Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen
wollen heute Abend mit Miri ausgehen und ihre Rückkehr feiern.«
»Nein«, meckerte Elias. »Ich brauche sie jetzt.«
»Elias, David hat gesagt, dass deine Miri gestern Nacht ziemlich übel drauf war und davon gesprochen hat, alles hinzuschmeißen. Sie wollte dir den Thron verbieten.«
Hey, stille Post, so hatte ich das nicht gesagt. Ich wollte ihn bitten und nichts verbieten.
»Vielleicht bin ich mit an ihrer Laune schuld gewesen.« Anastasija klang besorgt. »Aber du solltest mir helfen, sie dazu zu überreden, mit ihren Freundinnen feiern zu gehen. Sie muss hier mal raus und die ganzen Sorgen vergessen, sonst nimmt ihre geistige Gesundheit noch Schaden.«
»Aber«, widersprach Elias.
»Nichts aber, denk mal an Miri«, fuhr ihm seine Schwester dazwischen.
»Du hast ja Recht.« Er seufzte. »Ich helfe dir.«
»Uns wird sie bis in alle Ewigkeit haben, aber ihre Freundinnen nicht.«
Ja, ich würde gehen, aber nur um mich von Eva und Aisha zu verabschieden. Ich wollte schnellst möglich mit Elias hier weg. Immerhin hatte ich einen Realschulabschluss, das musste reichen, um in Rumänien nach einem Sprachkurs eine Ausbildung zu finden. Na ja, vielleicht würden die Grozas uns auch nicht den Geldhahn zudrehen, aber falls doch, dann würden wir uns schon meine Brötchen verdienen können. Die Tür öffnete sich und ich sperrte meine Ohren auf.
»Ist Miriam wach?«, wollte Melissa wissen.
»Nein, Engelchen.«
Ich wunderte mich, dass noch keiner der Vampire genauer hingehört hatte.
»Heinrich ist zum Frühstück da.«
»Sie sollte wirklich noch etwas schlafen.«
»Okay«, sagte Melissa und klang unglücklich. »Ich gebe ihm Bescheid.«
»Nein«, sagte ich mit belegter Stimme und öffnete die Augen.
Elias’ gelb-schwarze Augen funkelten mich matt, aber freudig an.
»Schon gut, ich komme.«
»Seit wann bist du denn wach?«, fragte Anastasija. »Ich war so auf meinen Bruder konzentriert, dass ich das gar nicht mitbekommen habe. Wir hören uns wieder, Miri!« Die Vampirin riss ihren Bruder in die Arme und die beiden grinsten mich an.
Ich schaffte es nicht mal zurückzulächeln und sah sie mit trauriger, müder Miene an.
Elias runzelte sofort die Stirn. »Miri?«
Ich schüttelte den Kopf und drehte den Geschwistern den Rücken zu.
»Das andere Gespräch mit Heinrich fällt jetzt sicher ins Wasser, oder?«, fragte ich Melissa. Elias war jetzt wieder ein Vampir. Nun konnte ISV ja ruhig erfahren, was passiert war.
»Emilian hat bereits mit ihm gesprochen.«
Sehr gut! Eine Sorge weniger, denn ich hätte ungern gewollt, dass Roman und Melissa sich in Lebensgefahr begaben. Außerdem wäre mir nicht wohl dabei gewesen, Elias anzulügen.
»Aber Ihr müsst das Treffen mit den Werwölfen organisieren.«
»Das fällt flach«, erklärte ich mit immer noch belegter Stimme und atmete tief durch. »Sucht euch eine andere für diesen Job.« Ich hob meinen herunterhängenden Kopf. »Ich werde niemandes Königin.«
Elias gab ein merkwürdiges Geräusch von sich. »Was in Gottes Namen«, wisperte er.
»Miriam, was redest du da?« Anastasija klang wütend. Ich drehte mich herum und sah sie ausdruckslos an.
»Ich kann es nicht mehr ertragen.« Damit verließ ich den Raum und ging geradewegs in die Küche. Heinrich frühstückte nie mit mir im Esszimmer. Na ja, genau genommen frühstückte er gar nicht, aber was ich sagen wollte, ist, dass wir uns immer an einen kleinen Tisch in der Küche setzten und uns unterhielten, während ich aß. Normalerweise genossen wir dort traute Zweisamkeit, aber heute füllte sich nach und nach der ganze Raum, bis zuletzt Elias und Anastasija hereinkamen. Ich hatte es gerade mal geschafft, Heinrich zu begrüßen, als die Ersten eingetroffen waren. Mein Freund knurrte wütend, als er das Wort ergriff.
»Wo wir jetzt alle so schön versammelt sind«, noch war seine Stimme relativ ruhig, aber dies änderte sich schlagartig, »was ist hier gestern passiert? Warum ist Miriam depressiv? Wem habe ich das zu verdanken?«
Schweigen. Man konnte die sterblichen Wesen atmen hören.
Heinrich sah mich fragend und vollkommen verwirrt an. Einerseits fühlte er sich sicher gerade total fehl am Platz, andererseits war er neugierig.
»Hat mir niemand etwas zu sagen?«
»Elias, Schatz, ich habe heute noch kein Wort mit Miriam gesprochen. Ich weiß nicht, wovon du sprichst?«, meldete sich Emilia.
»Dann will ich dich mal aufklären, Mutter. Miriam will nicht mehr Königin werden, sie will alles
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