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Volkssagen, Maerchen Und Legenden

Titel: Volkssagen, Maerchen Und Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Gustav Buesching
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des Hagek ist reich an Sagen, Mährchen und Legenden und es wird bisweilen schwer, sie zu umgehen. Mehr würde indessen doch zu weit führen, was vielleicht schon geschehen ist.
     
    23. Die Strafe des Gottesläugners bei Altbunzlau. Hagek 92. a. – 92. b. Diese Geschichte trägt den völligen Charakter der Sage an sich und tritt daher wieder mit Recht hier ein. Sie findet sich auch in Frau Veneris Berg S. 417 und 418. (Da bei dem vor mir liegenden Exemplare der Titel fehlt, kann ich keine nähere Bestimmung desselben angeben.)
     
    24. Die Erscheinung des heiligen Mathias. Boleslaus der erste hatte seinen Bruder Wenzeslaus ermordet. Wunder geschahen bei seinem Tode und ob seinem Grabe, er ward in die Zahl der Heiligen aufgenommen. Da diese Legende im Ganzen wenig Erfreuliches hat, ist sie hier wohl mit Recht übergangen worden. Gewissensangst quälten erst seinen Sohn, Boleslaus den zweiten, und er suchte an Kirchen und Priestern zu vergüten, dasjenige, was durch einen Verwandtenmord auf ihn geladen war. Hierhin hat auch diese Sage Bezug, die sich an die früheren Geschichten der Männin Wlasta anschließt und die Heidenzeit mit dem Christenthum in Verbindung bringt, so wie man dies häufig in den Altfranzösischen Sagen vom heiligen Grabe, Medin und anderen findet, die es sogar mit einem eigenen Vergnügen thun. Hagek erzählt diese Geschichte Bl. 104. b. bis Bl. 105. a. Die Begebenheit fällt in das Jahr 971.
     
    25. Das verborgene Schloß im Walde. Hagek Bl. 130. a. bis Bl. 132. a. Ich erinnere mich, diese Geschichte auch schon an einem anderen Orte gelesen zu haben, bin aber in diesem Augenblicke nicht im Stande, nähere Auskunft darüber zu geben. Kaiser Heinrich der Vogelsteller ist derjenige, den die Sage meint, aber, wie bekannt, hatte dieser mit seiner trefflichen Gemalin Mechtildis eine Tochter, Gerburg, die an den Herzog von Lothringen verheirathet ward; die zweite, Mechtild, ward Aebtissin zu Quedlinburg, Hedwig, Graf Hugo's zu Paris Gemalin, Richsa, Herzogs Rudolf von Baiern Gemalin. Eine Tochter, die einem Grafen von Eberstein vermählt sein soll, verwerfen die Chronisten. Spangenberg's Mansfeldische Chronik. 1572. Fol. Thl. I. Bl. 123. So fällt, wie auch das Gepräge des Ganzen schon zeigt, diese Erzählung einig der Sage anheim.
     
    26. Die entführte Nonne. Hagek Bl. 136. a. bis 137. a. Dies Gedicht ist aus Frau Veneris Berg. S. 352-55, wo ein Lateinisches und dies Deutsche Lied stehen, welches wohl der Annahme würdig erschien. Der Dichter weicht von der Geschichte in Hinsicht des Namens ab. – Was sich im Hagek noch ferner an diese Sage historisch anschließt, gehört nicht hierher und ward daher übergangen. Diese Geschichte, verbunden mit der vorigen, ward zu einem Volksroman bearbeitet, dessen frühsten Ursprung wir noch nicht kennen. Der Titel ist: Riesengeschichte, oder kurzweilige und nützliche Historie vom König Eginhard aus Böhmen etc. Der Herausgeber sagt: er habe dies Buch auf einer Reise in einem einsamen Schlößlein an der Nabe aufgefunden. Mehr darüber in dem trefflichen Werke von Görres, über die deutschen Volksbücher etc. (Heidelberg, 1807.) S. 86-90. Dort steht auch S. 86-89 die Sage No. 29. aus dem Hagek abgedruckt und Nr. 30. ist angedeutet. Mehreres ist indessen in der Riesengeschichte geändert, z.B. heißt der Kaiser Otto, der aus dem Grafen Otto von Nr. 26. geworden ist.
     
    27. Der Böhmische Zauberer Zython.
Dubravii histor. Bohem.
Hagek weiß von ihm nichts. Harsdörfer's Geschichtspiegel. S 390.
Remigii daemonolatria.
Thl. 2. (Hamburg 8. 1703.) S. 163. Vgl. oben die Schlesischen Volksmährchen, in der zehnten Rubrik die dritte Erzählung und die dazu gehörige Anmerkung, woraus hervorgeht, daß man dem Rübezahl auch dieses Mährchen beilegt.
     
    28. Junker Ludwig bei Eger. Aus Er. Franziszi höllischem Proteus. S. 422-23. Die Sage ist unbedeutend und zeigt bloß von dem an mehrern Orten gewöhnlichen und übereinstimmenden Glauben, daß Menschen, die im Leben ruchlos gewesen, auch noch nach dem Tode die Leute quälen. Die Geschichte von wildem Jäger und andere mehr haben einen gleichen Grund.
     
    29. Die weiße Frau. Diese Sagen sind von mehreren Orten her zusammen getragen und wird dies an den einzelnen Stellen bemerkt werden. Wem ist nicht die Sage von der weißen Frau bekannt, die an einzelnen Höfen, welche mit der Familie verwandt sind, aus der sie herstammt, der Sage nach, noch bei traurigen Vorfällen eine erschütternde Vorerscheinung ist.

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