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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Baby hatte irgendetwas vor, also ließ ich die Verwandlung zu. Wenige Sekunden später war ich zu dem weißen Tiger geworden, von dem ich schon so oft geträumt hatte. Der Dämon richtete seine Waffe auf mich und feuerte sie zweimal ab. Doch mehr als ein Zwicken spürte ich nicht. Ich knurrte ihn laut an. Jetzt war Eile geboten, denn ich wusste nicht, wie lange mein Kind mir diese Kraft geben konnte. Ich rannte los und fegte den verblüfften Dämon aus dem Weg. Die Hexe erschrak und ließ ihren Arm sinken. Die Vampire erwachten und ich beendete mit einem gezielten Biss in den Nacken das Leben dieser Frau. Der Geschmack ihres salzigen Blutes ließ mich durstig werden und ehe ich mich versah lag ich neben ihr und saugte an der Wunde. Dann wurde es plötzlich Nacht um mich herum.
    »Sie kommt wieder zu sich«, hörte ich die Stimme meines Mannes. Oh, danke Gott, er lebte und er klang wohlauf. »Bitte werde dieses Mal richtig wach.«
    »Sie weint ja«, stellte meine Mutter fest. »Elias, leg dich wieder hin!«
    Müde schlug ich meine Augen auf und sah in ein blasses Gesicht mit blauen, aufgesprungenen Lippen, seegrünen Augen und einer dicken Kompresse am Hals. Wieso war er noch ein Mensch? Es war Tag und ich war umgezogen und lag in meinem Bett, Elias in einem dunkelblauen Schlafanzug neben mir. War der nicht von meinem Vater?
    »Wie geht es dir, mein Mäuschen?«, fragte meine Mutter.
    »Beschissen«, murmelte ich. Entschuldigt den Ausdruck, aber es gab nichts Treffenderes. Mein Schädel brummte und meine Knochen taten mir weh. Ich rutschte unter der Decke in Elias’ warme Arme und lehnte mich gegen seine Schultern. Gut, dass seine Wunde auf der anderen Seite war. »Wieso bist du noch ein Mensch?«, wimmerte ich leise. Ich war noch nicht ganz auf der Höhe, alles drehte sich um mich herum und ich war so schrecklich müde.
    »Hallow meint, dass es sich um einen zeitgebundenen Zauber handelt und er in ein paar Stunden oder Tagen nachlassen wird.«
    »Hm«, brummte ich und wollte mich strecken, als ich einen Körper am Fußende spürte. Ich sah hinunter und erblickte den Rücken meines schlafenden Bruders.
    »Er ist dir nicht von der Seite gewichen«, erklärte Mama lachend, als sie meinen Blick sah. »So, da heute Heiligabend ist, hole ich euch ein paar Plätzchen, ja?«
    WAS? War ich so lange weg gewesen? Kein Wunder, dass ich mich wie ein Auto auf dem Schrottplatz fühlte.
    »Au ja«, freute sich Elias. Anscheinend war er schon in den Genuss von Mamas Plätzchen gekommen. »Und warme Milch.«
    »Ohhh«, brummte ich und musste mich räuspern. »Das Raubtier will Milch.«
    »Miriam, dein Mann ist krank. Du darfst ihn nicht aufregen oder anstrengen, also hör auf ihn aufzuziehen!«, rügte mich meine Mutter. Krank, das konnte ja jeder behaupten.
    »Was machst du eigentlich im Schlafanzug meines Vaters?«, fragte ich, nachdem meine Mutter verschwunden war. Elias trug sonst nie unifarbene, langarmige Schlafanzüge in Liebestöter-Flanelloptik.
    »Mir war kalt«, sagte er und küsste meine Stirn mit seinen rauen Lippen. Erst jetzt fiel mir auf, dass eine Wärmeflasche zwischen uns lag.
    »Du hast viel Blut verloren, oder?«
    »Ja, aber du hast mich noch rechtzeitig gerettet.« Mit vor Stolz glühenden Augen sah er mich an.
    »Nicht ich«, korrigierte ich ihn. »Unser Sohn.« Gemeinsam ließen wir unsere Blicke auf meinen Bauch schweifen. »Was ist mit Merkutio?«, fragte ich nach einer kleinen Weile.
    »Es geht ihm schon besser, aber Krischan konnte entkommen.«
    In mir fiel alles wie ein Kartenhaus zusammen. »Nein?«, hauchte ich und sah meinen Mann voller Hoffnung, dass er vielleicht nur einen Scherz gemacht hatte, an. Das konnte nicht wahr sein. Es war nicht vorbei?
    »Doch, leider ja. Der Dämon hat sein Bestes getan, um alle auf Trapp zu halten. Dein Vater wurde angeschossen.«
    Mein Herz setzte aus.
    »Aber keine Sorgen, es geht ihm gut.«
    Tapfer setzte es wieder ein.
    »Dann lagen wir beide noch bewusstlos am Boden, das hat unsere Familien abgelenkt. Aber mach dir keine Sorgen. Krischan ist jetzt ganz alleine und alles, was Fangzähne hat, ist hinter ihm her.«
    »Hier ist ein richtiges Lazarett, was?«, brummte ich.
    »Ja.« Mein Mann lachte und es klang unvorstellbar schön.
    »Wie geht es dir? Du siehst nicht gut aus«, fragte ich.
    »Wird schon wieder. Ich versuche noch ein bisschen Ruhe zu bekommen, bevor die Magie nachlässt und der Vampir sich wieder ans Licht kämpft.«
    Moment mal, wo war ich mit meinen

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