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Volle Deckung Mr. Bush

Volle Deckung Mr. Bush

Titel: Volle Deckung Mr. Bush Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moore
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bezahlen cash und halten den Ball flach. Aber wir hinterlassen Spuren, wo wir gehen und stehen - Kreditkarten, Mobiltelefone, Krankenakten, Internet. Wer wird hier eigentlich wirklich überwacht?
    Abgesehen davon, wen juckt es schon, daß ausgerechnet die
    republikanische Partei wieder einmal eine neue Bürokratie
    erschaffen hat, obwohl sie den Großteil ihrer Zeit damit
    verbringt, gegen die Bundesregierung und die ganze Bürokratie zu wettern?
    Vergessen wir nicht die Menschen, die in einer Art Vorhölle
    des Terrors schmoren: die Gefangenen von Guantánamo Bay.
    Ganz plötzlich waren wir hocherfreut, daß Kuba direkt vor
    unserer Haustür liegt - oder fällt euch etwa ein besserer Ort ein, an dem wir diese Übeltäter einlochen könnten, die wir in den letzten Jahren aus dem Verkehr gezoge n haben? 680 Gefangene
    -157-
    - darunter drei Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren - werden heute auf unbestimmte Zeit auf dem Stützpunkt festgehalten.
    Ohne Anklage, ohne Schuldspruch und Urteil, ohne Verteidiger, ohne alles. Kein Wunder, daß es in dem Camp bislang bereits 28
    Selbstmordversuche gegeben hat.
    Bis heute sind mindestens 34 Fälle dokumentiert, bei denen
    das FBI unter Berufung auf den Patriot Act gegen die
    bürgerlichen Freiheitsrechte verstoßen hat - und mindestens 966
    weitere Fälle, in denen Betroffene bei den Gerichten
    Beschwerde wegen Amtsmißbrauchs eingelegt haben. Viele
    Betroffene kümmerten sich nur um ihre eigenen
    Angelegenheiten oder wollten sich in unserer freien und offenen Gesellschaft engagieren. Betrachten wir einmal ein paar
    Beispiele:

    • John Clarke, ein Mitarbeiter der kanadischen Bürgerinitiative Ontario Coalition Against Poverty (OCAP), war auf dem Weg
    zur Michigan State University, wo er eine Rede halten sollte.
    Beim Grenzübertritt wurde er von Einwanderungsbeamten
    festgehalten und mußte warten, bis ein Agent des State
    Department aus Detroit zur Grenze herausgefahren kam. Der
    verhörte Clarke wegen seiner Teilnahme an AntiglobalisierungsDemonstrationen, wollte von ihm wissen, ob er »ein Gegner der Ideologie der Vereinigten Staaten« sei und fragte ihn sogar nach dem Aufenthaltsort von Osama bin Laden. Der Agent legte
    Clarke eine vom State Department geführte Akte über die
    OCAP vor, die neben dem Namen eines Mannes, bei dem
    Clarke einmal in Chicago übernachtet hatte, auch Broschüren zu Clarkes bisherigen Redeauftritten in den Vereinigten Staaten enthielt.
    • Als Anissa Khoder, eine US-Amerikanerin libanesischer
    Abstammung, in einer Vorstadt von New York wegen
    Falschparken vor Gericht erscheinen mußte, fragte sie der
    Richter, ob sie eine »Terroristin« sei.
    -158-
    • Im Mai 2002 wurden auf dem Los Angeles International
    Airport sechs französische Journalisten bei der Einreise
    herausgezogen, verhört und einer Leibesvisitation unterzogen.
    Die sechs Franzosen wurden über einen Tag festgehalten und
    anschließend des Landes verwiesen. Das Ziel ihrer Reise - eine Videospiel-Messe - erreichten sie nie.
    • An einer High School in Vermont tauchte um 1.30 Uhr
    mittags ein uniformierter Polizeibeamter im Klassenzimmer des Lehrers Tom Treece auf. Der Polizist machte Aufnahmen eines
    Kunstwerks von Schülern, auf dem »Präsident Bush mit
    Klebeband über dem Mund« über der Bildunterschrift »Setz'
    dein Klebeband sinnvoll ein. Schließ' deine Klappe« zu sehen war. Treece wurde als Lehrer für das Unterrichtsfach
    »Tagesgeschehen« dispensiert.
    • In North Carolina erhielt die Collegestudentin A. J. Brown Besuch von zwei Beamten des Secret Service, die ihr Fragen
    nach sich in ihrem Besitz befindlichem »antiamerikanischem«
    Material stellten. Ohne die Agenten hereinzubitten, zeigte
    Brown ihnen, weswegen die beiden ihrer Ansicht nach
    gekommen waren: ein Poster gegen die Todesstrafe mit Bush
    und mehreren Gehängten und der Bildunterschrift »We Hang on
    Your Every Word«.
    • Ebenfalls in North Carolina wurde das Grünen-Mitglied Doug Stuber festgenommen, verhört und schließlich davon in
    Kenntnis gesetzt, daß - Stuber wollte nach Prag fliegen - an diesem Tag Grüne nicht fliegen dürften. Die verhörenden
    Beamten des Secret Service zeigten ihm ein Schreiben des
    Justizministeriums, demzufolge Grüne im Verdacht standen,
    Terroristen zu sein, bevor sie ihn nach einer
    erkennungsdienstlichen Behandlung wieder nach Hause
    schickten.

    Doch gibt es auch Zwischenfälle, die zwar nicht das Werk der
    -159-
    Feds waren, aber dennoch aufzeigen, welche

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