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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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meiner Mutter ließ mich erschauern. »Wollt ihr uns hier zurücklassen?«
    »Wir kommen euch besuchen«, versprach ich und eine Träne rollte mir die Wange hinunter. »Versprochen.«
    »Ich halte das nicht aus«, flüstere Elias kraftlos. »Wie konnte es soweit kommen? Es ist als hätte man ihr alle Freude und Lebensenergie ausgesaugt.«
    »Wovon redest du?«, fragte ich.
    »Meine Miriam würde niemals den Schwanz einziehen. Sie würde mit aller Kraft für das Richtige kämpfen. Irgendetwas, irgendwer hat dich gebrochen und ich schwöre bei Gott, dass ich alles daran setzen werde, es wieder zu heilen.« Hatte er Recht? War ich gebrochen? Nein, ich wollte doch nur, dass er lebte.
    »Du verstehst das nicht, ich will mich nicht mehr um dich sorgen müssen. Als du gestern vor Schmerzen bewusstlos geworden bist, ist das Fass übergelaufen.«
    »Aber das war doch etwas Gutes, ich werde wieder ich selbst.« Er packte mich an den Schultern. »Schau mich an.«
    Das tat ich und es war, als würde alles um mich herum verblassen - als würden Elias und ich mitten auf einer leeren, weißen Leinwand stehen.
    »Der Zauber verblasst und alles wird wieder so, wie es war. Du weißt, dass ich nie sonderlich verrückt danach war König zu werden, aber man braucht uns. Erinnerst du dich an die schwangere Frau, von der ich getrunken habe?«
    »Die Frau von Paul?« Ich war damals mit Elias jagen gewesen und dabei waren wir auf eine Frau gestoßen, die wie ich jetzt mit einem Vampirbaby schwanger war. Elias hatte das Herz des Babys natürlich nicht gehört und er war ziemlich überrascht gewesen.
    »Ja.«
    »Was ist mit ihr?«
    »Sie ist tot«, vernahm ich Heinrichs Stimme und blendete die Umgebung wieder mental ein.
    »Ja, Anastasija hat es mir heute Morgen erzählt, während du geschlafen hast«, stimmte Elias müde und heiser zu.
    »Man hat ihr ein Kreuz in den Bauch geschlitzt und an ihrer Stirn klebte ein Zettel auf dem Satanshure stand«, erklärte mir Heinrich.
    »Oh mein Gott«, flüsterte ich.
    »Miriam, wir sind die einzigen, die Frieden schaffen können. Unsere Ältesten kennen nur einen Weg, den der blutigen Vergeltung. Doch Gewalt führt nur zu noch mehr Gewalt.«
    »Wie geht es Paul jetzt?«, wollte ich wissen.
    »Er wird sterben und das Kind bleibt alleine zurück.«
    »Oh mein Gott«, wimmerte ich. »Wer ist sein Glückshüter?«
    »Das war seine Mutter«, sagte Heinrich. »Paul war immer ein ziemlicher Einzelgänger.«
    »Ja, aber irgendwer wird sich doch darum kümmern, oder?«
    »Das Kind fällt dem Orden zu«, seufzte Elias und sah über meine Schulter hinweg zu Heinrich.
    »Ja, und ich habe keine Ahnung, wie das laufen soll. Ein minderjähriges Waisenkind hatten wir noch nie.«
    Hoffnung schimmerte in Elias’ Augen auf, als er es in meinem Kopf rattern sah. Das war ja grauenhaft! Wie konnte jemand nur so etwas tun? Irgendwer musste den Hass da draußen beenden!
    »Sie musste sterben, weil sie einen Unsterblichen liebte?«, dachte ich laut.
    »Ja.« Elias verkrampfte sich kurz, er hatte immer noch Schmerzen.
    »Meine Schwester würde nicht schweigen, wenn sie Ungerechtigkeit sieht«, half David meinem Freund.
    »Aber«, jammerte ich. »Elias!«
    »Mir geht es gut!«
    »Lügner!«
    »Das geht vorbei und dann haut mich so schnell nichts mehr um. Man wird mich nicht mehr aus den Augen lassen, bis der Verantwortliche gefasst ist.«
    »Versprich es mir!« Ich sah mich im Raum um. »Versprecht mir alle, die ihr hier im Raum seid, dass ihr alles für seine Sicherheit geben werdet.«
    Heinrich war der erste, der reagierte. Er nahm eine Hand meines Freundes, ging auf die Knie und küsste Elias’ Handrücken. »Ich schwöre Euch ewige Treue.«
    »Ja, ja, ich auch«, sagte mein Bruder, »aber ich werde den nicht knutschen.«
    Ich musste lachen und Elias warf David eine Kusshand zu.
    »Warum denn nicht, Schätzchen?«, fragte er und klimperte mit den Wimpern.
    »Sollte ich beleidigt sein?«, wollte Ana lächelnd wissen, die das regelmäßig fragte, wenn jemand einen Witz auf Kosten Homosexueller machte.
    »Nein«, seufzte ich und ließ mich in Anas kühle Arme sinken. Sie drückte mich fest an ihr Herz und murmelte irgendetwas auf Rumänisch. Es klang wie: Doamne ajută-mă und soviel ich weiß, war es irgendwas mit Gott. Entweder dankte sie ihm oder bat um seinen Beistand.
    »Wo jetzt alles wieder in Ordnung ist und wir gerade alle hier sind, könnten wir uns noch einmal über das Thema Hochzeit unterhalten«, warf Emilian

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