Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen
Gesicht.
»David und Elias haben sich mit Frustsaufen getröstet und nun schlafen die beiden ihren Rausch aus«, erklärte ich und Hallows Augen wurden riesig.
»Oh Mann«, seufzte sie. »Vampire können betrunken werden?«
»Ähm, so ähnlich«, log Ana. Hallow durfte noch nichts Genaueres wissen, bevor sie mit Emilian gesprochen hatte.
»David will dabei sein, wenn du mit dem Ältesten sprichst, also würde ich sagen, du machst dich besser wieder aus dem Staub, bevor er dich entdeckt.«
Die Hexe sah nach oben und hob ihre Arme. »Göttin, gib mir Kraft«, hauchte sie und lächelte uns dann an. »Ich werde meine Nase dann mal wieder in meine Bücher stecken gehen.«
»Danke, dass du sogar persönlich vorbei gekommen bist.«
»Ich wollte sehen, ob es euch gut geht und vielleicht ein bis zwei Stunden mit meinem Freund verbringen, aber das hat sich ja wohl erledigt.« Sie schien es gelassen zu nehmen, denn ihr Lächeln war ehrlich und gar nicht verkniffen. Letzteres kannte ich nur zu gut von ihr, denn noch vor zwei Jahren konnten wir uns nicht ausstehen. Hallow war eifersüchtig auf mich gewesen, weil David und ich ein so gutes Verhältnis zueinander hatten. Gott sei Dank konnten wir das aus der Welt schaffen.
»Dann will ich mal los.« Sie hob eine Hand zum Abschied und zog die Tür hinter sich zu. Hallow war keine eine Frau großer Worte.
»Ana?«
»Ja?«
»Ich habe ein ganz mieses Gefühl dabei, ISV nichts zu erzählen«, beichtete ich.
»Großvater weiß schon, was er tut. Denk nur mal daran, wie viel Lebenserfahrung er hat.«
»Trotzdem würde ich gerne mit Heinrich reden.«
»Er ist dir richtig ans Herz gewachsen, was?«
»Er war mir mehr ein Lehrer als alle, die wir in der Schule haben und hatten.« Neben den Grozas war er derjenige, der mir geholfen hatte mich in der Welt der Vampire zurechtzufinden. Stets treu ergeben an Elias’ und meiner Seite und er hatte uns einst vor den Ältesten gewarnt. Versteht mich nicht falsch, ich hatte nichts gegen Emilian oder Magdalena, aber die anderen machten mir Sorgen. Erst recht jetzt, wo mir das Ausmaß ihrer Brutalität immer bewusster wurde.
Anastasija seufzte und sah mich entschuldigend an. »Warten wir mal ab, was Hallows Zirkel herausfindet, okay?«
»Okay«, maulte ich. »Trotzdem.«
»Konzentrieren wir uns darauf, wie du Elias sagen willst, dass er einen Sohn bekommt und dass er sogar noch auf eine Tochter hoffen darf.«
»Du hast Recht.« Ich setzte mich zum Ärger von Minka, die dabei durchgeschüttelt wurde, aufrecht hin. »Babyschühchen kaufen und schenken macht jeder, oder?«
Anastasija musterte mich und ihr Blick fiel auf das Medaillon um meinen Hals. »Ich hab’s!«, rief sie aus und hockte sich vor mich auf den Boden. Ihre kühlen Finger umfassten das Schmuckstück. »Wir kaufen ein Medaillon für euer Baby. Eins mit einem hellblauen Stein drauf.«
»Seine Augen sollen auch hellblau sein«, sinnierte ich.
»Na, dann passt es ja sogar doppeltgut.«
»Aber wo bekommen wir denn jetzt so etwas her? Das müsste man bestimmt beim Juwelier bestellen und dann sind die Dinger garantiert schweineteuer. Silber kommt ja eher nicht in Frage, oder?« Ich betrachtete mein Medaillon. »Das hier ist doch Gold, oder nicht?«
»Ja, 750er Gelbgold.«
»Okay, zu teuer«, seufzte ich. Die Idee war wunderschön, aber nicht realisierbar.
»Ich schenke es dir.«
»Nein.« Ich fuchtelte wild mit den Armen, so dass Minka jammernd von meinem Schoss sprang. »Das ist viel zu teuer.«
»Biiiittttttteeeeeee!« Ihre dunkelroten Augen flehten mich an und gemeinerweise erinnerten sie mich an Elias’ Welpenblick. Verdammte Zwillinge! »Miri, bitte.« Sie rupfte an meiner Kleidung.
»Nein, Ana. Lass uns lieber etwas anderes überlegen.« »Büüüüdddddeeee!« Aaaahhh, dieser Blick!
»Was kostet so etwas denn?«, seufzte ich ergeben.
»Das sage ich dir nicht, es ist schließlich ein Geschenk.«
Ehe ich mich versah, saß ich im Auto neben Ana und wir brausten in die Stadt. Es wurde bereits langsam dunkel und wir hielten vor einem golden beleuchteten Juwelierladen. Ich blieb kurz an einem der Schaufenster stehen, um die wunderschönen Schmuckstücke, gebettet auf rotem Samt und verziert mit weißen Blüten, zu bestaunen. Zu meiner großen Überraschung war die Frau, die uns drinnen willkommen hieß, eine Vampirin.
»Wir brauchen ein Geburtsmedaillon, Michelle«, erklärte Ana, nachdem wir uns begrüßt hatten und ich einige Fragen über mein Wohlbefinden,
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