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Voll im Bilde

Voll im Bilde

Titel: Voll im Bilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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preßte das Gesicht ans Kopfsteinpflaster.
    Bumm.
    Ein orangefarbener Feuerball hob das Dach und wuchs in den dunstigen Himmel. Halb geschmolzene Ziegelsteine regneten auf die anderen Häuser herab. Eine rotglühende Spule jagte über die liegenden Zauberer hinweg, sang dabei ein drohendes Fippfippfipp und explodierte an einer Wand.
    Ein lautes, schrilles Pfeifen erklang und verhallte nach einigen Sekunden.
    Das Ginger- Ding schwankte in der Hitze. Heißer Aufwind erfaßte seinen Rock und ließ ihn an den Hüften flattern. Das Wesen flackerte, während ein Hagel aus Schutt niederging.
    Schließlich drehte es sich ungelenk und stapfte weiter.
    Victor sah zur Original-Ginger. Sie starrte zu den dünner werdenden Rauchwolken, die dort wogten, wo eben noch das Odium gewesen war.
    »Es ist falsch«, sagte sie. »So darf es nicht geschehen. So geschieht es nie. Wenn man glaubt, es sei schon zu spät, kommen sie plötzlich aus dem Qualm hervor.« Sie blickte Victor aus trüben Augen an. »Das stimmt doch, oder?« fragte sie in einem flehentlichen Tonfall.
    »Du meinst die beweglichen Bilder«, erwiderte er. »Dies ist die Wirklichkeit.«
    »Wo liegt der Unterschied?«
    Der Professor griff nach Victors Schulter und drehte ihn um.
    »Das Wesen will zur Bibliothek!« keifte er. »Du mußt es aufhalten! Wenn es sein Ziel erreicht, wird es durch all die Magie unbesiegbar! Dann sind wir ihm hilflos ausgeliefert! Dann holt es noch andere Dinge hierher!«
    »Ihr seid Zauberer«, betonte Ginger. »Warum unternehmt ihr nichts dagegen?«
    Victor schüttelte den Kopf. »Die Dinge … Sie mögen unsere Magie. Wenn man in ihrer Nähe Gebrauch davon macht, werden sie noch stärker.« Er zögerte kurz und erinnerte sich an die Bemerkungen des Professors. »Wie soll ausgerechnet ich es aufhal…?«
    Er unterbrach sich, als er die erwartungsvollen Blicke der Menge spürte.
    Die Leute sahen ihn nicht so an, als sei er ihre letzte Hoffnung. Sie schienen ihn vielmehr für eine Gewißheit zu halten.
    Ein kleines Kind fragte: »Was geschieht jetzt, Mama?«
    Die dicke Frau, die den Knaben in ihren Armen hielt, antwortete: »Ganz einfach. Er läuft los und besiegt das Ungeheuer im letzten Augenblick. So ist das immer. Hab’ ich schon oft gesehen.«
    »Ich bin noch nie losgelaufen, um irgendwelche Ungeheuer im letzten Augenblick zu besiegen!« erwiderte Victor.
    »Ich hab’s aber gesehen«, sagte die Dicke und lächelte zuversichtlich. »In Söhne der Wüste. Die junge Dame hier…« Sie knickste vor Ginger. »Sie saß auf einem Pferd, das über den Rand der Klippe springen wollte, und du bist zu ihr geritten und hast sie im letzten Augenblick gerettet. Hat mich sehr beeindruckt.«
    »Das war nicht in Söhne der Wüste«, warf ein älterer, pedantischer Mann ein. Er stopfte seine Pfeife. »Du meinst Tal der Trolle.«
    »Nein, es handelt sich tatsächlich um eine Szene in Die Söhne der Wüste«, ließ sich eine dünne Frau hinter ihm vernehmen. »Ich irre mich bestimmt nicht. Weil ich den Streifen siebenundzwanzigmal gesehen habe.«
    »Ja, und es war eine tolle Szene«, sagte die erste Frau. »Als sie ihn verläßt, und er sich zu ihr umdreht, und als er ihr dann aus glühenden Augen nachsieht… Dabei breche ich immer in Tränen aus.«
    »Entschuldigung, aber mit Söhne der Wüste hat das überhaupt nichts zu tun.« Der Pfeifenraucher sprach jetzt sehr langsam. »Du denkst dabei an die berühmte Szene auf dem Platz in Brennende Leidenschaft.«
    Die Dicke nahm Gingers schlaffe Hand und betatschte sie ausgiebig.
    »Du hast einen guten Mann«, sagte sie. »Rettet dich dauernd und so. Wenn wahnsinnige Trolle auf den Gedanken kämen, mich zu entführen… Mein Alter würde keinen Finger rühren und höchstens fragen, wohin er die Koffer schicken soll.«
    »Mein Mann bliebe selbst im Sessel sitzen, wenn hungrige Drachen über mich herfielen«, fügte die dünne Frau hinzu und gab Ginger einen freundlichen Klaps auf die Schulter. »Aber du solltest dich besser anziehen. Wenn du das nächste Mal gerettet werden mußt… Besteh darauf, dir vorher einen warmen Mantel überzustreifen. Wenn ich dich auf der Leinwand sehe, denke ich immer: Sie holt sich bestimmt die Grippe, wenn sie weiterhin so herumläuft.«
    »Wo ist sein Schwert?« fragte der Knabe und trat an Mamas Schienbein.
    »Sicher holt er es gleich«, sagte die Dicke und bedachte Victor mit einem ermutigenden Lächeln.
    »Äh, ja«, entgegnete Tugelbend. »Komm, Ginger.« Er griff nach ihrer

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