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Volle Drehzahl: Mit Haltung an die Spitze (German Edition)

Volle Drehzahl: Mit Haltung an die Spitze (German Edition)

Titel: Volle Drehzahl: Mit Haltung an die Spitze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Hück
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geführt werden muss, und wenn jemand am Boden liegt, tritt man nicht nach. Wir müssen kämpfen für einen respektvolleren Umgang miteinander! Journalisten tragen ein hohes Maß an Verantwortung und daran muss man sie von Zeit zu Zeit erinnern. Pressefreiheit ist ein hohes Gut in unserer Demokratie, aber auch eine hohe Verantwortung. Darauf sollten wir uns alle häufiger zurückbesinnen – in der Schnelllebigkeit unserer Zeit, im täglichen Kampf um die grellste Schlagzeile natürlich ein schwieriges Unterfangen.
    Ich will für eine Kultur des fairen Miteinanders kämpfen und die beiden letzten Jahre unserer Firmengeschichte bestätigten mich in meinem Glauben daran, dass dies möglich ist, selbst in der Welt der großen Konzerne. Ich kann unserem großen Partner in Wolfsburg nur ein Kompliment dafür machen, wie sich unser Umgang miteinander ins Positive entwickelt hat. Kollegial, vertrauensvoll, zukunftsorientiert – das betrifft in erster Linie das Verhältnis zwischenden Belegschaften, zu den Kolleginnen und Kollegen an den vielen VW-Standorten, auch bei Audi in Ingolstadt, Neckarsulm und anderswo, mittlerweile ja auch bei MAN. Die Koordination unserer Aktivitäten auf den verschiedenen Ebenen läuft ganz hervorragend. Das Gleiche gilt für die Chefetage in Wolfsburg, das gute Verhältnis zu Martin Winterkorn, Hans Dieter Pötsch und Horst Neumann.
    Bei Wolfgang Porsche war ich mir immer sicher, dass er mit vollem Einsatz für unsere Eigenständigkeit einstand. Ihm, dem das Lebenswerk seines Vaters Ferry Porsche immer sein Ein und Alles war. Uns beide verbindet die Bewunderung für diesen großen Firmengründer, und so wie ich Ferry Porsche in meiner Trauerrede 1998 ins Grab versprochen hatte, immer für Porsches Eigenständigkeit zu kämpfen, so hatte ich auch bei Wolfgang Porsche nie den leisesten Zweifel an seiner Entschlossenheit, darauf zu bestehen, dass Porsche immer Porsche bleiben muss.
    Auch die Beziehung zu Ferdinand Piëch ist intakt, vielleicht sogar stärker denn je. Piëch war die Eigenständigkeit von Porsche immer ein Anliegen gewesen, dazu hatte er sich schließlich schon auf einer Hauptversammlung in den neunziger Jahren in aller Öffentlichkeit bekannt. Dass er dazu steht, hat er uns in den letzten Jahren immer wieder zugesichert, auch nach den großen Umbrüchen 2009, als er mir die Eigenständigkeit von Porsche nochmals in die Hand versprochen hat. Er versicherte mir damals, zu keinem Zeitpunkt etwas gegen Porsche gehabt zu haben und wenn ich heute auf die gute und professionelle Arbeit der vergangenen Jahre zurückblicke, kann ich das nur bestätigen.
    Und um mit irgendwelchen Zweifeln, die immer mal wieder geäußert werden, aufzuräumen: Die Eigenständigkeit und Sonderstellung von Porsche im neuen Verbundmit VW ist auch in den Verträgen festgeschrieben worden. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Jahre. Von der Grundlagenvereinbarung aus dem Sommer 2009 mit ihren verschiedenen Umsetzungsverträgen bis hinein in die jüngste Zeit: Porsches Eigenständigkeit, die von Anfang an unsere fundamentale Prämisse war und die wir auch über alle Phasen hinweg unbeirrt eingefordert haben, ist anerkannt und dauerhaft gewährleistet. Ich weiß nicht, wie oft ich schon zu diesem Adjektiv in diesem Zusammenhang gegriffen habe, aber ich sage es immer noch voller Begeisterung: Das ist intergalaktisch!
    Natürlich hat es in den vergangenen Jahren viel Streit und Misstrauen zwischen beiden Unternehmen gegeben. Und dass manche Vorgehensweisen Erfolg haben konnten, ist mir heute noch unbegreiflich. Aber in der schließlich zielorientierten und äußerst professionellen Arbeitsatmosphäre, die wir inzwischen gefunden haben, sollte man manches, was damals absolut nicht gerade war, heute gerade sein lassen. Denn durch den heute erreichten Zusammenschluss mit VW bieten sich Porsche fantastische Zukunftschancen, und diese Chancen muss unser Vorstand nutzen. Die Synergie aus unserer Eigenständigkeit, unseren ganz besonderen und ganz eigenen Stärken bei Porsche und den Potenzialen des Gesamtkonzerns, ist die Zukunft des Unternehmens und seiner Belegschaft.
    Wenn man mich heute, nachdem sich der Pulverdampf gelegt hat, nach einem Fazit der vergangenen Jahre fragt: Es kann sehr zufrieden ausfallen. Die Vision, die wir bei Porsche vor Augen hatten, ist eingetreten. Sie kam von heftigen Geburtsschmerzen begleitet, aber sie kam: die Zukunftssicherung des einzigartigen Sportwagenherstellers aus

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