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voll im Einsatz

voll im Einsatz

Titel: voll im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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Kenny.«
    Da hatte ich ein noch merkwürdigeres Gefühl.
    Sinan ist sonst nicht so. Er macht keine supergeheimen Sachen oder so was. Und er ist auch in keinem Geheimclub. Deswegen fand ich das ziemlich ungewöhnlich, dass er mir nicht sagen wollte, was er vorhat.
    Und dann kam Gina dazu. Und Bentje auch! Und die grinsten beide so voll blöd und voll in Sinans Gesicht, dass ich genau gemerkt habe, dass DIE beiden wussten, was Sinan vorhat.
    Aber noch schrecklicher war, dass Sinan auch zurück grinste. Er grinste Gina an, und er grinste Bentje an. Und zu mir guckte er nur noch irgendwie so halb rüber. So als ob er sich unwohl fühlen würde, wenn er ganz zu mir rübergucken würde. Und ich glaube, das war das erste Mal, dass ich den blöden Maulwurf in meinem Bauch gespürt habe.
    Ich schlendere durch die Küche unten, wo Tessa mit genervtem Gesicht saubere Teller in unsere Anrichte knallt. Sie sieht dooferweise gar nicht mehr so aus, als hätte sie noch Lust, mit mir zu reden. Ich öffne die Küchentür zum Garten und laufe raus.
    Es ist richtig schön warm. Obwohl erst März ist. Überall am Zaun zu Gregory und an der Hecke zu Walter Walbohm blühen knallgelbe Osterblumen. Osterglocken nennt Mama die. Das sieht wirklich richtig hübsch aus. Ich mag es so gern, wenn sich die ersten Blumen nach dem Winter aus der Erde recken. Aurora mag das auch, glaube ich. In den letzten Tagen scharrt und scharrt sie begeistert und freut sich genauso wie ich.
    Gerade jetzt freue ich mich aber nicht ganz so doll.
    »Auroraaaa!«, rufe ich in den Garten.
    Eigentlich ist sie am Nachmittag immer bei uns im Garten. Erst später zum Schlafen trippelt sie wieder zu Walter Walbohm rüber.
    Oh, ich hab eine Idee! Warum hole ich nicht meinen Puppenwagen – da passt Aurora ganz toll rein – und fahre sie ein bisschen spazieren? Ist das gut oder ist das gut? Man muss mit Haustieren auch mal spazieren gehen. Und außerdem … Außerdem komme ich vielleicht irgendwo vorbei und treffe vielleicht irgendjemanden. Vielleicht sogar Sinan. Und dann könnte ich ja ganz zufällig sehen, warum er heute keine Zeit hat.
    Ich laufe schnell zu unserer Garage und krame meinen Puppenwagen raus. »Auroraaaa! Auroralein, wo bist du denn?«
    »Tooooock-tock-tock!«, höre ich da ihr vertrautes Tuckern, und unter dem fetten Busch mit dem komischen Namen – Rodobenbom oder so – kommt sie herausgewackelt.
    Oh, ich hab Aurora sooo lieb!
    »Komm her!«, sage ich und hebe sie vorsichtig hoch und setze sie in die weichen Kissen. »Wir fahren spazieren!«
    »Toooooock!«, tuckert Aurora ganz aufgereckt und spreizt ihre Flügel und kann es kaum abwarten.
    Pah, soll Bentje doch jetzt mit Gina spielen! Ich hab ja Aurora!

Wieso blitzt in den James-Bond-Filmen eigentlich alles immer so? Ich hab da noch nie jemanden putzen sehen.

    H eute ist Donnerstag. Komische Dinge passieren. In der Schule und zu Hause.
    Am Dienstag nach der Schule hat Livi gemeint, es gehe ihr nicht gut. Seitdem liegt sie im Bett und starrt die Decke an. Nicht mal zum Essen ist sie aufgestanden.
    Na schön, ist vielleicht noch nicht allzu unnormal, dass jemand sich nicht wohlfühlt und sich hinlegt. Aber als ich Livi gefragt hab’, was sie denn eigentlich habe, hat Livi nur gesagt: »Ich bin krank.« Als ob das eine Antwort auf meine Frage gewesen wäre!
    Und seit Dienstagnachmittag ist auch Gregory wieder Stammgast bei uns. Allerdings hockt er die ganze Zeit nur in Livis Zimmer. Angst vor Ansteckung hat er jedenfalls nicht.
    Meine größere große Schwester ist auch gerade mal wieder ziemlich komisch. Bei der ist das allerdings nichts Besonderes.
    Tessa klebt den ganzen Nachmittag nur in ihrem Zimmer und macht da irgendwas. Ich meine, außer sich falsche tintenfischschwarze Wimpern an die Augen zu hängen oder sich siebzehn Schichten bunte Farbe auf die Fingernägel zu pinseln oder so. Ich hab nämlich auch bei ihr mal reingeschaut (man muss ja schließlich Augen und Ohren offen halten!) und habe sie – und das IST wirklich komisch – am Schreibtisch angetroffen! Auf dem KEINE Tuben, Pasten, riesige Spiegel oder sonst was drauflagen, also KEINE Dinge, von denen Tessa denkt, dass sie auf Schreibtische gehören, sondern da lagen ZETTEL. Richtiges Papier! Und Tessa hat darauf geschrieben . (Wusste gar nicht, dass sie das überhaupt kann , hahaha!) Dann schnauzte sie mich allerdings gleich an: »Raus hier! Ich bin beschäftigt!«
    Nett!
    Ich war so sauer, dass ich aus lauter Ärger zu Kenny hoch ins

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