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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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nicht durch.«
    Es gelang mir nicht böse zu schauen und ich kämpfte mit meinen Mundwinkeln. »Nein David, er ist durch Magie zu einem Menschen geworden.«
    Ruckartig sprang David von Elias weg. »Bah, pfui, Elias, ein Mensch! Das ist nicht ansteckend, oder?«
    »Nein«, mahnte ich ihn. »Kein Wort zu niemandem!«
    »Na dann«, trällerte mein Bruder und legte einen Arm um Elias. David mochte zwar alles Mögliche sein, verrückt, durchgeknallt, irre, aber nicht dumm. Als mein Freund seine Sonnenbrille herunternahm, erkannte David sofort wie es ihm ging und strich ihm ganz kurz über den Oberarm. »Du brauchst ein Bier!« Und zack war er wieder zum Durchgeknallten mutiert.
    »Er hat schon den ganzen Weg hierher gekotzt«, erklärte ich und mein Bruder sah Elias kurz an.
    »Wodka Red Bull! Davon bekommt man keinen Kater. Komm!«
    Mein Freund schaffte es, ein kleines Lächeln hervorzubringen und ich hielt es für das Beste, die beiden erst mal ziehen zu lassen. Wenn David etwas gut konnte, dann aufheitern und ich liebte ihn gerade sehr dafür, dass er das für Elias tun wollte.
    »Moment«, erklang Emilians eiskalte Stimme.
    David und mein Freund blieben stehen.
    »Diese Hexe, Hallow, sie ist Ihre Freundin, nicht wahr?«
    »Jap«, sagte mein Bruder.
    »Bevor sie Elias sieht, möchte ich erst mit ihr unter vier Augen sprechen.«
    »Unter Sechs, oder wir vergessen es«, erklärte David. Sein Beschützerinstinkt stand dem von Elias in nichts nach, aber er tendierte dazu, waghalsig zu sein. Emilian stutze kurz, schien sich dann aber zu besinnen und nickte.
    »Gut, sie kommt heute Abend. Sie wälzt gerade noch Bücher für unseren kleinen Menschen hier.« Er schüttelte Elias ordentlich durch, was mir ein bisschen Angst machte, ihm aber anscheinend nichts ausmachte. Eine kalte Hand ergriff die meine.
    »Komm, ich möchte dir etwas zeigen«, sagte Ana und zog mich ins Haus. Elias und David verschwanden im Keller und ich nahm an, dass mein Bruder meinen Freund mit einer Runde Tischkicker aufheitern wollte. Ja, manchmal war David ein kluges Kerlchen! Drinnen begrüßte ich meine Eltern und Emilia. Roman, der Vater der Zwillinge, war leider nicht da. Sicher musste er zu ISV fahren. Herrje ISV. Der Gedanke, ihnen nichts von Elias’ Zustand zu sagen, bereitete mir ein schlechtes Gefühl. Heinrich, der Pressesprecher und inoffizielle Leiter des Ordens, war ein guter Vertrauter geworden. Wann immer wir Sorgen oder Probleme gehabt hatten, war er da gewesen. Freitagabend hatte ich immer einen Termin bei meiner vampirischen Frauenärztin und er war Samstagmorgen immer pünktlich an meinem Frühstückstisch und leistete mir Gesellschaft, während ich ihm alle Neuigkeiten berichtete. Na ja, Emilian würde schon wissen, was er da tat. Er war schließlich um Jahrtausende älter als ich.
    Anastasija zog mich in Elias’ und mein Zimmer, was mich innerlich aufatmen ließ. Zu Hause! Doch was war das? Neben unserem Bett war plötzlich eine Tür.
    »Wo führt die hin?«, wollte ich wissen und Anastasija platzte fast vor Freude.
    »Schau nach.«
    Ich ließ ihre Hand los und ging hinüber, während ich die Vampirin mit einem Auge beobachtete. Sie freute sich wie ein kleines Schulmädchen, als ich meine Hand auf die Klinke legte. Langsam öffnete ich die Tür und meine Kinnlade sauste runter. Anastasija hatte es in der kurzen Zeit geschafft, aus dem Zimmer neben uns ein Kinderzimmer zu machen. Staunend und mit einer Hand vor dem Mund trat ich ein. Sie hatte hellen Parkettboden verlegt und hier und da weiße Flokatiteppiche ausgelegt. Die Wand war weiß mit einer hellgelben Bordüre. Geschmackvolle, buchefarbene Möbel - ein Wickeltisch, eine Kommode, ein Schaukelstuhl und zur Krönung ein wahnsinnig schönes Kinderbett mit einem weißen Himmel mit kleinen gelben Entchen darauf standen schon für mein Kind bereit. Anastasija ging hinüber in eine Ecke, in der ein großes Sofa mit einer riesigen Sitzfläche und Unmengen von Kissen stand. Sie nahm eines dieser Kissen in die Hand.
    »Das hier ist ein Stillkissen«, sagte sie mit großen Augen. »Ich habe keine Ahnung, wie es funktioniert, aber das findest du schon heraus.«
    Ich stand mitten im Zimmer und kämpfte mit den Tränen, eine Hand immer noch staunend vor den Mund gelegt.
    »Ich weiß«, seufzte Ana, »bis das Baby kommt kann es noch Jahre dauern, aber euer Urlaub war DIE Gelegenheit, dich damit zu überraschen. Elias wusste natürlich davon, ihn kann ich ja nicht wirklich überraschen.«

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