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Volksfest

Volksfest

Titel: Volksfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Nikowitz
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    «Rudolf Ranreiter wurde heute unter dringendem Tatverdacht festgenommen und auf den Posten Bernhardsau gebracht, wo er von meinen Kollegen gerade einer Befragung unterzogen wird.»
    Allgemeines aufgeregtes Gemurmel. Der Neuner. Der Neuner. Der Neuner?
    Einer von den Witwenschüttlern zeigte auf: «Herr Inspektor, können Sie uns vielleicht ein paar Details nennen? Aufgrund welcher Beweise haben Sie Herrn Ranreiter festgenommen?»
    «Sie werden verstehen, dass ich mich zu diesem Zeitpunkt noch nicht allzu sehr in Details vertiefen möchte.»
    «Ja, aber … Das soll uns jetzt genügen?», rief die Zwölferin, die sich schön langsam, was die Innigkeit ihrer Beziehung zu Ordnungskräften betraf, zu einem zweiten Grasel entwickelte. «Ein bisschen mehr müssen Sie uns schon erzählen, damit wir wieder ruhig schlafen können.»
    Wimmer beriet sich wieder kurz hinter vorgehaltener Hand mit einem Mann hinter ihm. Dann nickte er und sagte:
    «Also gut. Aufgrund der besonderen Umstände dieses Falles und um eine hoffentlich endgültige Beruhigung der Situation herbeizuführen, darf ich Ihnen auch mitteilen, dass Herr Ranreiter bereits ein Teilgeständnis abgelegt hat. Und zwar betreffend den Brand am Hof der Familie Mantler.»
    Den Brand! Der Neuner hatte also zumindest schon zugegeben, die Johanna kremiert zu haben! Grasel stieß Suchanek begeistert mit dem Ellbogen in die Seite.
    «Und zwar den Brand im Jahre 1994 .»
    Wieder stieß Grasel Suchanek mit dem Ellbogen in die Seite, ganz so, als ob die Suchanek nicht immer noch ordentlich weh tun würde. Offenbar war ihm jeder Anlass recht.
    «Glücklicherweise sind die Beweisstücke von damals von den umsichtigen Kollegen in der Asservatenkammer aufbewahrt worden. Und die DNA -Spuren auf einem nunmehr neuerlich untersuchten Zigarettenstummel konnten Herrn Ranreiter zugeordnet werden.»
    Jetzt meldete sich ein anderer Reporter. «Aber selbst wenn er es damals gewesen ist, bedeutet das doch nicht, dass er den Brand jetzt auch gelegt hat.»
    Das war eigentlich bemerkenswert scharfsinnig, wenn man in Betracht zog, dass er nur ein Reporter war. Der Wimmer schien aber diese Frage erwartet zu haben.
    «Herr Ranreiter hat, wie die Ermittlungen ergeben haben, vor kurzem die Versicherung für seinen eigenen Schuppen auf das Dreifache erhöht. Und es gibt auch eine Verbindung zum zweiten Mord. In der Werkstatt von Herrn Bobek wurden Fingerabdrücke von Herrn Ranreiter gefunden. Außerdem gibt es eine Zeugenaussage, derzufolge die beiden vor einiger Zeit eine Auseinandersetzung wegen einer nicht bezahlten Reparatur gehabt haben sollen. Aber mehr kann und darf ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nun wirklich nicht mehr sagen. Ich bitte um Verständnis.»
    «Moment einmal! Und was ist mit dem Bertl?», rief der Grasel. Wenn er sich nicht letzte Nacht der Burli-Urli versprochen hätte, hätte das mit der Zwölferin geradezu eine hemmungslose Anarchistenaffäre werden können. «Wo ist der Bertl?»
    Wimmer räusperte sich, was durch das Megaphon noch etwas angenehmer klang als ohne. «Der Verbleib von Herrn Gärtner ist selbstverständlich der wichtigste Punkt, der in der Befragung von Herrn Ranreiter erörtert wird.»
    «Das heißt, Sie wissen es nicht?»
    «Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wissen wir es noch nicht. Aber ich kann dazu leider wirklich keine weiteren Angaben mehr machen. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen: Ich muss zurück auf den Posten Bernhardsau, um die Befragung des Verdächtigen zu leiten.»
    Wimmer ging ab. Die beiden Sphinxen mit den Baretten standen auch auf und musterten noch eine Zeitlang das Publikum, als wollten sie sichergehen, dass niemand die Verfolgung des Kommissars aufnahm. Dann verschwanden auch sie nach hinten.
    «Das ist eine Katastrophe», verlautbarte der Siebzehner. Allerdings ging er nicht näher darauf ein, was denn jetzt genau die Katastrophe war. Dass es der Neuner war? Dass es der Heimeder nicht war? Dass er jetzt seine Truppen wieder einrücken lassen musste? Oder am Ende gar, dass der ORF   2 immer noch verschollen war?
    «Ich will ja nichts sagen», sagte die alte Nidetzky nichts. «Aber das hab ich mir gleich gedacht. Der Neuner hat den Mantler noch nie leiden können.»
    Der Dreier-Kanschitz wackelte mit dem Kopf. «Der Neuner, stell dir vor! Da lebt man so viele Jahre neben einem und dann das. Hoffentlich setzen sie ihm die Daumenschrauben an, damit er verrät, wo der kleine Gärtner ist.»
    «Die sollen ihn nur mir eine halbe

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