Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen
hinüber in die herrliche Kuschelecke, die Ana eingerichtet hatte. Wie ein nasser Sack ließ ich mich auf das Sofa und in die vielen Kissen fallen. »Wie im Himmel«, schwärmte ich, denn alles roch nach Vampir. Mit Sicherheit hatte Ana oder vielleicht auch Emilia hier die eine oder andere Stunde verbracht. »Wo ist dein Papa eigentlich?«
Die Vampirin setzte sich zu mir und lächelte. »Sein Flugzeug landet in einer Stunde. Er ist im Namen von ISV in Rumänien gewesen.«
»Oh wow.« NEID! Vielleicht hatte er in dem herrlichen Haus im Berg gewohnt, in das Elias mich mal für ein Wochenende entführt hatte. »Musst du ihn abholen fahren?«
»Nein, Mama fährt.« Anastasija kuschelte sich an mich heran, dabei bewegte sie sich genau wie ihr Bruder. »Möchtest du dich etwas ausruhen?«
»Nein, so lange Hallow Elias nicht gesehen hat, finde ich eh keine Ruhe.«
Anastasija nickte verstehend.
»Sollen wir mal nach ihm sehen? Ich meine, er ist mit David alleine!«
»Meinst du, er gibt ihm echt Alkohol?«, fragte die Vampirin amüsiert und sah dabei nachdenklich in die Luft. »Es würde mich mal interessieren, was die Sterblichen daran so toll finden.«
»Ich hoffe, das war nur ein Scherz. Elias’ Magen ist leer und vollkommen verstört. Alkohol ist ungefähr das letzte, was er da jetzt brauchen kann. So vollkommen ohne Grundlage geht der direkt ins Blut.«
»David studiert Medizin, also sollte er das wissen«, beruhigte Ana mich.
»Richtig.« Zweifel, Zweifel, Zweifel …
»Soll ich dir etwas zu essen machen?« Anastasija, Emilia und ich hatten einen Kochkurs bei meiner Mutter belegt. Die beiden Vampirinnen wollten unbedingt lernen, wie man kocht, jetzt wo sie einen Verwandten bekommen würden, der vielleicht Nahrung brauchte. Ich habe mich ihnen dann einfach mal angeschlossen. Kochen lernen konnte ja nicht schaden, aber im Gegensatz zu mir und Emilia hatte Anastasija richtig Gefallen daran gefunden und auch wenn sie wegen ihrer Verdauung und ihres Geschmackssinns nichts probieren oder abschmecken konnte, kochte sie dennoch sehr gut. Ein Naturtalent im Kochen nach Anleitung. Sie meinte mal, das sei wie Malen nach Zahlen, da könnte man nichts falsch machen.
»Gerne, ich komme mit und leiste dir in der Küche Gesellschaft.« Es war zwar noch gut eine Stunde zu früh für Mittagessen, aber ich war eh durcheinander. In Auckland wäre es jetzt schon Abend gewesen. Noch bevor ich den Satz zu Ende gesprochen hatte, schnappte sie mich und raste mit mir im Vampirexpress nach unten in die Küche. Liebevoll setze sie mich auf der Arbeitsfläche ab und ich sprang mit einem Satz hinunter. Ein Kochbuch stand auf einer Halterung und Anastasija begann darin zu blättern.
»Hier war doch so ein Rezept«, grübelte sie. »DA! Lies mal.«
Ich stellte mich neben sie und überflog das Rezept. Schweinefleisch, Paprika, Käse - ja das klang gut. »Lecker.« Ich stützte meinen Oberkörper auf der Arbeitsplatte ab und beobachtete die Vampirin, wie sie geschäftig alle Zutaten zusammensuchte.
»Denkst du, Hallow kriegt das hin?«, fragte sie, als sie eine Pfanne auf die Herdplatte stellte und etwas Öl hineinkippte.
Ich begann in einer Zeitschrift, die dort lag, zu blättern. »Sie ist eine gute Hexe und ihr Zirkel wird ihr helfen. Sie wird einen Weg finden.«
Anastasija berichtete mir alles, was ich hier verpasst hatte, während sie für mich kochte und ich hörte ihr gespannt zu. Ich war ein bisschen fertig und dankbar dafür, einfach nur zuhören zu können. Das Essen war superlecker und ich wischte sogar mit einem Stück Brot die Töpfe leer. Die Vampirin platzte fast vor Stolz.
»So«, sagte ich und lehnte mich im Stuhl zurück. »Das war richtig lecker! Vielen Dank, Süße.«
»Gerne«, trällerte Ana und eh ich mich versah war der Tisch ab- und die Spülmaschine eingeräumt. »Wollen wir jetzt mal nach den Jungs sehen?«
»Oh ja. Auf jeden Fall. So langsam mache ich mir echt Sorgen.« Schwerfällig erhob ich mich und nahm noch einen Schluck Wasser aus einer Flasche. Diesmal raste Ana nicht los, sondern ging in Menschentempo neben mir hinunter in den Keller, wo wir nicht lange nach den beiden suchen mussten. Wir brauchten nur dem Gelächter zu folgen und fanden David und Elias im Hobbyraum. Mein Bruder stand hinter dem Tresen an der Bar und Elias hockte auf einem Barhocker davor, seinen Kopf in seine Arme gestützt. Er drehte seinen Kopf zu mir und ich prustete kurz laut los vor Lachen. Wäre mein Freund eine
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