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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Fängen. Er sah aus, als wolle er am Liebsten irgendetwas zerstören. »Entschuldige, Mama.« Emilia fühlte sich offenbar ganz und gar nicht wohl. Elias setzte sich auf einen Stuhl und legte seinen Kopf in die Hände. Nachdem er ein paar Mal durchgeatmet hatte, wirkte er schon gefasster. »Melissa ist nicht aufzufinden.«
    »Was?«, schrie ich.
    »Tochter«, nuschelte Merkutio vor sich hin.
    Elias sah ihn fragend an.
    »Das Fieber«, erklärte ich und winkte die Sache ab. »Wer hat sie denn zuletzt gesehen?«
    »Ana, als sie ihr im Bett Gute Nacht sagte.« Mein Mann wirkte plötzlich wie um Jahre gealtert. »Wer auch immer Merkutio hierher gebracht hat, er ist auf Melissa gestoßen - vermute ich.«
    »Tochter«, wiederholte sich der kranke Vampir im Fieberwahn.
    Elias wirkte frustriert und hilflos. »Ihr kommt klar, oder?«
    »Ja«, sagte ich und sah herüber zu Merkutio.
    »Ana weint sich die Augen aus, ich sollte nach ihr sehen.«
    »Ich komme gleich nach«, sagte Emilia, ganz in Gedanken und tupfte weiter die Wunden ab.
    Elias runzelte seine Stirn und sah plötzlich selbst für einen Vampir ganz blass aus. Die Augen seiner Mutter schossen hoch und sie hielt inne.
    »Was ist los?«, fragte ich.
    »Ich«, stammelte Elias und warf Emilia einen warnenden Blick zu, »habe ein ungutes Gefühl bei der Sache.«
    »Hä?« Ich war verwirrt. » Wovon genau sprichst du?«
    »Ich … ich … muss Ana holen«, faselte er und verschwand mit den Armen fuchtelnd durch die Tür.
    Emilia erhob sich und sah mich eingehend an. »Es wird noch heute Nacht enden.« Ihr Blick schweifte zum Fenster hinaus. »Sie sind da draußen.«
    »Was? Wer?«, schrie ich, beinahe hysterisch.
    »Krischan und die Hexe. Elias spürt dasselbe wie damals in Auckland. Sie hat Kontrolle über ihn und wird ihn wieder schwächen.«
    »Nein!« Ich schüttelte meinen Kopf und hielt mir die Ohren zu. Nein, das konnte nicht wahr sein. Emilia sah mich ängstlich an. Das konnte doch alles nur ein übler Scherz sein, oder? Meine Haut überzog sich binnen Sekunden mit eiskaltem Angstschweiß.
    »Ich trage Merkutio. Wir müssen uns im Wohnzimmer versammeln«, sagte Emilia und hob den kranken Vampir hoch.
    »Tochter.«
    »Okay, machen wir eine Bestandsaufnahme«, sagte Roman und sah in die Runde ängstlicher Gesichter. »Wir sind acht Vampire, Anastasija, Emilia, Heinrich, Leire, Emilian, Melina, Jan und ich. Elias lassen wir außen vor.«
    Ich sah in die nun wieder grünen Augen meines Mannes und drückte seine Hand.
    »Soweit wie ich das beurteilen kann«, begann Heinrich, »ist Krischan der einzige Vampir da draußen.«
    »Okay, also müssen wir hauptsächlich mit Dämonen und mindestens einer Hexe rechnen, oder?«, fragte Emilia.
    »Ja.« Zum ersten Mal hörte ich Leires Stimme. Sie klang selbstsicher. »Um die Hexe werdet ihr Wandler euch kümmern müssen.«
    »Eigentlich sind wir nur sieben Vampire, die kämpfen können. Unsere Tochter ist außer Stande zu kämpfen. Sie sollte mit Merkutio, Michael und Elias in Sicherheit bleiben«, sagte Emilia und ihr Mann nickte zustimmend.
    Ich spürte, wie mein Engel neben mir vor Wut kochte. Er hielt seine weinende Schwester im Arm und sein Gesicht verriet, wie aufgebracht er war.
    »Ich wünschte, Hallow wäre hier«, seufzte Roman.
    »Ich nicht«, sagte mein Bruder. »Ich bin froh, sie außer Gefahr zu wissen.« Der Blick, den David Elias’ Vater zuwarf, hätte töten können.
    Ich muss gestehen, dass ich mir die Hexe ebenfalls an meine Seite wünschte. Tief und langsam versuchte ich durchzuatmen, um meinen rasenden Puls zu beruhigen. »Was ist mit unseren Wachleuten?«, fragte ich.
    »Wir fürchten, dass ihnen das Gleiche wie Melissa passiert ist. Sie waren alle draußen auf der Suche nach einem Eindringling«, erklärte mir Roman und ich dankte Gott innerlich dafür, dass sie Elias anscheinend nicht bemerkt hatten.
    »Kann mir mal einer verraten, warum wir immer kämpfen müssen, wenn wir uns sehen?«, fragte Jan mit hochgezogenen Augenbrauen und sah Elias an. »Dabei bin ich Pazifist.«
    »Was machen wir jetzt eigentlich?«, wollte ich wissen. Mittlerweile war ich ziemlich genervt. Angst ist ein Gefühl, das ich noch nie lange aushalten konnte. Erst recht nicht, wenn mein Mann ein Mensch war. »Warten wir hier wie die Ratten im Käfig, dass sie kommen und uns holen?«
    »So ungefähr«, brummte mein Bruder und versuchte sich irgendwie bequem auf die Couch zu legen.
    »Wir können da nicht rausgehen, wir wissen nicht,

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