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voll im Einsatz

voll im Einsatz

Titel: voll im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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kippelt auf seinem Stuhl herum und lacht dabei schallend.
    »Ja«, nickt Kaya zu mir und Gregory rüber, »eklig dreckig sah der aus. Über und über voll mit Kratzern. Und er zitterte, als ob er gerade verprügelt worden wäre.« Sie schüttelt sich.
    »Ich hab ihn ganz freundlich gefragt, ob er nicht reinkommen will«, erzählt Liane weiter.
    Kaya und Cäcilie grinsen abfällig.
    »Aber der wollte echt viel lieber da zwischen dem Abfall bleiben«, grinst auch Liane. »Er meinte, er würde überhaupt nie wieder in die Schule reingehen.«
    Daniel will sich ausschütten vor Lachen. »Der kleine Feigling! Ich wette, der hat Schiss, dass er noch ne Ladung bekommt. Was für ein Waschlappen!«
    Nun guckt mich Cäcilie ganz direkt an. »Willst du dich nicht mit Gregory um den armen Kleinen kümmern und ihn vor den bösen, bösen Schülern hier beschützen?« Ihr Tonfall ist übertrieben blütenrosa.
    Daniel lacht noch mehr.
    »Ihr könntet ihn ja«, fährt Cäcilie zuckersüß fort, »mit in euren Tierschutzclub oder so nehmen. Da gefällt’s ihm bestimmt.«
    Daniel hört jetzt auf zu lachen und wartet ganz offensichtlich auf meine Reaktion.
    Von Gregory kriegt er ziemlich schnell eine.
    »Wahnsinnig witzig! Könnte mich ausschütten vor Spaß!« Gregorys Stimme klingt eiskalt und kein Stück amüsiert. »Weißt du was, Daniel Krummbock? Kümmere dich lieber um deinen eigenen Kram!«
    Ich bin zu geschockt, um irgendwie zu reagieren. Hat Daniel sich gerade über unsere Auroras-Freunde- Gruppe lustig gemacht? Daniel? MEIN Daniel?
    Ähm, ich meine, natürlich nicht mein Daniel. Aber doch – der Daniel, der so … toll ist? Der zu allem immer was Interessantes zu sagen weiß? Der so gut aussieht?
    Ich fasse es nicht. Wie kann denn der so ätzend sein? Der ist doch nett ! Ähm, denke ich jedenfalls.
    »GUTEN MORGEN!«, kommt es plötzlich von der Tür.
    Oh nee, Frau Tönning! Jetzt schon? Haben wir hier eben echt zehn Minuten rumgestanden? Ich wollte doch meine Hausaufgaben …
    »Setzt euch bitte auf eure Plätze!« Frau Tönning stellt ihre kleine Aktentasche neben das Lehrerpult und setzt sich ebenfalls.
    Ich haste zu meinem Pult, krame meine Deutschsachen aus dem Rucksack und will mich gerade hinhocken – zwei Tische vor Daniel, der immer noch mit den Sahnetorten giggelt –, da wird mir schlecht.
    Ich meine, ehrlich schlecht. Dabei habe ich heute Morgen nur Cornflakes mit ganz normaler Milch und ohne irgendwelche originellen Zutaten von Iris gegessen.
    »Tut mir leid! Bin gleich wieder da!«, hauche ich entschuldigend im Rausrasen zu Frau Tönning rüber. (Vermutlich bin ich dieses Mal grün im Gesicht.)
    Dann haste ich den Gang entlang zu den Toiletten.
    Mein Hirn ist verwirrt, mein Magen dreht sich um, meine Augen können irgendwie nur noch verschwommen gucken. Ich konzentriere mich aufs Rennen. Dabei versuche ich verzweifelt, klarzukriegen, was gerade eben passiert ist. Hat Daniel sich wirklich vor allen anderen über mich lustig gemacht?
    Mir ist echt schlecht. Ich hoffe, ich schaff ’s noch bis zum Klo.

Trainiert James Bond eigentlich auch ab und zu mal? So mit kleinen Übungsabenteuern?

    S o was Blödes! Als Livi und ich gestern Abend aus der Küchentür rasten, da dachte ich schon: JA, HIER KOMMT ES, MEIN GEHEIMAGENTENABENTEUER!. Ich meine: Wilde Schreie! Dunkelheit! Ungewissheit!
    Uh, bei mir kribbelte es im Bauch und im Kopf und überhaupt überall. Endlich mal was Aufregendes!
    Livi wirkte nicht ganz so glücklich. Sie sah eher aus wie ein rothaariges, verschrecktes Kaninchen im Wald. (Ich glaube, Livi ist im Grunde ihres Herzens keine wirkliche Abenteurerin. Auch wenn sie manchmal ganz nette abenteuerliche Sachen macht. Aber nur, wenn sie irgendwas retten will. Hühner oder Regenwälder oder so was.)
    Trotzdem schlichen wir zusammen los. Und dann sahen wir tatsächlich etwas. In Gregorys Garten – ganz nah am Haus, direkt vor den Schlafzimmerfenstern – lag eine Leiter. Und daneben lag noch was anderes.
    »Ein Einbrecher!«, wisperte Kaninchen-Livi.
    An der Stelle hätte ich beinahe laut »HURRAAA!« geschrien. Aber ich bin natürlich Vollprofi und weiß, dass man mitten in einem Beschattungsauftrag nicht einfach mal so HURRA schreien darf.
    Blöderweise fing Livi dann an, an mir zu zippeln und zu zupfen und mich runterzuducken, sodass ich kaum noch was sehen konnte. Lästig! Wer will sich denn schon einen Einbrecher im Garten nebenan entgehen lassen, wenn der einem so klasse direkt vor die Nase serviert

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