Voll gebissen
waren.
Vielleicht traute Liam sich an den anderen T agen auch nur nicht, sich mit ihr zu treffen? Immerhin gab es da ja noch mich und dass ich das nicht gutheißen würde, musste ich ihm wohl nicht sagen. Ich dachte darüber nach, kam dann aber zu dem Entschluss, dass das absoluter Schwachsinn war. Wahrscheinlich war ich mal wieder einfach viel zu misstrauisch. Trotzdem überlegte ich, ob ich ihm beim nächsten Mal vielleicht folgen sollte.
Zwei weitere Monate waren vergangen und nachdem Liam beim letzten Vollmond um zwei Uhr nachmittags verschwunden war (Hallo??? Zwei Uhr nachmittags? Das waren mindestens noch 8 Stunden bis der Mond aufging!!!), hatte ich mir vorgenommen, ihm heute Abend zu folgen, falls er wieder so früh verschwand.
Ich hatte mit meiner Mutter darüber gesprochen. Also natürlich nicht über die Werwolfsache, sondern darüber, dass es Tage gab, an denen Liam früher als nötig nach Hause ging, doch sie schmunzelte nur und meinte, dass er vielleicht einfach auch mal ein paar Stunden für sich bräuchte. Schließlich würden wir jeden Tag aufeinander- hocken. Gut, sie hatte recht. Wir waren jeden Tag zusammen. Aber mir wurde Liam doch auch nicht leid! Und ich brauchte schließlich auch keine Stunden für mich.
Ob ʼs das etwa schon mit unserer romantischen Beziehung gewesen war? Ein dicker Kloß machte sich in meinem Hals breit. Nein, das konnte nicht sein. Liam war immer noch so aufmerksam und lieb zu mir, wie am ersten Tag. Er behandelte mich, als ob ich das tollste und schönste Geschöpf auf Erden war. Er musste schon ein verdammt guter Schauspieler sein, wenn er mir das tatsächlich alles nur vorgaukelte.
Heute wa r Samstag und Liam wollte mit frischen Brötchen vorbeikommen, damit wir gemeinsam Frühstücken konnten. Es klingelte und ich rannte voller Vorfreude zur Tür, um zu öffnen. Liam kam herein und gab mir einen Kuss auf den Mund. Selbst jetzt, nach der ganzen Zeit, die wir bereits zusammen waren, spürte ich dieses Kribbeln, wenn er mich berührte, wenn er mich küsste und mit seinen seidigen Lippen über die meinen strich.
Ich ging mit ihm zu dem bereits gedeckten Tisch. Glücklicherweise musste meine Mom arbeiten und mein Dad war im Laden, so dass wir es uns ganz gemütlich machen konnten. Liam zog ein Croissant aus der Tüte und hielt es mir vor die Nase. Ich hatte nur einmal erwähnt, dass ich diese Dinger gerne mochte und schon brachte er mir eins mit.
Ich schnappte mir das noch warme Gebäck und b estrich es dick mit Schokocreme. Wer an solche Kleinigkeiten dachte, dem musste ich einfach wichtig sein, oder? Zufrieden biss ich in die Köstlichkeit und der Geschmack halb geschmolzener Schokolade breitete sich auf meiner Zunge aus. Lecker!
5.
Heute war es soweit. Ich hatte meine Mutter gebeten mit mir einkaufen zu fahren und ihr erklärt, dass ich ein paar schicke Teile und vor allen Dingen schöne Unterwäsche brauchte, damit sich die Mädels aus meiner Klasse nicht mehr über meine Baumwollwäsche beim Sportunterricht lustig machten.
Obwohl meine Mom sehr locker war und man mit ihr über alles reden konnte, war es mir doch irgendwie peinlich, ihr zu sagen, dass Liam mich mit der Wäsche attraktiver finden sollte. Sie hatte zwar verständnisvoll genickt, aber ich merkte sofort, dass sie mir kein Wort glaubte. Und noch schlimmer war, dass sie gemerkt hatte, dass ich mich für Liam herausputzen wollte.
Den ganz en Weg zum Einkaufszentrum über hatte sie mich mit unangenehmen Fragen gelöchert, wie „Wann habt ihr denn euer erstes Mal geplant?“, „Wollt ihr das bei uns oder bei ihm machen?“, „Nimmt Liam Kondome?“ und jede Frage endete mit einem „hui… ist das aufregend – hihihi“ hinten dran.
Es war absolut furchtbar und am liebsten wäre ich schreiend davongelaufen, doch ich brauchte ja jemanden, der mit mir in die Stadt fuhr. Ich bezweifelte nämlich stark, dass Hugo (auch, wenn ich ihn sehr gerne mochte) die ganze Strecke bis zur nächstgrößeren Stadt schaffen würde. Das war zumindest der Grund, den ich meiner Mom genannt hatte.
In Wirklichkeit wollte ich sie aber dabei haben, damit sie mir vielleicht den ein oder anderen guten Ratschlag geben konnte. Immerhin hatte sie meinen Dad ja auch irgendwie rumgekriegt und wenn man bedachte, wie stoffelig er diesbezüglich war, hatte sie sich dafür mächtig ins Zeug legen müssen.
Nach einer zweistündigen Fahrt und jeder Menge weitere n Fragen („Ob Liam untenrum auch so gut ausgestattet ist, wie
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