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Voll Speed: Roman (German Edition)

Voll Speed: Roman (German Edition)

Titel: Voll Speed: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz Matthies
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Team«, sagt er, und – ich kann es nicht unterdrücken – ich bin stolz wie Rocky, wenn ihm ein Fremdwort faltenfrei über die Lippen geht.
    »Deshalb musst du dir nicht gleich wieder an den Eiern spielen«, fügt Phil hinzu.

Kapitel 9
    Uiuiuiuiui! Piroschka Nagy, die ich bis jetzt nur von ihrem Nacktfoto kenne, sieht auch angezogen so aus, dass man sie sich unweigerlich nackt vorstellt. Tatsächlich meint man, sie ohne Kleidung vor sich zu sehen. Ich schätze, es kommt daher, dass zwischen sie und ihre Kleidung nirgends auch nur ein südamerikanischer Zwergkäfer passen würde.
    Im wirklichen Leben ist sie noch blonder und noch straffer als auf dem Foto. Ich kann keine Stelle an ihrem Körper entdecken, an dem ihre Haut nicht zum Zerreißen gespannt wäre. Das gilt insbesondere für ihre – nennen wir sie ruhig beim Namen – Airbags. Die wirken echt bedrohlich. Als könnte ein Sturz in Piroschkas schluchtartiges Dekolleté lebensgefährliche Verletzungen zur Folge haben. Das Einzige, was an ihr baumelt, sind ihre goldenen Ohrringe. Von denen gibt es allerdings reichlich.
    Wo andere Menschen Augenbrauen haben, hat Piroschka zwei schwarze, geschwungene Linien, von denen sich jetzt, da sie die Tropenholztür ihrer Villa geöffnet und Phil erblickt hat, eine kunstvoll wölbt.
    Phil wehrt den Angriff ihrer Killerbrüste ab, stellt sich vor und fügt hinzu: »Ich würde Ihnen gerne ein paar Fragen zu Boris Kaufmann stellen.«
    »Sie sind nicht von der Polizei.«
    Es ist keine Frage, sondern eine Feststellung. Piroschka hat genug vom Leben gesehen, um jeden beliebigen Polizisten spielend auf die Jagddistanz eines Geparden zu erkennen.
    »Nein«, bestätigt Phil.
    In exakt der Zeit, die die Spanne zwischen zweien ihrer Wimpernschläge füllt, unterzieht Piroschka meinen Partner einem Komplett-Scan, checkt seine Schuhe, sein Sakko und seine Uhr, befindet alles drei für unwürdig, bemerkt seinen beginnenden Bauchansatz, belächelt seinen melancholischen Allgemeinzustand und gönnt sich für ein Minisekündchen die Schwäche eines Anflugs von Mitgefühl für seine traurigen blauen Augen. Letzteres ist nach meiner Ansicht der Grund dafür, weshalb sie daraufhin sagt: »Kommen Sie.«
    Sie macht auf dem Absatz kehrt und wackelt auf den Granitfliesen ins Innere ihres Hauses. Jetzt erkenne ich auch, weshalb sie größer ist als mein Partner: Die Absätze ihrer Schuhe haben die Länge von Schaschlikspießen. Phil folgt ihr über die Schwelle, schließt die Tür und dreht sich einmal um sich selbst, damit ich aus seiner Umhängetasche heraus das Foyer in seiner Gesamtheit bestaunen kann. Übereinandergestellt würde Boris’ Wohnung alleine in diesen Vorraum zweimal hineinpassen. Hübsch, denke ich. Ärmlich, aber sauber. Und schon folgen wir Piroschkas narkotisierend süßlicher Duftspur hinüber zu der Doppelflügeltür, die in den Hauptsaal führt.
    Hui! Jede Menge Glas, das den Blick auf einen parkähnlichen Garten freigibt. Da einen Bau anzulegen, muss ein Traum sein – für einen, der gerne gräbt. Hier drin gibt’s aber auch ein paar schicke Sachen. Einen Kamin mit blauer Marmoreinfassung zum Beispiel, sowie geometrisch verspielte Designerlampen, die Rufus in ihrer Verkniffenheit ein Juchzen entlocken würden. Und nirgends eine Staubflocke. Im Zentrum einer üppigen Sofalandschaft liegen drei unterschiedlich hohe Couchtische wie Bergseen eingebettet. Komischerweise ist mein erster Gedanke beim Anblick dieser Szenerie, dass ich hier gerne mal mit Elsa Nicht-den-Boden-Berühren spielen und dann eng umschlungen mit ihr von einem der Sofas rollen und in den fluffigen Riesenteppich eintauchen würde.
    Zur Ansammlung exklusiver Wohnaccessoires, die den Saal füllen, gehören übrigens auch zwei breitschultrige, stiernackige Herren in Anzug, von denen der eine wie eine Vase neben der Tür steht, während der andere auf einem der weißen Ledersofas sitzt, gelangweilt seine Faust rotieren lässt und dabei das Muskelspiel seines Unterarms betrachtet. Als wir den Raum betreten, blickt er kurz auf, ordnet Phil als ungefährlich ein und wendet sich wieder seinem Unterarm zu.
    Piroschka lässt sich auf einem freien Sofa nieder, legt den Großteil ihrer Brüste frei, indem sie ihr blondes Haar über die Schulter streicht, und schlägt die Beine übereinander. Ihr knappes Röckchen muss die Luft anhalten, damit die Naht nicht aufplatzt. Phil steht etwas verloren im Raum herum.
    »Wenn Sie was trinken wollen«, Piroschkas Stimme

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