Volle Deckung Mr. Bush
Genuß einer Rente zu kommen. Die
Unternehmen brauchen also nicht damit zu rechnen, daß sie dir deine Rente zahlen müssen, weil du gar nicht mehr da bist, um sie zu kriegen. Du wirst tot sein, weil sie keine ordentliche Entlüftung installiert haben oder dich so hart arbeiten ließen, daß du von Glück sagen kannst, wenn du nicht schon mit 58
Blut hustest. Warum also sollten sie überhaupt das ganze Geld für deine Rente zurücklegen?
Noch schlimmer an diesem Gesetzesvorschlag ist, daß er von
Gewerkschaften wie den United Auto Workers (UAW)
unterstützt wird. Sie wollen, daß die Ruhestandsgelder in Form von Lohnerhöhungen an ihre Mitglieder ausgeschüttet werden.
Doch das rechnet sich nicht: Fabrikarbeiter, die in der
Gewerkschaft sind, leben nämlich länger als nicht organisierte
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Industriearbeiter. Sie werden besser bezahlt und haben eine gute Gesundheitsversorgung. Wer jedoch mehr Geld und eine gute
Gesundheitsversorgung hat, lebt in der Regel auch länger, und deshalb brauchen gerade Gewerkschaftsmitglieder mehr und
nicht weniger Rente für ihren langen Ruhestand.
Das dritte Beispiel dafür, wie entbehrlich ihr für die Bosse seid, liefern unsere guten Freunde in der Umweltbehörde (EPA) der
Regierung Bush. Sie haben den »Tote-Senioren-Rabatt«
ausgeheckt. Die Umweltverschmutzer in der Industrie
beschweren sich schon seit langem darüber, wie die Regierung die Zahl der Menschen berechnet, die der Verschmutzung von
Luft und Wasser zum Opfer fallen. Die EPA stützt ihre
Vorschriften - und ihre Strafgebühren - nämlich zum Teil auf Berechnungen, wie viele Menschen durch die
Umweltverschmutzung umkommen werden. Auf diese Weise
konnten sie sogar den »Wert« eines Menschenlebens ermitteln.
Er lag bei 3,7 Millionen Dollar. (Du bist also doch Millionen wert, siehst du?)
Doch die Wirtschaftsvertreter beschwerten sich. Sie sagten:
»Diese armseligen Gestalten sind doch nie im Leben fast vier Millionen Dollar wert.«
Also kam ihnen Bushs EPA durch einen hübschen kleinen
mathematischen Trick entgegen. Sie sagte: Okay, um eure
Kosten und eure Anstrengungen im Kampf gegen die von euch
verursachte Umweltverschmutzung zu reduzieren, legen wir
fest, daß Menschen über 70 nur noch 2,3 Millionen Dollar wert sind. Sie sind ohnehin schon fast tot, und sie stellen nichts mehr für euch her, also ist ihr Leben eben auch weniger wert.
Diese Politik der EPA wurde von ihren Kritikern als »Toter-
Senioren-Rabatt« bezeichnet. Ältere Amerikaner protestierten, und Christie Whitman, die Direktorin der EPA, versprach, die Behörde werde künftig anders rechnen. Doch dann trat Christie
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Whitman zurück.
Ihr habt also euer ganzes Leben lang malocht, Überstunden
gemacht und alles gegeben, damit euer Unternehmen
Rekordgewinne erzielen konnte. In der Wahlkabine habt ihr für die republikanischen (oder demokratischen) Kandidaten der
Konzernherrn gestimmt, wie man es euch gesagt hat. Und jetzt, wo ihr im Ruhestand seid, ist das der Dank. Ein Senioren-Rabatt
- nicht im Kino oder bei McDonald's, sondern auf euer eigenes Leben.
Glaubt mir, ich weiß einfach nicht, wie ich es netter sagen soll.
Aber diese Schweinehunde, die unser Land regieren, sind
einfach ein Haufen betrügerischer, diebischer, selbstgefälliger Arschlöcher. Sie müssen dringend gestürzt und aus ihren
Ämtern entfernt und das System muß durch ein ganz neues
System ersetzt werden, in dem wir das Sagen haben. Darum
geht es doch in der Demokratie - daß wir, das Volk, die verdammte Macht haben. Was ist mit uns passiert? Vielleicht waren wir in Wirklichkeit gar nie an der Macht, und an diesem glühendheißen Tag im Jahr 1776 in der Independence Hall
wurden einfach nur schöne Worte gemacht. Vielleicht hätten die Gründungsväter keinen solchen Schwachsinn geschrieben, wenn
sie eine Klimaanlage und einen Firmenjet gehabt hätten. Aber sie haben es getan, und ihre Worte sind das einzige, was wir noch in der Hand haben.
Wie kommt es eigentlich, daß wir die fa lschen Leute haben
gewinnen lassen, Leute, die George III. (englischer König zur Zeit der amerikanischen Unabhängigkeit, A.d.Ü.) damals gern
den Schwanz gelutscht hätten, wenn er sie nur gelassen hätte?
Wann bringen wir dieses Land und seine Wirtschaft end lich in unsere Hände und wählen Abgeordnete, die den Kuchen anständig mit uns teilen und darauf achten, daß keiner mehr bekommt, als ihm von Rechts wegen zusteht?
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Leider müssen wir uns bis
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