Volle Kanne
einen Moment ihre Brüste an seinem Arm, als sie sich bückte, die Watte aufhob und wegwarf. »Was?
Ach, das Übliche. Drogen.«
»Der Verband an Ihrer Stirn ist schmutzig«, stellte Maggie fest. »Ich muss ihn erneuern.«
»Stehen Sie unter einer Art Zwang?«, erkundigte sich Zack.
Everest grinste. »Wenn meine Schwester hier wäre, würde sie darauf bestehen, Ihnen das Haar zu waschen.«
Maggie wünschte, Everests Schwester würde vorbeikommen und diesem Mann den Bart abrasieren. Sie hätte sich das Bild auf seinem Dienstausweis genauer anschauen sollen. »Hören Sie auf, sich zu beschweren, sonst nehme ich Ihnen die Mandeln raus«, befahl sie.
Zack biss die Zähne zusammen und ertrug schweigend den Rest der Behandlung. Als sie einen Schritt zurücktrat, sagte er: »Ich hoffe, wir sind jetzt damit fertig.«
»Ja. Sie haben einen hübschen neuen Verband.«
Queenie schlug plötzlich die Hand vor den Mund. »Ich habe vergessen, das Eis aus dem Wagen mitzunehmen.«
»Ich hole es«, bot Mel an und sprang auf.
Queenie stöhnte auf. »Oh, nein! Jetzt fällt mir wieder ein, dass mein Auto Schrott ist.« Sie presste ihre Hände auf das Gesicht. »Mein armes Baby!«
Everest klopfte ihr beruhigend auf die Schulter. »Das wird schon wieder, Oma Queenie. Ich habe mir Ihren Wagen angesehen, während Zack sich von Dr. Maggie in der Auffahrt hat schwören lassen, dass ich ihn nicht mehr umnieten werde, sobald er wieder aufsteht. Ihr Auto ist in Ordnung. Dr. Maggies Stoßstange ist allerdings eingedrückt.«
Zack beobachtete Mel. »Warte einen Moment!«, rief er ihr zu, als sie an der Tür angelangt war. »Ich komme mit dir.«
Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. »Wozu?«
»Ich brauche mein Gepäck aus dem Van.« Er zuckte die Schultern. »Und vielleicht sehe ich mich noch ein wenig um.«
»Ich werde euch begleiten«, verkündete Everest. »Es interessiert mich, wie ein FBI-Agent arbeitet.«
Zack wandte sich an Maggie. »Bevor ich es vergesse: Morgen Vormittag wird hier ein Alarmsystem auf dem neuesten Stand der Technik installiert. Mit Bewegungsmeldern an jeder Tür und an jedem Fenster«, gab er bekannt. »Ich werde Ihnen und Mel dann den Zugangscode geben und Ihnen alles erklären. Das System ist ganz einfach zu bedienen.«
»Sie bleiben hier?«, fragte Maggie ungläubig.
»Wie soll er dich und Mel sonst beschützen?«, warf Queenie ein.
Maggie nickte. »Natürlich.«
»Anscheinend sind Sie sich ziemlich sicher, dass Carl Lee Stanton hier auftauchen wird«, stellte Mel fest.
Zack schenkte ihr ein lässiges Lächeln, während die drei zur Haustür gingen. »Falls er es bis hierher schafft«, erwiderte er. »Und das ist sehr unwahrscheinlich, weil ihm jeder in der freien Welt auf den Fersen ist.«
Maggie sah ihnen nach, als sie das Haus verließen. Sie war froh, dass Zack die Gefahr herunterspielte. Rasch warf sie den schmutzigen Verband und die Wattebäusche in den Mülleimer und stellte ihren Arztkoffer wieder auf den Kühlschrank.
»Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Queenie.
Maggie nickte. »Mir geht nur so viel durch den Kopf. Aber das ist wohl verständlich.« Sie lächelte kläglich.
Mel kam mit der Riesenpackung Eis herein, und Queenie verstaute sie im Gefrierschrank. Dann klingelte das Telefon in Mels Zimmer, und das Mädchen lief aus der Küche.
»Vergiss nicht, was wir besprochen haben«, rief Maggie ihr ins Gedächtnis.
»Schon klar, Mom. Mein Lieblingsonkel Zack ist zu Besuch.«
Maggie wartete, bis Mel die Tür zu ihrem Zimmer hinter sich geschlossen hatte, und wandte sich dann wieder an Queenie. »Ich glaube, ich sollte gleich zu ihr gehen und mit ihr reden«, seufzte sie. »Um diese Sache hinter mich zu bringen.«
»Hat das arme Mädchen nicht schon genug zu verdauen, ohne dass du ihr noch mehr an den Kopf wirfst?«, gab Queenie zu bedenken.
Maggie war sich nicht mehr sicher, was das Beste für Mel war. »Das Warten zerrt jetzt schon an meinen Nerven«, gestand sie. »Wir warten, ohne zu wissen, ob er auftauchen wird. Und das Warten hat soeben erst begonnen.«
»Wahrscheinlich ist das der ideale Zeitpunkt für dich und Mel, einen kleinen Urlaub einzulegen«, meinte Queenie.
»Ich bin nächste Woche komplett ausgebucht«, gab Maggie zu bedenken. »Es haben sich auch einige neue Patienten angemeldet. Wenn ich ihnen absage, werden sie sich einen anderen Arzt suchen. Ich brauche diese Patienten, Queenie.« Maggie kämpfte ständig mit ihren Fixkosten, die noch nicht einmal
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