Volle Kanne
sprach. »Würden Sie Destiny bitte ausrichten, dass ich hier war?«
»Ich habe eine bessere Idee«, entgegnete Vera. »Warum warten Sie nicht auf sie? Machen Sie es sich dort drüben auf dem Sofa bequem, und lesen Sie eine Zeitschrift. Ich habe das Gefühl, dass sie jeden Moment auftauchen wird.«
»Danke.« Freddy ging auf das Sofa zu, als Mike Henderson durch die Eingangstür gestürmt kam.
»Schau mich an!«, rief er Vera zu und deutete aufgeregt auf sein Gesicht. »Diesen Ausschlag habe ich am ganzen Körper!«
»Du hast Windpocken«, meinte Vera. Mike schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall! Das hat diese Voodoohexe Queenie Cloud mir angetan. Ich werde sie bei der Polizei anzeigen.«
Freddy Baylor wirkte plötzlich beunruhigt und wich einen Schritt zurück. »Ich muss zurück im meinen Anglerladen«, erklärte er. »Würden Sie Destiny sagen, dass ich hier war?«
Rasch lief er hinaus.
»Wer was das?«, erkundigte sich Mike. »Destinys neuer Freund.«
»Was?«
»Hör mit dem Geschrei auf«, befahl Vera. »Wenn du glaubst, du siehst jetzt nicht gut aus, dann warte, bis Jamie dich zwischen die Finger bekommt.«
»Oh-oh. Ich hätte den Absatz über Dr. Davenport nicht an meinen Artikel anhängen sollen.« Vera zog eine Augenbraue hoch. »Glaubst du?« Destiny krabbelte erleichtert unter ihrem Schreibtisch hervor und erschreckte damit Mike so sehr, dass er zusammenzuckte. »Was ist hier los?«, fragte er.
Destiny warf Vera einen finsteren Blick zu. »Das wirst du büßen.«
»War dieser Mann dein Liebhaber?«, wollte er wissen. »Hast du tatsächlich Sex mit dem Besitzer eines Anglerladens? Und das, nachdem du mir dreimal einen Korb gegeben hast? Weißt du, was das für das Ego eines Mannes bedeutet?«
Destiny ignorierte ihn.
Das Telefon klingelte, und Vera nahm den Hörer ab. »Du rufst gerade zur rechten Zeit an«, erklärte sie Jamie. »Mike ist soeben gekommen. Ich würde ihn an deiner Stelle ohrfeigen, aber er ist nicht ganz auf der Höhe. Er hat Windpocken .«
»Ich habe keine Windpocken! Ich bin verhext, das habe ich dir doch gesagt!«
»Er behauptet, Queenie Cloud sei dafür verantwortlich. Er will deswegen zur Polizei gehen. Er dreht total durch, flippt aus, ist völlig ausgerastet. Du musst so schnell wie möglich wieder hierherkommen.«
Jamie legte auf und sah Maggie an. »Ich muss zurück ins Büro.« Sie erzählte Maggie, was sie gerade erfahren hatte, und Maggie schloss die Augen und schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, warum er glaubt, Queenie hätte ihm etwas angetan«, fügte Jamie hinzu. »Bei der Polizei wird man ihn sicher auch nicht ernst nehmen.«
»Queenie hat gestern Abend Drohungen ausgestoßen.« Maggie erzählte Jamie von Mikes Besuch. »Das könnte er zur Anzeige bringen. Ich sollte mit zu dir ins Büro kommen und ihn mir anschauen. Vielleicht kann ich ihn beruhigen.« Sie wandte sich an Mel. »Würdest du bitte in den Garten gehen und Zack und Ben fragen, wie lange sie noch an dem Gehege für Butterbohne arbeiten wollen? Sag Zack, dass er mich in die Redaktion der Zeitung fahren möchte, sobald sie mit ihrer Arbeit fertig sind.«
Mel nickte und eilte hinaus.
Jamie griff nach ihrer Handtasche. »Du glaubst doch nicht wirklich, dass Queenie … äh …« Sie hielt inne. »Vergiss es – ich will es gar nicht wissen. Wir sehen uns dann in der Redaktion.« Jamie ging zur Hintertür hinaus und rief einige Male nach Flohsack.
»Er ist hier bei Butterbohne«, rief Mel aus dem Garten.
Jamie lief hinter das Haus, wo Zack und Ben grinsend mit einem Hochleistungstacker den Maschendraht an den Holzpfosten befestigten. Mel lächelte Jamie an und deutete auf das behelfsmäßige Gehege. Flohsack und Butterbohne versuchten, durch die achteckigen Löcher im Zaun ihre Nasen aneinanderzureihen. »Ich glaube, sie haben sich ineinander verliebt«, meinte Mel.
Jamie schüttelte betrübt den Kopf. »Gerade jetzt, wo ich ohnehin schon glaubte, dass mein Leben nicht mehr seltsamer werden kann, fährt mein Hund auf eine Ziege ab. Okay, Romeo, wir müssen jetzt gehen.« Jamie packte ihn an seinem Halsband und zog sanft daran, aber Flohsack rührte sich nicht von der Stelle. Er war zu sehr damit beschäftigt, Butterbohne anzuhimmeln.
»Na großartig«, seufzte Jamie. Mel brach in Gelächter aus, und die beiden Männer grinsten über das ganze Gesicht. Sie griff in ihre Handtasche und zog die Hundeleine heraus, die sie immer bei sich trug. Dann hakte sie sie an Flohsacks Halsband
Weitere Kostenlose Bücher