Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Volle Deckung Mr. Bush

Volle Deckung Mr. Bush

Titel: Volle Deckung Mr. Bush Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moore
Vom Netzwerk:
Statt dessen haben die Bundesagenten zahllose
    Stunden mit der Überprüfung von Clintons sexuellen
    Gepflogenheiten und seiner popeligen Immobiliendeals
    vergeudet. Eine Zeitlang waren 200 FBI-Agenten gleichzeitig an der Hexenjagd auf die Clintons beteiligt. 200 Agenten, die
    Anrufe von Fluglehrern aus Texas hätten beantworten können,
    die sich Sorgen wegen seltsamer Typen machten, die zwar
    fliegen lernen wollten, nicht aber, wie man startet oder landet.
    200 Agenten, die hätten überprüfen können, warum Leute, die
    sich später als Terroristen entpuppten, im Land bleiben konnten, obwohl ihre Visa längst abgelaufen waren. 200 FBI-Agenten,
    die in Flugsicherung hätten ausgebildet werden können.
    200 FBI-Agenten, die ALLES andere hätten tun sollen, außer
    sich ihre Zeit von rachsüchtigen, sexbesessenen, rechtslastigen Republikanern stehlen zu lassen, die ums Verrecken für 50
    Millionen Dollar einen Pornoschmöker darüber schreiben
    wollten, wo der Präsident der Vereinigten Staaten seine Zigarren aufbewahrt.
    -162-
    Es ist viel darüber spekuliert worden, was Bush in dem Monat vor dem 11. September hätte tun können, um die Anschläge zu
    verhindern. Aber niemand spricht über eine Maßnahme 14 Jahre vor dem 11. September, die die Tragödie so gut wie sicher verhindert hätte - und zwar zu einem Preis von 50 Cent mehr pro Flugticket. 1987 arbeitete ich einige Zeit in Ralph Naders Büro in Washington D.C. Und an was für einem Projekt
    arbeiteten Naders Leute damals? Richtig, sie setzten sich bei der Regierung dafür ein, die Flugsicherheit zu erhöhen, und
    drängten alle Airlines, neue, vom Passagierraum aus nicht zu öffnende Cockpittüren in ihre Flugzeuge einzubauen. Die
    Luftfahrtgesellschaften erhoben ein Protestgeschrei und
    weigerten sich, auch nur einen Cent extra lockerzumachen. Ob die 19 Luftpiraten, hätten die Airline-Bosse damals auf Nader gehört, die Flugzeuge in ihre Gewalt hätten bringen können? Ich bin mir ziemlich sicher, daß die 3 000 Menschen, die an diesem fatalen Septembertag im Jahr 2001 starben, heute noch leben
    würden, wenn sich Naders Gruppe vor 14 Jahren mit ihrem
    Vorstoß hätte durchsetzen können.
    Wenn wir über Terroristen reden, müssen wir wissen und
    akzeptieren, daß die meisten Terrorakte Taten von Amerikanern und die meisten Terroristen auf unserem eigenen Mist
    gewachsen sind. Wir dürfen nicht dem Irrglauben verfallen, daß es der Ausländer ist, der Fremde, der darauf erpicht ist, uns Schaden zuzufügen. Das ist fast nie der Fall. Wir wissen
    heutzutage sehr viel mehr darüber als früher. Wir wissen, daß bei den meisten Morden das Opfer den Täter kannte. Kinder
    werden eben meist nicht von ominösen Fremden in Trenchcoats
    mißbraucht, sondern viel eher von Verwandten, Nachbarn oder
    einem freundlichen Geistlichen. Brandstifter sind in sehr vielen Fällen ehemalige Feuerwehrmänner, und Einbrecher sind häufig Leute, die schon einmal in eurem Haus waren oder dort zu tun hatten. Die ganzen Sicherheitsvorkehrungen, die Terroristen der 9/11-Variante von der City Hall in New York fernhalten sollten,
    -163-
    haben dem Stadtrat wenig geholfen, der mit Duldung der Polizei seinen eigenen Mörder um die Metalldetektoren herumgeführt
    hat. Und was das Entführen und Umfunktionieren von
    Flugzeugen angeht, bei den einzigen zwei Fällen vor dem 11.
    September waren die Täter Insider - Angestellte der
    Fluggesellschaft -, und nicht irgendwelc he durchgeknallten Außenstehenden. Die beiden einzigen Massenmord-Flugzeugentführungen vor dem 11. September 2001 gingen auf
    das Konto von Airline-Mitarbeitern. (Im Dezember 1987
    schmuggelte ein verbitterter Mitarbeiter der US Air, der nicht durch die Sicherheitskontrollen gehen mußte, eine Pistole an Bord und brachte die Maschine in Kalifornien zum Absturz, und am 1. November 1999 brachte ein Angestellter einer
    ägyptischen Fluggesellschaft eine Maschine unter seine
    Kontrolle und über dem Atlantik zum Absturz.)

Wir müssen aufhören, uns »Terroristen« als maskierte und
    anonyme Ausländer vorzustellen. Viel wahrscheinlicher ist es jemand, den ihr persönlich kennt. Vielleicht trinkt ihr ja gerade ein Bier mit ihm.

    Ich fand es von Anfang an interessant, daß hinter dem
    Massenmord vom 11. September ein Multimillionär stecken
    soll. Die Anschläge waren, heißt es immer, das Werk eines
    »Terroristen«, eines »islamischen Fundamentalisten« oder von mir aus auch eines »Arabers«. Niemals aber definieren

Weitere Kostenlose Bücher