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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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auch ich das stetig pochende Herz in seiner Brust an meiner Wange. Ich lauschte und stellte fest, dass ich in meinem ganzen Leben noch nichts Schöneres gehört hatte. Liebevoll küsste ich die Stelle und brachte Elias damit ein wenig aus dem Konzept.
    »Keine Sorge, mir geht es gut. Ich bin nur aus irgendeinem Grund ein Mensch.«
    Ein tiefes Grollen kam aus dem Schlafzimmer. Zog ein Sturm auf? Na klasse, da fliegt es sich so angenehm. Emilian trat ein, sein Gesicht war blasser als normal und seine Augen funkelten wie dunkle lilafarbene Diamanten. Zu meinem Erstaunen kam dieses furchtbare Geräusch aus seiner Brust und nicht von einem Sturm. Er trat auf uns zu und legte eine Hand unter Elias’ Kinn. Mir war plötzlich eisigkalt und ich begann zu zittern.
    »Calme-toi«, flüsterte Melina ihrem Mann zu. Mein Französisch reichte gerade noch aus, um zu verstehen, dass sie wollte, dass er sich beruhigte. Die Hand, die an Elias’ Kinn lag, verkrampfte und umschloss blitzschnell den Hals meines Freundes. Gurgelnd und würgend versuchte Elias die Hand zu lösen und auch ich begann panisch auf Emilians Oberarm zu trommeln.
    »Wer bist du?«, zischte der alte Vampir durch seine Fänge.
    »Dein Enkelsohn«, schrie ich. »Du bringst ihn um!«
    »Emilian, bitte«, flehte Melina. »Es ist Elias, vertrau mir.«
    »Unser Enkel ist kein Mensch«, grollte er zurück.
    Ich ließ von ihm ab und stürmte in Melinas Arme. »Er tötet ihn«, schluchzte ich laut, denn das Gesicht meines Freundes hatte eine ungesunde, bläuliche Farbe angenommen. Elias war in die Knie gegangen und flehte seinen Großvater mit den Augen an.
    »Tu was!«, schrie ich und zerrte an Melinas Kleid. Sie sah mich kurz an und schwebte förmlich zu ihrem Mann herüber. Vorsichtig legte sie eine Hand auf seinen Oberarm.
    »Emilian, Geliebter. Vertrau mir. Es ist Elias.«
    Die Spannung in seinen Armen ließ nach und Elias fiel nach Luft schnappend zu Boden. Ich stürzte zu ihm und stieß mir dabei schmerzhaft das Knie.
    »Geht es dir gut?«, fragte ich und hob seinen Kopf an, so dass er leichter Luft holen konnte.
    »Zieht euch an und kommt hinunter in mein Büro«, bellte Emilian einen Befehl und rauschte aus dem Zimmer. Augenblicklich wurde es wärmer. Melina warf uns noch einen entschuldigenden Blick zu und verschwand ebenfalls.
    »Kannst du aufstehen?«, fragte ich Elias, dessen Atem wieder ruhiger und gleichmäßiger wurde. Er nickte und ich half ihm auf die Beine. Wankend schaffte ich es, ihn ins Schlafzimmer zu verfrachten und betrachtete erst einmal mein Knie.
    »Das wird ja ganz blau«, krächzte Elias, der meinem Blick gefolgt war.
    »Halb so wild. Aber wir sollten deinen Großvater jetzt nicht mehr weiter verärgern und uns schleunigst anziehen.«
    Elias nickte und rieb vorsichtig über seinen Hals. Ich zog mir Unterwäsche an und ein Kleid über. Nachdem ich fertig war, half ich Elias ein T-Shirt überzuziehen ohne dabei seinen Hals zu berühren. Er beschwerte sich zwar nicht, aber es schien ihm höllisch wehzutun. Wir beeilten uns hinunter in Emilians Büro zu kommen, wo er uns schon erwartete. Er saß in einem großen Lederstuhl hinter einem nicht enden wollenden Schreibtisch aus Mahagoniholz. Melina hatte auf einem Sofa an der Seite Platz genommen und ich schob Elias gleich neben sie. Den Schutz seiner Oma konnte er vielleicht noch gebrauchen. Wir saßen einige Zeit schweigend da und ich versuchte ganz, ganz leise zu atmen, was neben Elias nicht schwer war, denn er röchelte immer noch ein bisschen. Melina legte ihren Arm um ihn und tastete nach meiner Hand. Emilian holte tief Luft und stützte seinen Kopf in seine Handfläche.
    »Wie zur Hölle ist das passiert?«, wollte er wissen. Er hob seinen Blick und sah Elias mit einer Art von genervter Müdigkeit an, wie ich sie noch nie an ihm gesehen hatte.
    »Ich weiß es nicht, Großvater.« Lange konnte Elias dem Blick des alten Vampirs nicht standhalten und starrte stattdessen auf seinen Schoß. »Aber wir hoffen, dass der Kölner Hexenzirkel den Fluch schnell von mir nehmen kann.«
    »Nein!«, schrie Emilian und stand auf, wobei sein Stuhl gegen das Bücherregal hinter ihm knallte. »Niemand darf davon erfahren und erst recht keine anderen übernatürlichen Wesen.«
    »Gibt es denn bei ISV jemanden, der uns helfen kann?«, fragte ich.
    »ISV darf ebenfalls nichts von Elias‘ Zustand erfahren.« Emilian zog den Stuhl wieder heran und nahm erneut seine Position mit abgestütztem Kopf ein. »Ich darf gar

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