Volle Kanne
Queenie drehte sich wieder zum Herd um. »Wenn wir das alles hinter uns gebracht haben, solltest du sie jedoch zu Hausarrest bis zu ihrem dreißigsten Lebensjahr verdonnern. Everest, hol mir noch mehr Basilikum aus meiner Tasche. Nimm den großen Behälter – ich habe das Gefühl, dass wir das brauchen werden.«
»Würde sie tatsächlich Ihrer Freundin davonlaufen?«, wollte Zack wissen.
»O ja«, versicherte Maggie ihm. »Sie ist eigensinnig, dickköpfig und verzogen. Sag es ihm, Queenie.«
Queenie sah Zack an. »Das Mädchen ist eigensinnig, dickköpfig und verzogen.«
»Sie werden Mel einige Tage vom Schulunterricht entschuldigen müssen«, erklärte Zack. »Ich möchte, dass sie sich mit Ihnen in der Praxis aufhält, wo ich Sie beide im Auge behalten kann.«
»Es kostet mich Mühe, jetzt nicht auszurasten«, bekannte Maggie mit Tränen in den Augen.
Zack nickte. »Es ist nicht leicht, Kinder zu erziehen.«
Als Maggie sich ihm zuwandte, sah sie den mitfühlenden Ausdruck in seinem Blick. Sie wollte kein Mitleid von Zack Madden. Wenn er sie so anschaute, fühlte sie sich noch verletzlicher, und wenn sie sich jetzt nicht zusammenriss, würde sie vielleicht zu weinen anfangen und nicht wieder aufhören können. Sie räusperte sich und bemühte sich, ihre Frage beiläufig klingen zu lassen. »Haben Sie Kinder?«
»Nein.« Zack verschränkte seine Hände hinter dem Kopf. »Ich habe schon sehr früh erkannt, dass mein Beruf sich nicht mit einem zufriedenstellenden Familienleben vereinbaren lässt.« Sein Handy klingelte, und er warf einen Blick auf die Digitalanzeige. »Ich werde den Anruf draußen entgegennehmen«, verkündete er.
»Mann o Mann«, flüsterte Everest, nachdem Zack den Raum verlassen hatte. »Das ist bestimmt ein Anruf vom FBI-Hauptquartier. Ich komme mir vor, als würde ich mir einen Film darüber ansehen. Ein toller Kerl, dieser Zack!«
»Ja«, stimmte Queenie ihm zu. »Allerdings könnte er Schwierigkeiten damit haben, nach Carl Lee Stanton Ausschau zu halten, wenn er nur Augen für Maggie hat.«
Everest nickte. »Das ist mir auch aufgefallen, Dr. Maggie.«
»Wisst ihr, was ich glaube?« Queenie tupfte sich das Gesicht mit einem Küchentuch ab. »Unter diesem Bart versteckt sich ein guter Mensch. Und er hat den tollsten Hintern, den ich seit langem gesehen habe. Wenn seine Vorderseite ebenso gut aussieht wie seine Hinterseite, dann …«
»Queenie!« Maggie warf einen Blick zur Küchentür. »Mel könnte dich hören!«
»Du lieber Himmel, das Mädchen ist dreizehn Jahre alt!«, erwiderte Queenie. »Glaubst du etwa, sie weiß noch nicht, dass ein Mann vorne was dran hat?«
Maggie unterdrückte mit Mühe ein Stöhnen. Sie wollte jetzt nicht über Zacks Vorder- und Hinterseite nachdenken. »Ich dachte, wir wollten gemeinsam Eiscreme essen«, lenkte sie ab.
Queenie schnaubte. »Solange sich ein so attraktiver Mann in meiner Nähe befindet, werde ich kein Schokoladeneis essen. das ›Besser als Sex‹ heißt«, verkündete sie und tat so, als würde sie sich Luft zufächeln. »Davon könnte ich einen Orgasmus bekommen.«
»Oma Queenie!« Everest war sichtlich schockiert.
Maggie brach in Gelächter aus. Nachdem sie den ganzen Tag von Ängsten und Sorgen geplagt worden war, tat es richtig gut, herzhaft lachen zu können. »Ich kann es kaum fassen, dass du das gesagt hast!«
Everest grinste die ältere Dame an. »Hey, Sie könnten einfach so tun, als hätten Sie Blähungen.«
»Das glaube ich nicht.« Queenie legte ihren weißhaarigen Kopf zur Seite und setzte ein schelmisches Lächeln auf. »Wenn man Blähungen hat, tanzt man nicht so und singt dabei ›Ooh-ooh-ah-ah-ahhh‹.« Queenie führte eine Art Bauchtanz auf und schwenkte dabei verführerisch das Geschirrtuch, bevor sie es um ihre kreisenden Hüften schlang und es an sich drückte, als wollte sie sich damit abtrocknen.
»Ich mag zwar nicht mehr die Jüngste sein, aber ich habe noch Pfeffer im Blut«, erklärte Queenie. »Ich bin heiß.« Sie berührte sich mit einem Finger und blies dann heftig darauf, als hätte sie sich soeben eine schmerzhafte Verbrennung zugezogen. Maggie und Everest lachten so laut, dass Mel hereingestürmt kam, aber Queenie ließ sich durch das Mädchen nicht stören und begann, sich im Moonwalk durch die Küche zu bewegen.
Maggie brüllte vor Lachen.
Everest krümmte sich und hielt sich den Bauch, bis er sich schließlich an der Rückenlehne von Maggies Stuhl festhielt, um nicht umzufallen.
»Was um
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