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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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gewesen, ihr eigenes Fleisch und Blut zu verstoßen. David, Papa und mich nahm es ein bisschen mit, aber Mama und Elias hatte es am Boden zerstört. Mama, weil es ihre eigene Mutter war, und Elias, weil er sich dafür verantwortlich fühlte. Seit dem verging fast kein Tag, an dem Elias sich nicht bei meiner Mutter entschuldigte. Die Werwölfe waren wohl nicht die Einzigen mit denen ich würde reden müssen. Versteht mich nicht falsch, ich liebte meine Großeltern, und zwar offensichtlich mehr als sie mich.
    »Wir werden einen Weg finden. Eigentlich müsste ich mich ja auch nur mit dem Kölner Rudelführer treffen.«
    »Und die anderen Rudel? Bei den Wölfen ist es nicht so wie bei uns Vampiren, sie haben keine weitreichenden Verbindungen.«
    »Mist«, knirschte ich mit den Zähnen.
    »Du müsstest schon mit jedem Rudelführer einzeln sprechen oder eine Versammlung dieser Biester einberufen.«
    Herrje, da hatte ich mir was eingebrockt. Aber ich würde das durchziehen! Ich würde Elias helfen der König zu werden, den wir alle brauchten.
    »Miriam, mir wäre es am Liebsten wenn du dich raushältst, es reicht schon, dass ich da bis zum Hals drinstecke.«
    »Elias, Liebling, ich stecke da schon längst mit drin. Ich werde dir helfen und ganz bestimmt nicht nur hinter dir stehen und die Hände in den Schoss legen. Wenn es sein muss, stelle ich mich auch vor dich.«
    Die Wut wich aus seinem Gesicht und machte Platz für ein kleines Lächeln. »Du bist eine Löwin, weißt du das?«
    »Nein, eine Pantherin«, triumphierte ich.
    »Aber ich halte trotzdem nichts von der Idee.« Mit einem Mal wurde er ganz blass und ich schrieb es zunächst den Sorgen zu, die er sich machte. Er zog die Beine an und seufzte. »Ich hasse diesen menschlichen Körper.«
    »Wir sind ja schon auf dem Weg zu Hallow«, versuchte ich ihn zu trösten.
    »Ich glaube, als Mensch werde ich Luftkrank«, maulte er und schon fing er an zu würgen. Schnell wie der Blitz rannte er hinaus zu den Toiletten. Gott sei Dank kennen Vampire das Gefühl, sich übergeben zu müssen, andernfalls wäre es jetzt vielleicht voll eklig geworden. Weiß, wie eine Raufasertapete, kam er nach zwei Minuten zurück.
    »Na Kotzkübelchen«, begrüßte ich ihn lachend.
    »Nicht lustig«, jammerte er und krabbelte nach Schutz und Zuwendung suchend in meine Arme. »Gar nicht lustig.«
    »Das ist alles ein bisschen viel für dich heute, was?«
    »Hm«, brummte er in meinen Nacken.
    »Willst du etwas schlafen?«, fragte ich ihn und er nickt. Ich gab ihm einen Kuss und kuschelte mich an ihn.
    Nach einer Weile wurde mir langweilig, also machte ich mich auf den Weg ins Cockpit, um mir die Aussicht anzuschauen – und Melina am Steuer.
    »Wow!«, staunte ich, als ich hinaus in den hellblauen Himmel sah. Das war ja atemberaubend schön.
    »Ein wahrer Augenöffner, nicht wahr?«, stimmte mir Melina zu. Sie hinter den ganzen Knöpfen und elektronischen Dingern zu sehen, war wirklich so befremdend wie ich es mir vorgestellt hatte. Irgendwie gruselig. Schweiß bildete sich in meinen Händen. Flugzeuge hatten mich schon immer nervös gemacht.
    »Geht es euch gut?«, fragte Emilian und zog eine Augenbraue hoch.
    »Ja, danke«, antwortete ich und starrte immer noch staunend nach draußen. Das war tausend Mal besser, als durch diese kleinen Fenster im ganzen Flugzeug zu starren.
    »War es einem schlecht?«
    »Ja, Elias hat sich übergeben«, erklärte ich. Sie mussten es wohl gehört haben. Calimero begann damit, warme, beruhigende Wellen durch meinen Körper zu schicken. Mein Baby fand also, dass ich zu aufgeregt war und stellte mich ruhig. Das tat es manchmal und so wirkte ich oft in den komischsten Situationen völlig gelassen. Ich verabschiedete mich wieder und machte es mir auf einem der zahlreichen Sitze im Flugzeug bequem. Gähnend schaltete ich den Fernseher vor mir ein und fand eine Art Menü, in dem ich mir einen Film aussuchen konnte. Was für ein High-Tech-Ding! Ich entschied mich für etwas Lustiges. Entspannt lehnte ich mich in das kühle Leder zurück und ließ mich von dem Film berieseln. Ich versuchte nicht viel nachzudenken und mir keine Sorgen zu machen, vielleicht funktionierte es wegen Calimero. Den Film hatte ich schon im Kino gesehen, aber damals war ich ziemlich abgelenkt gewesen. Elias hatte mich, bevor das Licht im Saal ausgegangen war, angelächelt und schon war es um meine Konzentration geschehen gewesen. Jetzt erinnerte mich jede Szene an Elias und als der Film

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