Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Volle Deckung Mr. Bush

Volle Deckung Mr. Bush

Titel: Volle Deckung Mr. Bush Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moore
Vom Netzwerk:
Irakkrieg wurden die USA von einer echten Koalition mächtiger Verbündeter unterstützt. Aber als es um die
    Fortsetzung ging, verspürten die meisten dieser Länder wenig Lust, sich abermals zu beteiligen. Bush und sein Team von
    Spitzendiplomaten mußten sich mit einer nicht mehr so breiten, nicht mehr so mächtigen, nur noch 49 Länder starken »Koalition der Willigen« begnügen. Die meisten dieser Länder (wie zum
    Beispiel Tonga, Aserbeidschan und Palau) werden bei den
    Volleyballspielen der Vereinten Nationen immer als letzte
    aufgestellt und NIEMALS zum Abschlußball eingeladen (nicht
    einmal von ihren verzweifelten Vettern). Deshalb sind sie so unendlich dankbar, wenn sie überhaupt irgendwo mitmachen
    -97-
    dürfen (siehe Whopper Nr. 6).
    Wenn wirklich ernsthaft Gefahr bestanden hätte, daß Saddam
    Hussein seinen riesigen Vorrat an Massenvernichtungswaffen
    eingesetzt oder ein anderes Land überfallen hätte, dann wären bestimmt mehr Länder in die Schlacht gezogen, um den
    Verrückten aufzuhalten. Das gilt besonders für solche Länder, die viel näher am Irak liegen als die USA.
    Trotzdem mußten die Franzosen ihren Widerstand teuer
    bezahlen. Niemand verweigert den Vereinigten Staaten
    ungestraft den Gehorsam! Und niemand erzählt ungestraft
    überall herum, daß wir lügen, vor allem nicht, wenn wir lügen.
    Also machten sich Bush und seine Politstrategen und all ihre kleinen Sprachrohre eifrig daran, die Franzosen anzugreifen.
    Colin Powell drückte es auf PBS eher diplomatisch aus: »Die
    Abstimmung über diese zweite Resolution war eine sehr
    schwierige Phase. Wir waren der Ansicht, daß Frankreich eine wenig hilfreiche Rolle spielte.«
    Auf die Frage, ob Frankreich dafür zu leiden haben würde, daß es die amerikanische Position nicht unterstützt hatte, antwortete der Außenminister mit einem schlichten »Ja«.
    Donald Rumsfeld ging anders vor - er wurde gleich
    beleidigend. Auf die Frage nach der europäischen Haltung zum Krieg antwortete er: »Sie meinen Frankreich und Deutschland, wenn Sie an Europa denken. Ich nicht. Für mich sind diese
    Länder das alte Europa.« (Rummy meint offensichtlich ein
    Europa oder Nouveau Europe, wie er es nennt -, das nur aus so wichtigen Koalitionspartnern wie Albanien, Estland, Ungarn,
    Litauen und der Slowakei besteht.)
    Bush sagte auf NBC, als ihn Tom Brokaw nach seinem
    Verhältnis zu dem französischen Präsidenten Jacques Chirac
    fragte: »Ich bezweifle, daß er in nächster Zeit auf die Ranch kommen wird.« (Chirac wird es zweifellos das Herz brechen,
    daß er auf einen Besuch in Crawford, Texas, verzichten muß.)
    -98-
    Doch es war ein anonymer Mitarbeiter aus dem Weißen Haus,
    der die schlimmste aller Strafen verhängte: Er beschuldigte den hochdekorierten Vietnamveteranen und demokratischen
    Präsidentschaftsanwärter Senator John Kerry, daß er
    »französisch« aussehe.
    Der Abgeordnete Jim Saxton aus New Jersey brachte im
    Repräsentantenhaus einen Gesetzentwurf ein, der verhindern
    sollte, daß französische Firmen amerikanische Finanzmittel für den Wiederaufbau des Irak erhielten. Seine Kollegin, die
    Abgeordnete Ginny Brown-Waite aus Florida, ersann eine noch
    bessere Möglichkeit, um die Franzosen zu zwiebeln: Sie legte einen Gesetzentwurf vor, nach dem die Leichen der im Zweiten Weltkrieg in Frankreich gefallenen amerikanischen Soldaten in die USA zurückgeholt werden sollten. »Die Überreste unserer
    tapferen Helden sollten in vaterländischem Boden bestattet
    werden«, erklärte sie, »nicht in einem Land, das uns den Rücken gekehrt hat.«
    Eine Gruppe, die für niedrigere Steuern eintrat, veröffentlichte Anzeigen gegen zwei republikanische Senatoren, die sich gegen Bushs Steuersenkungen ausgesprochen hatten. Die Senatoren
    waren jeweils neben einer wehenden französischen Flagge
    abgebildet, und die Bildunterschrift lautete: »Präsident Bush führte mutig die Kräfte der Freiheit, aber einige sogenannte Verbündete wie Frankreich stellten sich quer. An der
    Heimatfront schlägt Präsident Bush mutige Steuersenkungen zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Förderung des
    Wirtschaftswachstums vor. Aber einige sogenannte
    Republikaner… stellen sich quer.«
    Sean Hannity, Moderator von Fox News, erklärte den
    Fernsehzuschauern: »Wenn ich diesen Sommer eine
    Frankreichreise geplant hätte, würde ich sie absagen. Und ich sage Ihnen auch warum. Was Jacques Chirac tat, als wir ihn
    brauchten, und wie und in welchem Ausmaß er aus

Weitere Kostenlose Bücher