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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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den Zeitschriften.
    »Du musst etwas unternehmen«, sagte Jamie, als sie mit Maggie die kleine Küche am Ende des Gangs betreten hatte. »Mike wird sich noch weiter hineinsteigern, wenn er sich nicht zusammenreißt.«
    »Er wird sich besser fühlen, sobald sein Fieber gesunken ist.«
    »Nicht, wenn er weiterhin glaubt, dass Queenie ihn verhext hat. Ich werde ihn in die Notaufnahme bringen und ihm dort Tag und Nacht die Hand halten müssen – so wie damals, als er die Grippe hatte, aber glaubte, an Leukämie erkrankt zu sein.«
    Maggie hatte eigentlich keine Zeit, sich über Hexerei und Pocken und Zaubersprüche Gedanken zu machen, jetzt wo ihr Carl Lee im Nacken saß. »Ich habe doch schon versucht, ihm das auszureden. Was soll ich deiner Meinung nach noch tun?«
    »Du musst den Fluch aufheben.«
    »Welchen Fluch?«
    »Den Fluch, mit dem Queenie ihn seiner festen Überzeugung nach belegt hat.«
    »Selbst wenn es sich um einen Fluch handeln sollte, was ich nicht glaube, habe ich keine Ahnung, wie ich ihn aufheben könnte«, entgegnete Maggie. »Queenie benutzt dazu eine Art Heilöl, was immer das auch sein mag, und noch eine Menge weiterer seltsamer Mittelchen.«
    »Du sollst ja auch nicht wirklich einen Fluch aufheben; du sollst nur Mike dazu bringen zu glauben, dass du das getan hast. Verwende irgendwelche seltsame Mittelchen.«
    »So etwas trage ich im Moment leider nicht mit mir herum, und außerdem habe ich keine Zeit für Mikes Spinnereien.«
    Mel tauchte im Türrahmen auf. »Mom, Vera meint, du solltest lieber noch einmal nach Mike sehen. Sein Gesicht ist ganz rot, und Vera sagt, dass er förmlich glühe.«
    »Siehst du?«, warf Jamie ein. »In einer Stunde wird er tot sein.«
    Maggie versuchte, sich ihren Ärger nicht anmerken zu lassen, als sie Mikes Temperatur noch einmal maß. Erstaunt stellte sie fest, dass sie weiter gestiegen war.
    »Ich fühle mich so schwach«, keuchte Mike und ließ sich auf das Sofa fallen. Seine Stimme war kaum mehr zu hören. »Woher kommt diese wunderschöne Musik?«
    »Du lieber Himmel«, sagte Maggie leise.
    »Du musst etwas unternehmen!«, rief Jamie.
    »Er braucht einfach nur einen kräftigen Tritt in den Hintern«, mischte sich Vera ein. »Er benimmt sich wie ein großes Baby.«
    Maggie war mit den Nerven am Ende. »Okay, ich soll also diesen Fluch aufheben, oder?«, sagte sie zu Jamie. »Na gut.«
    Vera starrte Maggie verblüfft an.
    »Wie kann ich dir helfen, damit du den Fluch bannen kannst?«, fragte Jamie laut.
    »Hmm, lass mich überlegen«, antwortete Maggie nachdenklich. »Zuerst brauche ich einen Frosch.«
    Jamie sah sie erstaunt an. »Einen Frosch? Hast du Frosch gesagt?«
    »Nicht irgendeinen Frosch. Es muss ein junger männlicher Frosch sein.«
    Jamie öffnete den Mund, um ihr zu antworten, doch dann sah sie den Schalk in den Augen ihrer Freundin blitzen und grinste. »Natürlich, ich werde dir sofort einen jungen männlichen Frosch besorgen.« Sie griff rasch nach ihrer Handtasche.
    »Ich werde dich begleiten«, verkündete Destiny und folgte Jamie zur Tür.
    »Einen Moment!«, rief Maggie. Die beiden Frauen drehten sich um. »Ich brauche außerdem unbedingt Grabstaub, um diesen besonderen Fluch aufzuheben.«
    »Grabstaub!«, wiederholte Vera.
    Maggie zuckte die Schultern. »Eben Staub oder Erde von einem Grab.«
    »Kann man dafür nicht einen Ersatz verwenden?«, erkundigte sich Jamie.
    »Meine Güte, nein!«, kreischte Maggie und presste beide Hände auf ihre Brust, als würde ihr bei dem Gedanken daran beinahe das Herz stehen bleiben. »Das könnte schreckliche Folgen haben.«
    Jamie verschränkte die Arme und sah Maggie entnervt an.
    »Sonst noch etwas, wenn wir gerade darüber sprechen?«, fragte sie zuckersüß. »Das Auge einer Eule? Ein Hundehaar?«
    »Das Grab muss innerhalb der vergangenen achtundvierzig Stunden ausgeschaufelt worden sein, und es darf nicht weiter als acht Meter von einer Eiche entfernt liegen«, flüsterte Maggie.
    Jamie verdrehte die Augen.
    »Es muss leer sein. Sobald dort ein Mensch beerdigt wird, verliert die Erde ihre Reinheit.«
    Mike hob den Kopf. »Hank Judd wird heute Nachmittag um ein Uhr im Oaklawn Friedhof beerdigt«, brachte er so mühsam hervor, als wären das die letzten Worte, die über seine Lippen kommen würden. Er rollte die Augen, und sein Kopf fiel mit einem dumpfen Schlag auf das Sofa zurück.
    Destiny warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Wir haben noch 35 Minuten Zeit. Du fährst, und ich springe dort aus

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