Voll gebissen
sein Körper es erahnen lässt?“, „Rasiert er sich untenrum?“ – und bei dem Wort „untenrum“ begann sie jedes Mal zu kichern wie ein kleines Schulmädchen - offensichtlich amüsierte sie Liams Geschlechtsteil) waren wir endlich in dem Einkaufszentrum angekommen.
Eigentlich hatte ich meine Mutter ja nur als Fahrerin und zur Beratung mitgenommen, doch das erste, was sie machte war, sich auf einen Laden für Damenmode zu stürzen. Somit verbrachten wir dort die ersten anderthalb Stunden unserer Einkaufstour.
Seufzend ließ ich mich auf einem Sessel (der vermutlich schon für gequälte Kinder oder Ehemänner bereitstand) nieder und wartete ab, bis meine Mutter alle möglichen Teile anprobiert hatte.
Gut, ich wollte shoppen gehen, doch bei mir war das so: Ich ging in ein Geschäft hinein. Mit einem einzigen Rundumblick konnte ich sehen, ob mir dort etwas gefiel. Wenn ja, probierte ich es an, wenn nein, ging ich wieder heraus. Ganz einfach. Meine Mutter dagegen konnte sich stundenlang in diesen Läden aufhalten und darüber fachsimpeln, ob ein Teil nun schön war oder nicht. Wenn sie sich dazu noch von einer Verkäuferin beraten ließ, die ihre Meinung wechselte wie ein Fähnchen im Wind die Richtung, dann konnte es passieren, dass meine Mutter trotzdem mit einem Rock das Geschäft verließ, in dem sie aussah wie eine Stopflebe rwurst. Und das dann nach anderthalb Stunden Beratung, wohlgemerkt!
Gegenüber war ein Geschäft mit Bademoden. Das passte sehr gut, denn ich konnte ebenfalls einen neuen Bikini gebrauchen, für den Fall, dass Liam und ich zum Schwimmen gingen. Da wollte ich gerüstet sein.
Ich beeilte mich beim Durchschauen der in Frage kommenden Bikinis, doch ich fand nichts. Die Farben waren viel zu grell (neonpink, neongelb, neongrün – wer, der nicht Afro-Amerikaner war, sollte darin gut aussehen?) und die Muster noch schrecklicher. Ganze 5 Minuten brauchte ich fürs Durchschauen, dann drehte ich mich um, um meiner Mutter mitzuteilen, dass ich hier nichts finden würde, doch sie war nicht mehr hinter mir.
„ Mom?“, fragte ich in den ziemlich verlassenen Laden hinein.
„Hier hinten , Schatz“.
Ich erspähte meine Mutter vor einer Kabine, mit einer Verkäuferin ( ätz!), die etliche Badeanzüge über den Arm gelegt hatte.
„Kommst du?“, fragte ich hoffnungsvoll, doc h die Antwort kannte ich schon.
„Gleich. Will nur noch schnell was anprobieren .“
Seufzend trottete ich zu der Kabine, doch es war weit und breit kein Sessel in Sicht. Grummelnd machte ich auf die Missstände aufmerksam .
M eine Mutter schob den Vorhang ein klein wenig zur Seite und ließ mich hindurchschlüpfen. Die Kabine war mehr als groß und es stand sogar ein Stühlchen darin, auf das ich mich setzen konnte. Zwar wurde ich mit sämtlichen Klamotten, Tüten und Badeanzügen zugehangen, doch ich war froh, dass ich das wenigstens im Sitzen ertragen durfte.
Immer , wenn meine Mutter einen Badeanzug anhatte, kam die Verkäuferin dazu und beurteilte das Werk. Das hieß, sie gab zu, dass knatsch bunte Badeanzüge meiner bleichgesichtigen Mutter nicht für 5 Cent standen.
Badeanzug für Badeanzug probierte sie an, doch einmal machte die Verkäuferin die Kabine zu früh auf und meine Mutter bedeckte erschrocken ihre Brüste, während die Verkäuferin mit knallrotem Kopf die Kabine sofort wieder zu zog.
Ich kicherte, während meine Mom leise vor sich hinfluchte, dass die unverschämte „Tussi“ (ihr Ausdruck – nicht meiner!) wenigstens fragen könnte, ob sie bereit sei.
Nachdem meine Mutter noch einen Badeanzug gekauft hatte, konnten wir auch diesen Laden wieder verlassen. Na endlich!
Wir kamen schließlich an einem Geschäft vorbei, wo die Schaufensterpuppen das trugen, was Amilia anzog. Zwar nicht genau das – schließlich waren diese Sachen hier nicht von Gucci oder sowas – aber immerhin so ähnlich. Ich schaute die Kleiderständer durch und meine Mutter kramte auch das ein oder andere Teil mit einer persönlichen Empfehlung von ihr hervor, doch die Röcke waren verdammt kurz und die Oberteile viel zu weit ausgeschnitten. Trotzdem probierte ich das ein oder andere Teil an.
Wer sagte schließlich, dass nur Amilia darin heiß und sexy aussehen konnte?!
Ich weiß, ich war bis vor kurzem noch der gleichen Meinung gewesen. Aber das war bevor Liam anfing, sich gut mit Amilia zu verstehen und bevor er an den Vollmondtagen früher als nötig nach Hause fuhr.
Weiter hinten gab es eine kle ine
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