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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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hier und da mal besprochen hatten, aber war das Baby ein Stück greifbarer, realer, geworden und das Ganze wurde noch einmal ausgerollt. In dem ganzen Durcheinander zog ich Elias an mich heran und stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihm ins Ohr zu flüstern.
    »Da gibt es noch etwas.«
    Er drehte seinen Kopf und sah mich fragend an. Ich grinste ihn an und biss mir auf die Lippe. Schnell wie der Wind lief ich los, hinaus aus dem Zimmer durch die Eingangshalle in den Park. Elias rannte mir nach und rief immer wieder meinen Namen.
    »Fang mich!«, forderte ich ihn auf und dieses Mal hatte ich sogar eine reale Chance gegen ihn. Ich zog mir im Laufen mein Oberteil aus und öffnete meine Hose, aus der ich heraussprang, während ich mich in meinen Panther verwandelte. Endlich war ich mal im Vorteil!
    »Das ist unfair«, rief mir Elias hinterher. Ich wollte ihn mental darüber aufklären, dass er sich nie beschwert hat, als er noch ein Vampir war, aber das ging ja nun leider nicht mehr. Seine telepathischen Fähigkeiten hatte er ebenso verloren. Ich lief also stattdessen weiter über das Gras, über Wurzeln von Bäumen und sprang hier und da über ein Gebüsch. Irgendwann verlor ich Elias aus den Augen und verharrte eine Weile. Ich hob die Nase und witterte ihn etwa zweihundert Meter von mir entfernt.
    »Miriam?«, rief er. »Komm bitte schnell her.«
    Ja klar, als ob ich darauf reinfallen würde? Ich lachte in mich hinein und setzte mich hin. Nervös schlug ich mit meinem Schwanz immer wieder auf den weichen Boden.
    »Miriam, ich habe hier was gefunden.« Seine Stimme klang irgendwie so seltsam, machte er mir doch nichts vor? »Bitte Süße, das ist kein Scherz.«
    Ich erhob mich und schlich auf Samtpfoten in seine Richtung. Erst als ich meine Nase mehr Richtung Boden gerichtet hatte, fiel mir ein furchtbarer Gestank auf. Pfui, hatte er sich übergeben müssen? Herrje, ich nahm meinen Kopf wieder hoch und hastete in seine Richtung. Ich entdeckte ihn an einen Baum gelehnt und kreidebleich. »Was ist passiert?«, fragte ich ihn, nachdem ich mich zurückverwandelt hatte. Himmel, er zitterte richtig. Kommentarlos streckte er einen Arm aus und deutete hinter mich.
    Hasst ihr solche Momente auch? Man überlegt ernsthaft: Soll ich mich jetzt wirklich umdrehen? Ich tat es natürlich und kreischte mir vor lauter Schreck fast die Seele aus dem Leib. Elias riss mich an sich und ich vergrub mein Gesicht an seiner Brust. Es dauerte keine zwei Sekunden und drei Vampire standen bei uns. Melissa war auch dabei. Ihr scharfes Gehör konnte meinen Schrei gar nicht überhört haben.
    »Ach du Schande«, wisperte sie an unserer Seite. Dort, an einem Baum, aufgespießt mit einem Schwert, hing eine halbnackte Frau. Die Waffe war ihr mitten durch den Bauch gerammt worden, aber das war noch nicht das Seltsamste an ihr. Sie war wunderschön, aber auf ihrer Stirn zeichneten sich zwei kleine, leicht purpurfarbene Hörner ab und an ihrer Seite, neben ihren Beinen, baumelte ein Schwanz wie der einer Giraffe. Schmal, lang und am Ende buschig.
    »Da haben wir wohl den Sukkubus«, sagte Melissa. Ich versuchte mich näher an Elias heranzudrängen, während er zittrig meinen Kopf streichelte.
    »Ruhig Kätzchen«, hauchte er. »Ist sie tot?« Die Frage galt wohl Melissa. Ich hob meinen Kopf etwas an und sah, dass die Vampirin direkt vor diesem komischen Wesen stand.
    »Wer ihr das wohl angetan hat? Mir hat niemand einen Bericht darüber vorgelegt«, grübelte Melissa laut.
    »Melissa, ist sie tot?«, wiederholte Elias seine Frage genervt.
    »Ich denke schon.«
    »Überprüfe es bitte.«
    Selbst die so kampferprobte und mutige Melissa hatte anscheinend etwas Angst davor, dieses Wesen zu berühren. Ich konnte es ihr nicht verübeln. Sie ergriff das Schwert und zog es heraus, der Körper sackte zu Boden. Ein zweiter Vampir, ich glaube sein Name war Frank - oder Franz? beugte sich vorsichtig herunter, um den Puls der Frau zu fühlen, als diese plötzlich tief und mechanisch klingend einatmete. Herrje, das klang, als hätte jemand durch ein Megafon geröchelt. Ich schrie erneut laut auf und versteckte mich hinter Elias, der mich reflexartig zwischen sich und einen Baum klemmte.
    Der Sukkubus starrte meinen Freund an. »Warum habe ich dich markiert, wer bist du?«, röchelte sie.
    »Das Gleiche könnte ich dich fragen«, gab Elias zurück.
    Melissa legte das Schwert an die Kehle der seltsamen Frau.
    »Verschont mich, ich bin nur hierhergekommen, um zu sehen, wer

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