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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ein und zog daran. Der Hund stieß ein klägliches Winseln aus, warf Butterbohne einen letzten verlangenden Blick zu und folgte Jamie zum Wagen.
    »Damit
sollen wir fahren?«, fragte Mel eine halbe Stunde später ungläubig, als sie sich auf den Weg zur Redaktion der Zeitung machten. »In dieser Hippieschaukel?«
    Zack grinste. »Ja. Leider habe ich nicht daran gedacht, mir ein Batik-T-Shirt anzuziehen.« Er schloss die Tür auf und öffnete sie. »Meine Damen?«
    »Wenn mich jemand sieht, werde ich sterben«, erklärte Mel, als sie sich auf der Straße befanden.
    »Hey, seht mal.« Zack griff nach den Musikkassetten auf der Ablage unter dem Armaturenbrett. »Hier haben wir Janis Joplin, Joe Cocker und Jimi Hendrix. Ich wette um fünfzig Cent mit dir, dass du den Text von ›Bobby McGee‹ nicht kennst«, sagte er zu Mel. Er legte die Kassette ein und sang laut mit.
    »Gütiger Himmel«, murmelte Mel und rutschte auf dem Rücksitz so weit nach unten wie möglich.
    Maggie lachte leise, als Zack weitersang; offensichtlich war er sich nicht bewusst, dass er keinen einzigen Ton traf. Sein Sinn für Humor tat ihr gut. Es würde noch lange dauern, bis sie sich wieder richtig entspannen könnten, da sie die kommenden Stunden oder vielleicht sogar Tage ständig auf Carl Lees Auftauchen gefasst sein mussten.
    Als sie vor dem Büro der
Gazette
angekommen waren, sprang Maggie aus dem Wagen und eilte rasch in das Gebäude, dicht gefolgt von Zack und Mel. Maggie folgte dem Klang der Stimmen, bis sie Jamie und ihr Team gefunden hatte, die versuchten, Mike zu trösten. »Okay, da bin ich!«, rief sie.
    »Endlich!« Mike wandte sich ihr zu. »Dieser Ausschlag macht mich verrückt! Mich juckt es am ganzen Körper!«
    »Männer führen sich ständig auf wie kleine Kinder«, bemerkte Vera.
    Maggie warf einen Blick auf den Ausschlag auf Mikes Gesicht und Armen, öffnete ihren Arztkoffer und holte ein Paar Latexhandschuhe heraus. »Hatten Sie die Windpocken bereits, Mike?«, fragte sie.
    »Ja, als ich drei Jahre alt war«, antwortete er. »Das sind keine Windpocken.«
    »Aber genau so sieht es aus. Waren Sie in den letzten Wochen mit irgendjemandem zusammen, der an Windpocken erkrankt war?«
    »Nein.«
    »Wann haben sich die Symptome zum ersten Mal gezeigt?«
    »Gestern Abend hat mein Kopf fürchterlich zu jucken begonnen. Ich habe zuerst gedacht, das läge an meinem neuen Shampoo. Aber als ich heute Morgen aufgewacht bin, habe ich so ausgesehen.« Er deutete aufsein Gesicht.
    Maggie bezweifelte, dass sich der Ausschlag so rasch ausgebreitet hatte. Wahrscheinlich war er zuerst an seinem Rücken aufgetreten, den sie im Moment nicht sehen konnte. Sie stellte Mike noch einige weitere Fragen, schob ihm ein Fieberthermometer unter die Zunge und holte eine Ampulle mit einem Antihistaminikum heraus. »Ich gebe Ihnen jetzt ein Medikament, das den Juckreiz stillen wird«, erklärte sie ihm, während sie die Flüssigkeit in eine Spritze aufzog und ihm dann injizierte. Das Fieberthermometer piepste. 38,3 Grad. »Und dann gebe ich Ihnen noch etwas, um das Fieber zu senken«, fügte sie hinzu.
    »Gegen das, was mich befallen hat, haben Sie kein Mittel.« Seine Stimme klang hoffnungslos. »Queenie Cloud ist der einzige Mensch, der etwas dagegen tun kann.«
    »Sie ist heute in Savannah. Tut mir leid.«
    »Bis sie wieder zurückkommt, könnte ich bereits tot sein. Gibt es nichts, womit man ihren Zauber brechen kann?«
    Maggie musterte ihn. Er hatte offensichtlich große Angst. »Ich verspreche Ihnen, dass Sie sich in wenigen Minuten besser fühlen werden, Mike.« Sie riss eine Packung auf und schüttelte zwei Tabletten in seine Handfläche. Er zitterte so stark, dass er sie beinahe fallen ließ. Jamie ging ein Glas Wasser für ihn holen.
    »Du führst dich kindisch auf«, schalt Vera ihn. Dann wandte sie sich an Maggie. »Er ist der schlimmste Hypochonder, der mir jemals untergekommen ist. Wenn er Kopfschmerzen hat, bildet er sich ein, er habe einen Gehirntumor, und gibt keine Ruhe, bevor ein Arzt ihm eine Kernspintomographie verordnet hat.«
    »Kann ich einen Augenblick mit dir unter vier Augen sprechen?«, bat Jamie.
    Mike starrte sie entsetzt an. »Oh, mein Gott. Es muss wirklich schlimm um mich stehen, wenn ihr euch unter vier Augen darüber unterhalten wollt.«
    »Versuchen Sie, sich zu entspannen, Mike. Ich bin gleich wieder bei Ihnen.« Maggie folgte Jamie aus dem Büro. Zack und Mel setzten sich auf das Sofa im Empfangsbereich und blätterten in

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