Volle Deckung Mr. Bush
Schlafittchen
gepackt haben. Danach könnten wir vielleicht wieder nach
Afghanistan zurückkehren und anschließend mit Burma, Peru,
Kolumbien und Sierra Leone weitermachen, bis wir schließlich in einem Land ankommen, das wenigstens einen schönen
Namen hat: in der Elfenbeinküste.
Vor dem Irakkrieg, als die Öffentlichkeit mit diesem
Riesentablett voller Whoppers getäuscht wurde, war »die
Befreiung des irakischen Volkes« immer eine Art nachträglich angeheftetes Zusatzargument. Die Befreiung selbst stand
niemals im Vordergrund bei der Rechtfertigung des Krieges.
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Warum? Offensichtlich ist es denen, die über unsere Kriege
entscheiden, nicht besonders wichtig, Menschen von
Unterdrückungsregimen zu befreien. Wenn das anders wäre,
müßten sie der halben Welt den Hintern versohlen. Nein, sie
reden von »unserer Sicherheit« und, was ihnen noch wichtiger ist, von »unseren Interessen«. Und wir alle wissen, daß es bei
»unseren Interessen« immer nur um unser eigenes gutes Leben geht. Wir teilen den Wohlstand nicht weder monetär noch
ideologisch. Wir bringen nur unsere eigenen Schäfchen ins
Trockene und steigern unseren eigenen Wohlstand. Das ist ganz offensichtlich so und kommt überall zum Ausdruck: durch
»Welfare to Work« (Beschäftigung ehemaliger
Sozialhilfeempfänger, A.d.Ü.), durch die Ausbeutung billiger Arbeitskräfte, durch unsere alte Vorliebe für Diktatoren und durch unsere Weigerung, die Dritte Welt zu entschulden.
Befreiung hört sich hübsch an, aber sie ist nicht die Knochen eines einzigen GIs wert, und sie ist ganz sicher keinen Cent von unserem Geld wert. Billiges Benzin, billige Kleider, billige Fernseher? Ja, das hört sich doch viel besser an!
Selbst der professionelle Kriegstreiber und Bush-Berater Paul Wolfowitz rückte, wie aus einer Abschrift des
Verteidigungsministeriums hervorgeht, im Mai 2003 in einem
Telefon-Interview mit der Zeitschrift Vanity Fair mit der Wahrheit heraus:
In Wahrheit entschieden wir uns aus Gründen, die viel mit der amerikanischen Regierungsbürokratie zu tun haben, für das eine Problem, auf das sich alle einigen konnten, und das waren die Massenvernichtungswaffen als zentraler Grund (für den
Irakkrieg. A.d.Ü.). Es hat immer drei fundamentale Probleme gegeben. Eines sind die Massenvernichtungswaffen, eines ist die Unterstützung des Terrorismus, und das dritte ist die
verbrecherische Behandlung des irakischen Volkes. Tatsächlich
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könnte man sagen, daß es noch ein viertes, alle anderen
überragendes Problem gibt, nämlich die Verbindung zwischen
den beiden erstgenannten…
Der dritte Problem für sic h allein genommen ist, ich glaube, das habe ich schon früher gesagt, zwar ein Grund, den Irakern zu helfen, aber kein Grund, das Leben junger Amerikaner aufs Spiel zu setzen, zumindest nicht in dem Ausmaß, wie wir es
getan haben.
Das Risiko nicht wert? Warum haben wir es dann getan?
Natürlich, Wolfowitz war vom Drehbuch abgewichen. Als
keine Massenvernichtungswaffen gefunden wurden, als in den
von Saddam Hussein kontrollierten Gebieten kein einziges
Mitglied der Al Kaida aufgestöbert wurde und als die Regierung nicht beweisen konnte, daß Saddam für Amerikas Sicherheit
eine unmittelbare Bedrohung dargestellt hatte, versuchten sie und ihre vielen Marionetten in den Medien schnell den Whopper zu wechseln: »Nein, wir sind nicht dort, um Atomwaffen zu
entschärfen, wir sind dort, um die Menschen im Irak zu befreien!
Ja, äh, genau, das ist der Grund, warum wir das Land
bombardiert haben und mit 150000 Soldaten einmarschiert
sind!«
Ihr wißt ja, daß man manchmal den falschen Whopper kriegt,
weil der eigene mit dem eines anderen Kunden verwechselt
wird. Dann muß man sich entscheiden, ob man einfach den
anderen Whopper ißt oder ob man ihn zurückbringt und sich den holt, den man bestellt hat.
Nachdem die ursprünglichen »Rechtfertigungen« des Krieges
als Lügen entlarvt waren, bekamen die demokratischen und
linksliberalen Kriegsbefürworter durch den dritten Whopper
eine geschickte Ausrede geliefert. Wie hatten sie bloß so dumm sein können, Bushs Behauptungen über
Massenvernichtungswaffen und die Verbindung mit dem 11.
September zu glauben? »Nein, wir sind nicht so dumm
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gewesen!«, riefen die Demokraten. »Schaut euch die ganzen
Massengräber an, die wir entdeckt haben! Wir haben den Krieg nur unterstützt, um dieser brutalen Unterdrückung ein Ende zu machen!«
Genau. Sagt es
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