Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen
Flamme heran.
»Was tust du da?«, wollte ich wissen. Ich wusste nicht mal, ob er mich überhaupt gehört hatte. Er schlich einfach weiter und sprang dann mit einem Satz zur Kerze und patschte sie mit der flachen Hand aus. Kopfschüttelnd sah ich zu, wie er das auch mit den restlichen Lichtquellen tat, bis das Zimmer nur noch vom Fernseher erhellt wurde.
»Zufrieden?«
»Nein«, jammerte er.
»Ooooh«, bedauerte ich ihn lachend.
»Ich glaube, ich muss mich eine Runde im Park austoben«, sagte er und seufzte.
»Tu das, Schatz. Ich schaue weiter den Film.« Ich kuschelte mich in die Kissen und bekam einen Kuss auf die Stirn.
»Ich beeile mich.«
»Keine Eile, mir geht es gut. Bleib nur bitte im Park.«
»Klar.« Er lächelte mich an, was ich hauptsächlich an seinen schneeweißen, ausgefahrenen Fängen erkennen konnte. Ehe ich mich versah, war er über den Balkon verschwunden.
Ungefähr eine halbe Stunde später, ich war schon fast ein bisschen eingeschlafen, bemerkte ich eine ungewöhnliche Unruhe im Haus. Ich schlug meine Decke auf und erzitterte wegen der Kälte. Elias hatte die Balkontür einen kleinen Spalt aufgelassen, damit er später wieder reinkam. Anastasija schien schreiend an der Tür im Flur vorbeigelaufen zu sein, doch alles was ich hörte, war das Wort verletzt . Das war genug für mich, um in Panik zu geraten. Ich rannte zum Balkon und riss mir im Laufen das Oberteil vom Leib. Ich öffnete die Tür und rief meinen Schwan, meine Hose sank zu Boden und ich hob ab. Elias war irgendwo da draußen und ich musste ihn finden, kostete es was wollte. Unten vor dem Haus waren die Scheinwerfer angemacht worden und eine Menge Vampire standen dort unten herum. Elias war nicht dabei.
Miriam? Wo bist du? hörte ich Anas Stimme in meinem Kopf.
Ich fliege über den Park. Elias ist irgendwo da draußen!
Komm vor die Haustür, er ist bei mir.
Hatte ich ihn übersehen? Geht es ihm gut?
Ja.
Aber wer ist dann verletzt?
Komm und schau es dir selber an.
Ich flog einen Bogen zurück und erst aus dieser Perspektive konnte ich sehen, dass die Vampire sich um etwas oder jemandem geschart hatten. Kurz bevor ich landete, rief ich meinen Panther, denn ich wollte nicht nackt vor allen Leuten stehen. Ich knurrte einmal laut, um auf mich aufmerksam zu machen. Die Wachleute wichen zur Seite und gaben die Sicht auf meinen Mann frei, der jemanden im Arm hielt und ihn trinken ließ. Derjenige war übel zugerichtet worden und blutete stark aus einer Wunde am Kopf. Ängstlich ging ich näher heran.
»Miriam«, sagte Elias mit schmerzverzerrter Stimme. Der Vampir an seinem Arm musste sehr kräftig zubeißen. »Es ist Merkutio.«
Ich stieß einen markerschütternden Schrei aus und verfolgte mit den Augen, wie die kühle Luft ihn sichtbar machte.
KAPITEL 17
Merkutios gelbschwarze Augen sahen mich hilfesuchend an. Ich saß an seinem Bett, während Elias die Zeugen seiner plötzlichen Auferstehung bearbeitete. Mein Mann war richtig sauer, denn niemand wollte irgendjemanden gesehen haben. So verletzt wie Merkutio war konnte er unmöglich von selbst hierhergekommen sein. Zuerst hatte ich gedacht, dass er mit mir reden würde, sobald wir alleine waren, aber jetzt war ich mir sicher, dass er einfach zu schwach war. Seine Stirn war ganz warm und erinnerte mich an die Zeit in der ich Elias’ fiebrigen Körper in den Armen gehalten hatte.
Emilia kam mit einem Korb in den Armen herein. Sie setzte sich auf die andere Seite des Bettes und fing an Merkutios Wunden mit Tüchern zu reinigen. Sie heilten bereits ein wenig.
»Papa und Leire waren zum Glück bereits hier«, flüsterte sie, als ob ihr Patient schlafen würde.
Ich nickte ihr zu und sah dann wieder in die Augen des kranken Vampirs. Wie hatte ich nur zulassen können, dass er sich in Gefahr begab? »Ist Elias noch am Schimpfen?«
»Ja, er ist sehr wütend.« Emilia fasste sich an die Brust, sie konnte die Wut ihres Sohnes spüren, dessen war ich mir sicher.
Ich wollte sie gerade etwas fragen, da öffnete Merkutio seinen Mund. »Tochter«, nuschelte er und schnappte nach Luft.
Emilia runzelte ihre Stirn. »Er ist laut meinen Kenntnissen kein Vater«, erklärte sie mir.
Merkutio schüttelte seinen fiebrigen Kopf. »Nein.« Er biss die Zähne vor Schmerzen zusammen. »Meine Tochter, wo ist sie?«
Elias kam zur Tür hereingestürmt. Seine Wut war greifbar und erdrückte den ganzen Raum. Ich wagte nicht mal laut zu atmen.
»Unfassbar«, zischte er zwischen ausgefahrenen
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