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Voll im Bilde

Voll im Bilde

Titel: Voll im Bilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Sonne gewesen zu sein. Anschließend hatte er sich so gefühlt wie jetzt.
    Etwas plumpste neben seinen Füßen in den Sand.
    Jemand hatte einen Hut vor ihm auf den Boden geworfen. Victor betrachtete ihn verdutzt.
    Dann begann jemand damit, Harmonika zu spielen, und zwar nicht besonders gut. Die meisten Töne waren falsch, und selbst die richtigen klangen verkehrt. Irgendwo versteckte sich eine Melodie, so wie sich in jedem Hamburger eine Kleinigkeit Fleisch erwarten läßt.
    Victor seufzte, zog zwei kleine Münzen aus der Tasche und warf sie in den Hut.
    »Ja, ja«, sagte er. »Wirklich gut. Und nun… Bitte geh weg.«
    Er bemerkte einen sonderbaren Geruch. Er ließ sich nur schwer definieren, weckte Assoziationen an den sehr alten und feuchten Läufer eines Kinderhorts.
    Tugelbend sah auf.
    »Wuff und Wuff«, sagte der Wunderhund Gaspode.
     
    Borgels Fütterungsanlage hatte entschieden, an diesem Abend mit Salat zu experimentieren. Der nächste Salat produzierende Bauernhof war dreißig weite Meilen entfernt.
    »Was ist das hier?« fragte ein Troll und hielt ein schlaffes, braunes Etwas in die Luft.
    Fruntkun, der Koch, riet aufs Geratewohl.
    »Sellerie?« Er beugte sich etwas näher. »Ja, Sellerie.«
    »Ist braun.«
    »Genau, genau«, sagte Fruntkin. »Reifer Sellerie muß braun sein. Ja, die braune Farbe zeigt Reife.«
    »Das Zeug sollte grün sein.«
    »Oh, nein«, widersprach Fruntkin. »Du meinst Tomaten.«
    »Und diese schmierige Masse hier?« fragte ein Mann in der Schlange.
    Der Zwerg richtete sich zu seiner vollen Größe auf.
    »Das«, sagte er würdevoll, »ist Majonähse. Habe sie selbst zubereitet. Mit Hilfe eines Buches«, fügte er stolz hinzu.
    »Ja, das kann ich mir denken«, brummte der Mann. »Ich schätze, auf Öl, Eier und Essig hast du verzichtet, wie?«
    »Speßialiteh dölla mäson«, meinte Fruntkin.
    »Mag sein«, erwiderte der Mann. »Allerdings greift deine Spezialität gerade meinen Kopfsalat an.«
    Der verärgerte Zwerg hob den Schöpflöffel.
    »Hör mal…«, begann er.
    »Schon gut, schon gut.« Der Mann winkte ab. »Kein Problem. Die Schnecken haben einen Verteidigungsgürtel gebildet.«
    Im Bereich der Tür gab es Unruhe, Detritus wankte herein, gefolgt von Treibe-mich-selbst-in-den-Ruin Schnapper.
    Der Troll schob mehrere Wartende beiseite und starrte auf Fruntkin hinab.
    »Herr Schnapper mit dir reden möchten«, grollte er und streckte die Hand über den Tresen hinweg. Er packte den Zwerg am fleckigen Hemd, hob ihn hoch und hielt die zappelnde Gestalt vor den ehemaligen Würstchenverkäufer.
    »Hast du Victor Tugelbend gesehen?« fragte Schnapper. »Oder eine junge Dame namens Ginger?«
    Fruntkin setzte zu einem Fluch an, überlegte es sich dann aber anders.
    »Der junge Mann war vor einer halben Stunde hier«, quiekte er. »Und Ginger arbeitet morgens als Kellnerin bei uns. Weiß nicht, was sie in ihrer Freizeit macht.«
    »Wo ist Victor jetzt?« fragte Treibe-mich-selbst-in-den-Ruin. Er holte einen Beutel hervor, in dem es klimperte. Fruntkins Augen gerieten in Bewegung, wie eine Kompaßnadel, die sich in eine Magnetversammlung verirrt hat.
    »Keine Ahnung, Herr Schnapper«, antwortete er. »Offenbar suchte er nach der jungen Frau. Und er ging einfach wieder nach draußen, als er sie nicht fand.«
    »Na schön«, brummte Ruin. »Wenn du ihn noch einmal siehst… Sag ihm, daß ich ihn zu einem Star machen werde. In Ordnung?«
    »Zu einem Star«, wiederholte der Zwerg sofort und nickte.
    Schnapper öffnete den Beutel und entnahm ihm eine Zehn-Dollar-Münze.
    »Ich möchte jetzt das Abendessen für später bestellen«, fügte er hinzu.
    »Abendessen, ja«, brachte Fruntkin mit vibrierender Stimme hervor.
    »Ein Steak mit Garnelen wäre nicht schlecht«, fuhr Schnapper fort. »Und mit frischem Gemüse, natürlich verschiedene Sorten. Und als Nachtisch frische Erdbeeren mit Schlagsahne.«
    Fruntkin starrte ihn groß an.
    »Äh…«, sagte er.
    Detritus gab dem Zwerg einen Stoß, so daß er hin und her baumelte.
    »Und für mich«, donnerte der Troll. »Gut verwitterten Basalt, dazu ein Gehäufe von zerstückelte Sandstein-Konglomerate, klar?«
    »Äh, ja«, bestätigte Fruntkin.
    »Setz ihn ab, Detritus«, forderte Schnapper den Troll auf. »Ganz sanft. Sicher möchte er nicht noch länger in der Luft hängen.« Er drehte den Kopf und musterte faszinierte Gesichter.
    »Denkt daran«, wandte er sich an aufmerksame Zuhörer. »Ich suche Victor Tugelbend und möchte einen Star aus

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