Volle Kanne
würde. Das Auto ist kugelsicher.«
Carl Lee lachte.
»Frag Lydia und Ben nach ihm«, schlug Maggie vor.
»Genug gequatscht, Maggie. Wenn du mir auch nur einen Cop vor die Tür schickst, knalle ich ihn sofort ab, und den Rest meiner Munition werde ich anschließend hier in diesem Haus verballern, bis alle tot sind. Hast du das kapiert?«
Maggie zuckte zusammen, als es in der Leitung laut klickte. Sic sah zu den anderen auf, die sich um sie gruppiert und besorgt gelauscht hatten. »Es ist ihm egal«, sagte sie. Ihr Magen hob sich, und sie schlug die Hand vor den Mund und rannte zum Badezimmer.
Carl Lee schob das Handy zurück in seine Hosentasche und richtete seine Waffe auf Lydia. Seine Augen wirkten vor Müdigkeit eingesunken. »Was weißt du über einen Kerl namens Max Holt und sein Wunderauto?«
Lydia erzählte ihm alles, was sie über Max wusste.
»Rauf in den ersten Stock«, befahl Carl Lee. »Und mach mir keinen Ärger. Jetzt weiß jeder, dass ich hier bin, also ist es egal, wenn es knallt.«
Lydia zögerte. »Ich habe gehört, was Sie am Telefon gesagt haben. Sie können doch nicht Ihre eigene Tochter umbringen .«
»Tatsächlich nicht?« Er sah sie belustigt an. »Vor vierzehn Jahren saß ich in einem Gerichtssaal und habe mir anhören müssen, dass ich laut Gutachten eines Psychiaters kein Gewissen hätte. Vielleicht hatte der Kerl Recht.«
Im ersten Stock zuckte Mel zusammen, als Carl Lee ihr unsanft das Klebeband von den Lippen riss. Er packte sie am Kinn und drehte ihr Gesicht zu sich herum. »Na, schau mal einer an«, spottete er. »Deine Mutter hat Recht. Du siehst tatsächlich aus wie meine Schwester. Ich verstehe gar nicht, dass mir das noch nicht aufgefallen ist.« Er zog seine Hand zurück.
Mel sah Lydia verwirrt an.
»Warum erzählst du Mel nicht die gute Neuigkeit, Lydia?«, meinte Carl Lee.
Lydia seufzte zittrig, bevor sie die Barbie-Tagesdecke bis zu den Schultern des Mädchens hochzog und sanft feststeckte . »Schätzchen …« Sie hielt inne und blinzelte, um ihre Tränen zurückzudrängen. »Dieser Mann ist dein Vater.« Mel richtete den Blick auf Carl Lee. »Das ist eine Lüge!« Er lachte, während er Lydia zur Tür hinausbugsierte.
Maggie saß auf dem Rand der Badewanne und massierte ihre Bauchmuskeln. Obwohl sie nichts im Magen gehabt hatte, hatte das trockene Würgen kein Ende nehmen wollen. Sie zitterte vor Angst. Die Furcht schien sie aufzufressen. Sie legte das Gesicht in ihre Hände und verharrte in dieser Stellung, ohne aufzuschauen, als es an der Tür klopfte.
Zack kam herein und befeuchtete einen Waschlappen. Er klappte den Klodeckel herunter, setzte sich darauf und griff nach Maggies Hand. Sie zog sie rasch weg.
»Hör mir zu, Maggie«, bat er leise. »Stanton blufft.« Sie blickte auf, und in ihren Augen spiegelte sich ihr Schmerz wider. Zack versuchte, seine aufsteigenden Gefühle zu unterdrücken. »Maggie, ich würde dir liebend gern deinen Schmerz abnehmen, wenn ich könnte. Ich würde alles tun, wenn ich nur …« Er hielt inne. »Ich kann mich nicht mehr hier im Haus verstecken. Ich werde mir Stanton jetzt schnappen.« Er stand auf.
Maggie sprang auf die Füße. »Verdammt, das wirst du nicht tun! Carl Lee wird dich töten, sobald du das Haus durch die Eingangstür verlässt«, rief sie. »Und dann wird er jeden töten, der ihm im Weg steht, einschließlich meiner Tochter. Du bist alles, was ich habe, Zack. Du bist meine einzige Hoffnung, dass dieser Albtraum endlich beendet und Mels Leben gerettet wird. Carl Lee kann unmöglich wissen, dass du hier bist.«
Er wandte sich ab und fuhr sich mit den Händen durch das Haar.
»Ich flehe dich an.« Maggie zuckte zusammen, als das Telefon in der Küche klingelte, und drängte sich blindlings an Zack vorbei. Beim zweiten Klingelton riss sie den Hörer hoch.
»Okay, Maggie«, sagte Carl Lee. »Ich glaube, wir können ins Geschäft kommen. Aber zuerst habe ich eine kleine Aufgabe für dich.«
Zack räumte den Deckel der Truhe ab und legte den Laptop und alle anderen Dinge auf Maggies Sofa. Sie hob die Bücher, Magazine und alten Zeitschriften heraus. Während alle gespannt zusahen, fuhren Maggie und Zack mit den Fingern über das alte Satinfutter. »Ich sehe und fühle nichts«, meinte Zack.
Maggie lief aus dem Zimmer und kam mit einer Schere, einem Meißel und einem Hammer wieder zurück. »Wenn es da ist, dann werde ich es auch finden.« Die anderen beobachteten schweigend, wie Maggie den Futterstoff
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