Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
voll im Einsatz

voll im Einsatz

Titel: voll im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
Vom Netzwerk:
wird? Ich, Malea Bond, jedenfalls nicht! Und bevor Livi mich daran hindern konnte, war ich auch schon unter unseren dichten Rhododendronbusch abgetaucht, von wo aus ich vorbildlich geheimdienstlich in den Garten von Gregory rüberspähte.
    Dort begann die dunkle, auf dem Gras liegende Gestalt gerade, sich hoch zu arbeiten. Ich musste fast kichern. (Aber auch das muss man sich beim Spionieren verkneifen!) Denn es sah so aus, als sei der Typ – ich konnte sehen, dass es ein Mann war – mit der Leiter hingefallen. Meerwasserklar, DER hatte »Hilfe!« geschrien.
    Tzzz, Einbrecher!, dachte ich. Können die nicht mal ne winzig kleine Leiter hochklettern? Wenn man keine Ahnung von seinem Job hat, sollte man ihn lassen!
    Ich spähte hoch zu den Schlafzimmerfenstern und bekam das erste Mal einen kleinen Schreck. Gregory und Sibylle waren wirklich nur knapp einer echten Gefahr entgangen, die Fenster standen nämlich halb offen! Die beiden sind wohl Frischluftfans. Na ja, es war ja nicht kalt letzte Nacht. Aber dann dachte ich auch noch: Puh – wenn dieser Typ hier womöglich bewaffnet ist?
    Ja, all das ratterte blitzschnell durch mein Profihirn.
    Und dann – hörten wir die Haustür von Gregory aufgehen. WIR hörten es, und der Typ hörte es ebenfalls. Sein Körper wurde stocksteif und man konnte sehen, wie er zur Tür lauschte.
    Klack-klack machten die Schritte in der stillen Nachtluft, die sich jetzt auf dem Steinweg von der Tür nach hinten zum Garten bewegten. Klack-klack.
    Ich spürte, wie Livi neben mir die Luft anhielt. Und ich muss sagen, ich war nun ebenfalls ein wenig besorgt. Das Klack-klack konnten nur Gregory oder Sibylle sein. Mussten wir die nicht schleunigst warnen?
    Der Typ mit der Leiter hatte wohl ähnliche Gedanken. Genau eine Sekunde, bevor die Schritte um die Ecke bogen, hechtete er fast aus dem Stand in den nächsten Busch an der Hauswand und war nun nicht mehr zu sehen.
    »Autsch!«, flüsterte ich automatisch, noch bevor Livi mir ihre Hand vor den Mund pressen konnte.
    Ich meine, das war wirklich ein fettes AUTSCH! Ohne Zweifel hatte der Typ im Dunkeln nicht gut erkennen können, wo er hinsprang, aber ich wusste, was für eine Art Busch da am Haus wuchs. Ein dicker, fetter Rosenbusch nämlich. Der um diese Jahreszeit zwar noch keine Blüten hatte, aber immer noch Dornen.
    Doch der Typ war echt fast zu bewundern, denn außer einem kleinen erschrockenen Fiepen, das auch gut von einer Maus hätte kommen können, hörte man von ihm gar nichts. Obwohl er bei der Masse an messerspitzen Dornen jetzt mindestens ne blutige Nase und reichlich zerrissene Klamotten haben musste!
    Als jetzt die Schritte aus dem Haus fast direkt an uns vorbeigingen, erkannten wir, dass es Gregory war. Und – echt, so ist das mit Livi! – eben war sie noch total bibberig und nun? Plötzlich sprang sie auf und rief: »GREGORY! HIER! HIER RÜBER!«
    Ja, meine jüngere große Schwester ist schon komisch. Zittern bis zum Zahnausfall, aber kaum dass einer von uns in Gefahr ist, ist sie nicht mehr zu halten!
    Gregory glotzte, als würden wir mitten in der Nacht Verstecken spielen. »Was macht IHR denn hier? Habt IHR geschrien?«
    Er leuchtete uns mit einer Taschenlampe ins Gesicht.
    »DA!«, schrie Livi. »DA!« Und deutete panisch an ihm vorbei auf den Rosenbusch.
    Gregory richtete den Lichtstrahl endlich in den Garten und sah die Leiter.
    »Ist da wer?«, rief er laut und mutig.
    Mann, Gregory ist fast so cool wie James Bond!
    »PSSST!«, kam es als Antwort aus dem Busch. »SCHTT! LEISE!«
    Ich dachte, ich höre nicht richtig! Ein Einbrecher, der uns bittet, leise zu sein?
    Da hielt es Livi nicht mehr aus. »PASS AUF, GREGORY! DA SITZT EINER IN DEN ROSEN!«
    Ja, danke, Livi. Das hatten wir an der Stelle auch schon mitgekriegt!
    Gregory sah ein wenig verunsichert aus. Aber er leuchtete mit seiner Lampe doch tapfer die Rosenbüsche entlang.
    Livi explodierte fast vor Angst um Gregory. Sie kletterte über den Zaun und rannte rüber zu ihm. Und ich hinterher. Wäre ja noch schöner, wenn die beiden näher am Abenteuer dran wären als ich!
    Und dann – im Lichtschein der Taschenlampe – erhob sich der Kerl plötzlich aus dem Dornengestrüpp. Und – puh – er sah wirklich mächtig zerrupft aus. Keine blutige Nase, aber zwei fette Schrammen an der Backe und sein feines hellgestreiftes Seidenhemd hatte etliche Ratscher.
    Ich weiß noch, dass ich dachte, wie merkwürdig es doch ist, dass einer zum Einbruch ein Seidenhemd trägt! Dann

Weitere Kostenlose Bücher