Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen
ist.«
»Er will nicht, dass zu viele Leute von meinem Zustand erfahren. Deswegen sind auch nur wir hier im Flugzeug.«
»Und die Piloten«, erinnerte ich ihn, aber er schüttelte den Kopf.
»Nein, Opa und Oma fliegen den Vogel.«
»WAS?«, kreischte ich und Elias kringelte sich vor Lachen.
»Du bist vollkommen ruhig, wenn ein Mensch ein Flugzeug fliegt, aber wenn ein Vampir, der bedeutend intelligenter ist und viel schneller reagieren kann, die Kiste fliegt, wirst du nervös?«
»Werden wir Zwischenlanden?«, überging ich seinen Kommentar.
»Ja, zum Tanken schätze ich mal.«
Ich versuchte verzweifelt mir vorzustellen wie jemand wie Melina, die so sehr in einer anderen Zeit lebte, am Steuerknüppel eines Flugzeuges aussah. Das musste ich mir in den nächsten Stunden einmal ansehen gehen! Plötzlich verspürte ich das dringende Bedürfnis auf Elias’ Schoß zu krabbeln, entschied mich dann aber lieber angeschnallt zu bleiben. Das Flugzeug kam zum Stehen und ich hörte, wie ordentlich Gas gegeben wurde, bis es schließlich losdonnerte und wir abhoben. Ich glaube, ich krallte mich ziemlich fest in den Sessel, denn ich hinterließ dort die Abdrücke meiner Nägel. Selbst als die Anschnallzeichen auf dem kleinen LCD Bildschirm in der Armlehne des Sitzes ausgingen, war ich zu steif, um mich zu bewegen.
»Also«, sagte Elias und stand auf, »wollen wir uns den Vogel mal ansehen?«
Ich schüttelte den Kopf. Eigentlich wollte ich nur hier sitzenbleiben und atmen. Elias setzte sich auf das Bett und ließ sich rückwärts darauf fallen.
»Super, mir ist nämlich kotzübel. Ist das immer so bei Menschen?«
»Irgendwie schon. Irgendwas ist immer.« Ich schnallte mich ab und wankte hinüber zu meinem Freund. Sobald ich in seinen Armen lag, wurde ich ganz ruhig. Er hingegen spannte sich an und so lagen wir eine ganze Zeit lang schweigend nebeneinander. Ich schloss die Augen, doch irgendwann drehte ich mich halb auf Elias und fand trotz geschlossener Lider instinktiv seinen Mund.
»Miriam?«, fragte er ganz erstaunt, doch da hatte ich mich schon auf ihn heraufgerollt. Sanft saugte ich an seinen Lippen und fühlte wie eine warme Hand sich ihren Weg unter mein Oberteil bahnte, um über meinen nackten Rücken zu streichen.
»Seit du mein Baby in dir trägst«, begann er an meine Lippen zu flüstern, »glänzen deine Augen noch viel schöner als vorher. Du leuchtest richtig von innen heraus. Habe ich dir das schon mal gesagt?«
»Nein.« Ich errötete. »Wirklich?«
Er rollte mit mir auf die Seite und legte eine Hand auf meinen Bauch. »Weißt du, Calimero?«, sagte er zu unserem Kind. »Deine Mutter ist eine atemberaubende Frau mit der wir durch Dick und Dünn gehen können. Ich wusste gar nicht, dass man jemanden so bedingungslos lieben kann, bis ich sie kennengelernt habe.« Er küsste meinen Bauch. »Sie hat zwar manchmal ihre verrückten fünf Minuten, aber das musst du einfach ignorieren.«
Ich stemmte einen Arm in die Hüfte und biss mir auf die Lippe.
Elias kam mit seinem Gesicht ganz nah an meins. »Schlaf mit mir, Miriam Angela Michels.«
»Sehr gerne«, flüsterte ich. »Elias Gabriel Groza.«
Es klopfte an der Tür und Emilian trat ohne auf Antwort zu warten herein. Ich glaube, wir konnten uns geehrt fühlen, dass er überhaupt geklopft hatte.
»Geht es euch beiden gut?«
NEIN! Wir versuchten gerade miteinander zu schlafen und würden wohl niemals zum Zug kommen. Meine Hormone nahmen mir das ganz schön übel.
»Ja, danke der Nachfrage Großvater«, antwortete Elias und versuchte nicht allzu genervt zu klingen.
Der alte Vampir ließ sich in einem Sessel nieder und holte tief Luft. Was immer er sagen wollte, es fiel ihm nicht leicht. »Elias, es tut mir leid«, schoss es aus ihm heraus und nicht nur meine Augen weiteten sich schockiert. »Ich habe einen kleinen Teil der Wut auf den, der dir das angetan hat, an dir ausgelassen.« Seine Augen wurden teilnahmslos und er reiste gedanklich in eine andere Zeit. »Vor langer Zeit wurde ein Freund von mir einmal mit einer Form von Magie belegt, die seinen wahren Körper an einen unbekannten Ort band und der Magier, der ihm das angetan hatte, ließ eine Projektion seines Körpers in der Gegend laufen. Dieses Erlebnis kam wieder in mir hoch und ich fürchte, ich habe übereilt gehandelt.« Seine Augen wurden wieder wach und aufmerksam. »Kannst du mir verzeihen?«
»Ja, natürlich Großvater.«
»Du auch, Miriam?«
»Klaro«, trällerte ich, glücklich
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