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Voll im Bilde

Voll im Bilde

Titel: Voll im Bilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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strenge Vorschriften in bezug auf die Kobolde und so. Man darf sie nicht überanstrengen und was weiß ich. Aber um uns kümmert sich niemand. Selbst die Trolle werden besser behandelt.«
    »Weil sie mehr als zwei Meter groß sind und fünfhundert Kilo wiegen, nehme ich an«, sagte Victor.
    »Ich heiße Theda Withel, aber meine Freunde nennen mich Ginger.«
    »Ich bin Victor Tugelbend. Äh. Und meine Freunde nennen mich Victor.«
    »Dies ist dein erster Film, nicht wahr?«
    »Woher weißt du das?«
    »Du hast den Eindruck erweckt, dich dabei zu vergnügen.«
    »Nun, die Schauspielerei ist besser als Arbeit, oder?«
    »Vielleicht änderst du deine Meinung, wenn du so lange im Geschäft bist wie ich«, sagte Ginger bitter.
    »Seit wann bist du darin?«
    »Praktisch von Anfang an. Seit fünf Wochen.«
    »Donnerwetter. Es passiert alles so schnell.«
    »Es ist das Herrlichste, das jemals passiert ist«, sagte Ginger kategorisch.
    »Vielleicht hast du recht… Äh, ob wir fortgehen dürfen, um etwas zu essen?« fragte Victor.
    »Nein«, erwiderte die junge Frau. »Bestimmt rufen sie gleich wieder nach uns.«
    Victor nickte. Sein bisheriges Leben hatte er auf eine im großen und ganzen angenehme Weise verbracht, indem er mit lässiger Entschlossenheit seinen eigenen Willen durchsetzte. Er sah nicht ein, warum er damit in Holy Wood aufhören sollte.
    »Dann sollen sie rufen«, sagte er. »Ich möchte eine Mahlzeit und ein kühles Getränk. Vielleicht bin ich zu lange in der Sonne gewesen.«
    Ginger wirkte unsicher. »Nun, ich kenne da einen Speisesaal, aber…«
    »Gut. Zeig mir den Weg.«
    »Schauspieler, die einfach fortgehen, könnten gefeuert werden…«
    »Was, vor der dritten Rolle?«
    »Sie sagen immer: ›Es gibt genug andere Leute, die sofort bereit wären, vor den Bilderkasten zu treten…‹«
    »Gut. In dem Fall haben Schnapper und Silberfisch den ganzen Nachmittag Zeit, um zwei andere Personen zu finden, die genauso aussehen wie wir.« Victor schlenderte an Mory vorbei, der im Schatten eines Felsens hockte.
    »Wenn uns jemand sucht…«, wandte er sich an den Troll. »Wir gehen essen.«
    »Was, jetzt?« fragte Moräne.
    »Ja«, bestätigte Tugelbend mit fester Stimme und stapfte weiter.
    Er sah, daß sich Schnapper und Silberfisch schon wieder stritten. Ihr Zank wurde ab und zu vom Kurbeldreher unterbrochen; Gaffer sprach im entspannten Tonfall eines Mannes, der weiß, daß er trotzdem seine sechs Dollar pro Tag bekommt.
    »Wir bezeichnen es als Epos. Noch in vielen Jahren werden die Leute darüber reden.«
    »Ja, noch in vielen Jahren werden sie sagen: Jenes Epos trieb sie in den Ruin.«
    »Laß meinen Namen aus dem Spiel. Hör mal, ich kenne jemanden, der uns bunte Holzschnitte zu einem besonders günstigen Preis besorgen kann…«
    » Wenn ich einige Schnüre und Bindfäden nehme, den Bilderkasten auf Rädern montiere, so daß er sich drehen läßt…«
    »Die Leute werden sagen: He, jener Silberfisch… ein wahrer Künstler, was die beweglichen Bilder betrifft. Und er hatte den Mumm, uns zu zeigen, was wir wirklich sehen wollten. Er erkannte das wahre Dingsbums, die wahren Möglichkeiten des Mediums…«
    »Und wenn man den Bilderkasten außerdem an einer langen waagerechten Stange befestigt, um ihn hin und her zu schieben, sind auch Nahaufnahmen möglich…«
    »Was? Glaubst du wirklich, daß die Leute so etwas sagen werden?«
    »Sicher. Vertrau mir, Tommy.«
    »Na schön. In Ordnung. Aber keine Elefanten. Ist das klar? Keine Elefanten.«
     
    »Sieht seltsam aus«, sagte der Erzkanzler. »Einige Elefanten aus Ton… Und das soll eine Maschine sein?«
    »Eher eine Art… Apparat«, erwiderte der Quästor unsicher. Er klopfte an die Vorrichtung, woraufhin einige tönerne Elefanten hin und her schwangen. »Riktor der Bastler hat ihn konstruiert, glaube ich. Lange vor meiner Zeit.«
    Das Ding wirkte wie ein großer, verzierter Topf und reichte einem hochgewachsenen Mann bis an die Schultern. Am Rand hingen acht tönerne Elefanten an kleinen Bronzeketten. Einer begann zu wippen, als der Quästor ihn berührte.
    Erzkanzler Ridcully spähte ins Innere des Apparats.
    »Viele Hebel und ein Blasebalg«, sagte er verächtlich.
    Der Quästor drehte sich um und sah die Wirtschafterin der Unsichtbaren Universität an.
    »Nun, Frau Allesweiß, was ist geschehen?« fragte er.
    Frau Allesweiß – dick, das Gesicht rosarot, der massige Leib in ein Korsett gequetscht – rückte ihre kupferrote Perücke zurecht und stieß

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