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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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hätte ich jetzt auch vertragen können!
    »So!«, sagte mein Bruder und knallte das Glas so fest auf den Tresen, dass ich kurz Angst hatte, er würde es zerbrechen und sich schneiden. »Ich muss jetzt pennen.« Es machte Rums und David sackte in sich zusammen. Panisch stürzte ich um den Tresen herum und rüttelte an meinem Bruder.
    »David?«
    Er rollte sich auf dem Fußboden ein und wehrte meine Hand ab. »Lass mich jetzt sscchhhhlafnnnnnnn«, quengelte er und schmatzte danach ein paar Mal. Typisch David. Wenn er getrunken hatte, wurde er ganz plötzlich müde und schlief dann sofort ein, egal wo er gerade war.
    »Das macht es mir leichter«, sagte eine Stimme hinter mir. Ana war zurück und lächelte ein wenig angestrengt. »Dein Freund ist allerdings noch recht aktiv und du solltest schnell nach ihm sehen, bevor er sich auf die Suche nach dir macht.«
    »Danke Ana«, sagte ich und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
    »Schon gut.« Sie packte meinen Bruder und ich machte mich auf den Weg nach oben zu Elias.
    Ich fand ihn – splitterfasernackt - auf unserem Bett. Minka saß vor ihm.
    »Miau«, sagte Elias.
    »Mau«, antwortete ihm die Katze.
    »Miau«, machte mein Freund wieder und Minka sah mich hilfesuchend an. Die Katze war manchmal echt gruselig, es war, als würde sie jedes Wort verstehen. Elias wurde ungeduldig und rüttelte an Minkas Kopf.
    »MIAU!«
    Die Katze fauchte, schlug mit ausgefahrenen Krallen nach ihm und machte sich dann aus dem Staub. Vorher warf sie mir noch einen empörten Blick à la Kümmere du dich doch um den! zu.
    Elias schenkte mir seine Aufmerksamkeit und rollte sich alle Viere von sich gestreckt auf den Rücken. »Komm ssuu mir, Mili!«
    Oh nein, dachte ich, bewegte mich aber trotzdem auf ihn zu.
    »Ich hab misch schon mal nackisch gemacht.«
    Ich lachte kurz in mich hinein. »Super, Schatz«, seufzte ich und legte mich neben ihn. »Komm in meine Arme.« Ich hoffte, dass ihn das beruhigen und er einschlafen würde, aber falsch gedacht. Statt ruhig zu werden, fing er an ungeschickt an meinen Brüsten herumzuschrauben. Ich betete zu Gott, dass er sich am nächsten Morgen noch erinnern konnte und vor Scham im Boden versank. Mit einer Engelsgeduld ließ ich ihn machen, bis er schließlich ganz von selbst in das Land der Träume schwebte. Ich befreite mich aus seiner Umarmung, deckte ihn ordentlich zu und ging in den Flur.
    Melina stand vor mir und ich erschrak kurz. »Emilian muss dir etwas Wichtiges sagen. Hast du kurz Zeit?«
    »Ähm«, stammelte ich verlegen, »Elias schläft gerade, also habe ich Zeit.«
    »Das ist auch erst mal nur für deine Ohren bestimmt.« Die Vampirin lächelte mich mit einer Wärme an, wie ich sie sonst nur von ihrer Tochter kannte. Was auch immer sie mir sagen wollten, war anscheinend zur Abwechslung mal etwas Schönes.

KAPITEL 5

    Gespannt wie ein Kind an Weihnachten, tapste ich Melina hinterher. Sie schwebte engelsgleich über den Flur und öffnete die Tür zu einem der zahlreichen Schlafzimmern der Villa. Emilian saß an einem Sekretär und brütete über irgendwelchen Zetteln.
    »Sag ihr, was du gesehen hast«, drang seine Frau auf ihn ein und er schenkte ihr einen kurzen, aber liebevollen Blick.
    »Ganz ruhig, mon amour.« Der alte Vampir spielte für einen Moment Berg- und Talbahn mit seinen Augenbrauen und legte dann seine Unterlagen zur Seite, um mir seine ganze Aufmerksamkeit zu schenken. Wurde auch Zeit. Noch eine Minute länger und meine Ungeduld wäre unerträglich geworden.
    »Sag ihr endlich, was du gesehen hast!«
    Mein lieber Scholli, es musste etwas Weltbewegendes sein, wenn sogar Melina nervös wurde. Emilian erhob sich mit einer fließenden Bewegung und erst jetzt fiel mir auf, dass er seine Robe anhatte – die trug er immer, wenn er offiziell als Ältester agierte. Er kam zu mir herüber und legte seine Hände auf meine Oberarme. Sein Blick war sanft, warm und glücklich.
    »Miriam«, sagte er leise und melodiös. Mein Name hatte selten so schön geklungen.
    »Ja?« Meine Hände waren pitschnass und ich versuchte sie unauffällig an meiner Kleidung trockenzureiben.
    »Wie du weißt, habe ich die Gabe der Voraussicht.« Er hob seine Hand, bevor ich etwas sagen konnte. »Ich kann nicht in die Zukunft sehen und nach etwas Bestimmtem suchen. Es überfällt mich eher wie eine Art Fieber, plötzlich sehe ich etwas und ich habe keinen Einfluss darauf, was es ist. Es ist mir also leider nicht möglich nachzusehen, ob Elias wieder ein Vampir

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