Volle Kanne
Hände. Sie wusste, das Max es kaum erwarten konnte, die Produktion in der Polymerfabrik aufzunehmen. »So werde ich niemals schwanger«, seufzte sie. »Wahrscheinlich wird mir nichts anderes übrig bleiben, als mich einer Hormonbehandlung zu unterziehen. Und Frauen, die Fruchtbarkeitsmedikamente einnehmen, haben dann meistens bis zu achtzehn Babys.«
»Vielleicht sollten wir damit aufhören, es so verzweifelt zu versuchen.« Jamie schüttelte traurig den Kopf. »Der arme Flohsack wird ein Einzelkind bleiben.«
Sie schauten beide auf den schnarchenden Bluthund, der sich vor dem Fenster auf den Rücken gelegt hatte. Max neigte den Kopf zur Seite. »Kommt mir das nur so vor, oder wird er wirklich von Tag zu Tag hübscher?«
»Das kommt dir nur so vor, glaub mir.« Jamies Miene wurde ernst, als sie sich wieder zu Max umdrehte. »Wir müssen uns unterhalten. Meine Freundin Maggie steckt in Schwierigkeiten.«
»Ich weiß.«
Sie sah ihn überrascht an. »Woher weißt du das?«
»Helms hat mich angerufen. Mach dir keine Sorgen – es befindet sich bereits ein Agent vor Ort. Zack Madden wird bei Maggie und ihrer Tochter bleiben, bis die Sache mit Carl Lee Stanton vorüber ist.«
»Warum hat Helms dich angerufen?«
»Sie brauchten noch einige Informationen über Stanton.«
»Und sie wissen, dass es für dich kein Problem ist, dafür das Gesetz zu deinen Gunsten auszulegen.«
»Nur, wenn es einem guten Zweck dient.«
Max grinste. »Ja, klar. Also was weißt du über diesen Madden?«
»Sein Vater war der Agent, den Stanton niedergeschossen hat.«
»Heilige Scheiße!«
»Ja. Aber das alles ist streng vertraulich«, mahnte Max. »Helms hat seine Beziehungen spielen lassen, damit Madden den Fall übernehmen konnte. Damit wollte er wohl wiedergutmachen, dass das FBI die Sache damals in den Sand gesetzt hat. Beweismittel wurden nicht richtig ausgewertet und gingen verloren. Das war der Grund, warum Stanton nicht zum Tode verurteilt wurde«, fügte er hinzu.
»Ich kann mich dunkel an den Fall erinnern«, meinte Jamie. »Aber wir waren damals hauptsächlich damit beschäftigt, Maggie aus der Stadt zu bringen und alles zu vertuschen.« Sie legte eine Pause ein. »Weiß Maggie, dass Madden ein persönliches Interesse an der Sache hat?«
»Nein, und das ist auch besser so. Zack Madden hat Rache geschworen. Er ist fest entschlossen, Stanton das Licht auszublasen.«
Kapitel 4
Nachdem sie ihre Unterhaltung mit Zack beendet hatte, ging Maggie durch das Haus, ließ die Jalousien herunter und zog die Vorhänge zu. Dann klopfte sie an Mels Tür. Das Mädchen lag bäuchlings auf dem Bett und zeichnete. Als Maggie das Zimmer betrat, sah Mel auf und drehte rasch ihren Skizzenblock um. Manchmal war sie zu verlegen, um anderen ihre Zeichnungen zu zeigen.
»Wir müssen uns über die neuen Regeln in diesem Haus unterhalten, die Zack aufgestellt hat«, erklärte Maggie. So zwanglos wie möglich zählte sie alles auf und ging zum Fenster, um die Vorhänge zuzuziehen. Zack hatte die Scheibengardinen in der Küche abgenommen und Aluminiumfolie vor die Fenster gespannt, obwohl Queenie den Kopf geschüttelt und ihm erklärt hatte, das sehe geschmacklos aus.
»Er trifft nur einige Vorsichtsmaßnahmen«, meinte Maggie. »Und es handelt sich nur um einen begrenzten Zeitraum.« Sie drehte sich um. »Es wird dir wahrscheinlich das Herz brechen, aber du darfst ein paar Tage nicht zur Schule gehen.«
»Was ist mit meinen Freundinnen?«, erkundigte sich Mel. »Darf ich sie besuchen?«
»Das müssen wir mit Zack besprechen«, erwiderte Maggie. Mel sah sie unglücklich an. »Es ist ja nicht für immer«, erinnerte Maggie sie. »Die Polizei tut alles, was in ihrer Macht steht, um Carl Lee aufzuspüren.« Maggie verschränkte ihre Hände. »Wir müssen uns unterhalten.«
Mels Miene wirkte gequält. »Mom, ich will jetzt keine Gespräche mehr führen, okay? Wenn du unbedingt mit jemandem reden willst, warum gehst du dann nicht zu Tante Queenie und fragst sie, warum sie das ganze Haus verpestet?«
»Sie kocht Basilikum, um das Haus zu schützen.«
»Kannst du ihr nicht sagen, dass sie damit aufhören soll?«
»Meinst du, das würde was helfen?«
Mel stöhnte frustriert. »Bei keiner meiner Freundinnen gibt es solchen Voodoo-Quatsch zu Hause. Das ist doch doof. Alles, was hier passiert, ist doof. Mein ganzes Leben ist doof.« Mel warf sich auf den Rücken und starrte an die Decke.
Maggie schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass ihre Tochter die
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