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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Sie würden nicht glauben, wie viele alte Möbel in der Scheune meiner Eltern gelagert waren. In einem der Ställe stapelten sie sich in Plastikplanen gehüllt bis an die Decke.« Sie schüttelte traurig den Kopf. »Dagegen sollte es ein Gesetz geben.«
    Sie betraten das Gästezimmer, in dem ein Bett mit schmiedeeisernem Rahmen und einer magnolienfarbenen Tagesdecke stand. »Ich werde heute Nacht auf der Couch schlafen«, erklärte Zack. »Ich möchte, dass wir uns alle auf demselben Stockwerk befinden.«
    »Danke. Ich werde besser schlafen, wenn ich weiß, dass Sie bei uns unten sind«, erwiderte Maggie. Zack stellte seine Tasche auf den Boden und sah sich mit einem wohlwollenden Nicken um. Dann lächelte er sie an, und Maggie fragte sich, wie er es fertigbrachte, so gelassen zu wirken. »Ich kann einfach nicht fassen, was im Augenblick geschieht«, gestand sie. »Es kommt mir so …« Sie schüttelte den Kopf. »Es kommt mir so unwirklich und seltsam vor.« Und es war auch ein wenig merkwürdig, mit einem Fremden in diesem Schlafzimmer zu stehen, wie sie fand.
    Zack nahm ihr den kleinen Koffer und die Schultertasche ab. »Alles wird gut, Maggie.«
    Er strahlte eine Mischung von Energie und Selbstvertrauen aus, die Maggie selbst gern besessen hätte. »Wie kommt es, dass Sie anscheinend gar keine Angst haben, Zack?«, fragte sie. »Ich weiß, dass Sie für solche Situationen geschult sind, aber machen Sie sich keine Sorgen? Oder ist das für Sie ein Arbeitstag wie jeder andere?« Es war ihr unangenehm, dass ihre Stimme zitterte.
    »Wahrscheinlich hätte ich Angst, wenn ich nicht wüsste, was auf mich zukommt, aber Stanton ist nicht der erste Mistkerl, mit dem ich es zu tun habe.« Er legte ihr leicht seine Hand auf die Schulter. »Ich bin schon eine Weile in diesem Geschäft, Maggie. Solange Stanton mir nicht den anderen Arm bricht, haben wir nichts zu befürchten.«
    Maggie wusste nicht, was sie mehr verwirrte – seine Berührung oder seine Fähigkeit, jetzt Witze zu machen. Sie war erleichtert, als er seine Hand zurückzog. »Was befindet sich in diesem merkwürdig geformten Koffer?«, wollte sie wissen und deutete mit einer Kopfbewegung auf den länglichen Behälter auf dem Bett.
    Zack warf einen Blick darauf. »Das ist mein Schminkköfferchen.« Er grinste.
    »Tatsächlich? Und warum glaube ich das nicht?«
    »Wenn Sie es wirklich wissen möchten, sage ich es Ihnen.«
    »Ja, das möchte ich. Das glaube ich zumindest«, antwortete sie leise.
    »Dort drin ist ein Scharfschützengewehr.« Maggie legte eine Hand vor ihre Augen. »Ich wünschte, ich hätte nicht gefragt. Und ich wünschte, Sie hätten es mir nicht gesagt. Ich wünschte, das alles wäre nicht wahr. Ich kann Waffen nicht leiden. Ich hasse Waffen. Und ich hasse es, Waffen in meinem Haus zu haben.« Ihr war bewusst, dass sie vor sich hinplapperte. Sie hielt inne und atmete tief ein.
    Er zuckte die Schultern. »Pusteröhrchen und Papierkügelchen habe ich im Augenblick nicht zur Hand.«
    »Ich will meine Tochter solchen Dingen nicht aussetzen.« Maggie schloss die Augen und presste eine Hand gegen ihre Stirn. »Queenie hat Recht; ich bin eine überbehütende Mutter. Ich hätte Mel öfter Gewaltszenen im Fernsehen anschauen lassen sollen, dann wäre sie besser auf so etwas vorbereitet.«
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Aber hier geht es nicht nur um Sie und Ihre Tochter. Auch andere Menschen sind in Gefahr.«

Kapitel 5
    »Mir wird schlecht, Carl Lee«, erklärte Cook.
    Carl Lee warf ihm durch die Gläser der unechten Brille einen bösen Blick zu. »Verdammt, wenn du mir in den Wagen kotzt, bist du ein toter Mann.«
    Cook nahm seinen Cowboyhut ab und fächelte sich damit Luft zu. »Ich werde manchmal reisekrank, und außerdem …« Er unterbrach sich und schluckte. »Ich glaube, Loopy fängt zu stinken an.«
    »Schlaf weiter«, befahl Carl Lee.
    »Es ist schon nach Mitternacht, und du hast versprochen, Loopy gleich nach Einbruch der Dunkelheit irgendwo abzuladen.«
    »Nun, leider musste ich meinen Plan ändern, weil die Hälfte aller Sattelschlepper des ganzen Landes sich heute Nacht für die Nebenstraßen entschieden hat.«
    »Sie dürfen dort eigentlich nicht fahren«, meinte Cook.
    »Vollkommen richtig, aber nicht alle Leute halten sich so peinlich genau an die Vorschriften wie wir.«
    Plötzlich war vom Rücksitz ein Geräusch zu hören. Cook fuhr hoch und knallte mit dem Kopf an das Wagendach. »Heilige Scheiße, was war das?« Er streckte die Hand

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