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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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schmiss sich der Länge nach aufs Bett. »Ich bin so ein Arsch«, grummelte er in die Matratze.
    Ich betrachtete das besagte Stück. »Ja du hast einen und was für einen Knackigen.«
    Er drehte sich um und sah mich unglücklich an. »Warst du jetzt ganz alleine?«
    »Nein, deine Schwester war bei mir und hat die Inneneinrichtung auseinandergenommen.«
    Er war viel zu müde, um so viele Information zu verarbeiten, ich glaube bei ihm kam nur an: Nein, Schwester bei mir.
    »Was sagt Bruhns?«
    Was erlauben Strunz? kam mir Trapattoni wieder in den Sinn. Elias hatte fast genauso geklungen wie er.
    »Dr. Bruhns«, korrigierte ich ihn grinsend. »Die Übelkeit kommt nicht von einem Magen-Darminfekt, also wenn du Durst hast, kannst du ruhig bei mir trinken.«
    Seine Augen wurden groß.
    »Cali …«, bekam ich gerade noch heraus, da hatte Elias mich schon gepackt und saß rittlings auf mir, sein Gesicht über meinem. Seine Fänge fuhren aus, während er mich mit fiebrigen Augen ansah.
    »Trink, Liebling.«
    Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Leise stöhnend biss er mich in den Hals und saugte am Anfang recht schmerzhaft an mir. Er war einfach zu fertig, um sich unter Kontrolle zu halten, aber auch wenn es etwas wehtat, genoss ich diesen Moment doch sehr. Ich umarmte ihn und streichelte seinen Rücken, während ich den leisen Schluckgeräuschen an meinem Ohr lauschte.
    »Oh Miri, entschuldige«, sagte er schließlich und rollte sich von mir runter. »Das war etwas fest, oder?«
    Ich nahm seinen Kopf zwischen meine Hände. »So, jetzt hör mir gut zu, bevor du wieder ins Land der Träume entfliehst. Deinem Sohn geht es gut. So gut sogar, dass er jetzt schon als befruchtetes Ei meint sich in ein tierisches Ei zu verwandeln und darum ist mir auch so schlecht.«
    »Jetzt schon?« Sein Blick wanderte hinunter zu meinem Bauch.
    »Ja, und Dr. Bruhns meint, dass er vielleicht auf dich hört. Er soll damit aufhören, damit ich mich nicht ständig übergeben muss.«
    Er sah mich verschlafen an und ich fragte mich, wie viele meiner Worte wohl bis zu seinem Hirn durchgedrungen waren und dort darum kämpften, einen Sinn zu ergeben. Ich glaube ich hätte Böhmisch mit ihm reden können, da wäre genauso viel angekommen. Lachend griff ich hinunter zu seinen Füßen und zog ihm die Turnschuhe und die Socken aus. Er sah mich etwas kritisch an, als ich sie einfach in eine Ecke pfefferte. Ich stand auf und ließ überall die Rollos herunter und zog die Vorhänge zu. Im Dunkeln tastete ich mich zum Bett zurück und krabbelte hoch zu meinem Kopfkissen. Ich streckte die Arme nach Elias aus.
    »Ab in meine Arme und schlafen, du brauchst mindestens noch vier, fünf Stunden Schlaf.«
    Wäre Elias ein Auto und sein Gehirn der Motor, so würde jetzt das Kontroll-Lämpchen leuchten. Vollkommen überhitzt. Nur gut, dass wir erst abends zu meiner Oma mussten. Natürlich dauerte es nicht lange und Elias war tief und fest eingeschlafen, während mich das nackte Grauen packte. Sollte so unsere Zukunft aussehen? Tag und Nacht an Besprechungen teilnehmen und dann irgendwann, zu müde um geradeaus zu gucken, im Bett liegen und ein paar Stündchen schlafen. Der Gedanke machte mir Angst, die mein Baby mir aber direkt wieder nahm. Calimero war besser als jedes Beruhigungsmittel. Baby-David würde eindeutig ein zwiegespaltener Zeitgenosse werden, der Aufregung nicht leiden konnte, dafür aber mächtig eifersüchtig wurde. Die Dunkelheit und das Lauschen an Elias’ sich ruhig hebender und senkender Brust ließ auch mich nach ein bis zwei Stunden einschlummern.
    Eine gefühlte Sekunde später klopfte es an der Tür. Ich suchte nach dem Lichtschalter, doch Elias war schneller. Wir sahen uns aus zusammengekniffenen Augen an.
    »Ja?«, rief ich und versuchte ein Würgen zu unterdrücken. Mir war schon wieder kotzübel und dazu war meine Laune auf dem Nullpunkt angekommen. Die Tür ging auf und Roman steckte seinen blonden Kopf herein.
    »Hey, wie geht’s dir, Miriam?«
    »Besch … ähm bescheiden«, grummelte ich.
    Roman lächelte und sah zu seinem Sohn. »Elias, wir brauchen dich. Du musst die Verträge unter …«, konnte Roman noch sagen, da unterbrach ich ihn.
    »MOMENT!«, keifte ich. »Elias geht nirgendwohin. Kann nicht Heinrich oder Magdalena unterschreiben?«
    »Ja, schon, aber die sind nicht hier«, erklärte Elias’ Vater.
    »Schon gut«, sagte Elias und legte eine kühle Hand auf meine Schulter. »Ich komme gleich, Papa.«
    Roman nickte und schloss

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