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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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kommen.«

Kapitel 7
    »Ich weiß nicht, was schlimmer ist«, sagte Jonesy und versuchte, den lauten Gospelsong im Radio und die quietschenden Scheibenwischer zu übertönen. »Der verflixte Regen oder der Nebel«, fuhr er fort. »Cook, stell die Scheibenheizung an. Das Fenster ist schon wieder beschlagen.«
    Cook drehte an dem Schalter, und ein heißer Luftstrom blies gegen die Scheibe. Draußen peitschte der Wind, und von Zeit zu Zeit schwankte der Sattelschlepper.
    Carl Lee hatte die Arme vor der Brust gefaltet, runzelte die Stirn und betrachtete schweigend die Autofahrer, die beim Überholen auf die mobile Kirche und die drei Priester in der Fahrerkabine starrten. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr, legte dann den Kopf zurück auf den abgewetzten Ledersitz und zerrte an seinem Kragen.
    »Dein Freund ist nicht sehr gesprächig«, meinte Jonesy.
    Cook nickte. »Ihm geht einiges im Kopf herum.«
    Jonesy lachte leise. »Ich hoffe, dass er sich nicht daran zu erinnern versucht, wo er das Geld versteckt hat.«
    Carl Lee ignorierte ihn. Stattdessen zog er vorsichtig eine Papiertüte aus seiner Hosentasche, in der sich ein ausgerissener Zeitungsartikel befand. Er strich das Zeitungspapier glatt; trotz seiner Bemühungen, es zu schützen, war es abgegriffen, und der Druck war an einigen Stellen verwischt. Dr. Maggie Davenport und ihre Tochter lächelten ihm von einem Schwarzweißfoto entgegen. Sie lehnten an einer antiken Truhe, die Maggie, wie sie sagte, liebevoll restauriert hatte, ebenso wie eine Anzahl weiterer antiker Stücke von ihren Großeltern. Das sei ihr Hobby, erklärte sie.
    »Sie ist eine Schönheit.« Cook warf einen raschen Blick auf den Zeitungsausschnitt. »Wirklich schade, dass sie dich verlassen hat.«
    Carl Lee musterte Cook verächtlich. »Halt dein blödes Maul, sonst werde ich es dir stopfen.«
    Cook zuckte zurück. »Hey, das war nicht böse gemeint.«
    »Okay, Jungs«, mischte Jonesy sich ein. »Das dulde ich hier nicht. Ich habe schon genug mit diesem fürchterlichen Verkehr zu tun. In Atlanta würde ich nicht für viel Geld leben wollen!«
    Als sie die Stadt durchquert hatten und sich auf dem Weg nach Covington, Georgia, befanden, wurde der Verkehr ruhiger. Jonesy konnte jetzt schneller fahren, obwohl der Sturm immer noch tobte, starker Regen fiel und immer wieder Nebelbänke auftauchten. Der Tachometer stieg beständig.
    »Da vorne ist irgendwas los«, warnte Carl Lee. »Blinklichter. Vielleicht ein Unfall«, fügte er hinzu. »Brems den Laster ab, Mann!« Jonesy trat mehrmals auf die Bremse, aber er war nicht darauf vorbereitet, dass die Wagen vor ihm auf der Autobahn mit einem Mal abrupt zum Stehen kamen. »Oh, Gott!«, stieß er hervor, nicht in der Lage, den riesigen Truck rechtzeitig abzubremsen. Er trat noch einmal mit aller Kraft das Bremspedal durch, und der Hänger begann zu schlingern. Der Gestank nach verbranntem Gummi zog durch die Fahrerkabine .
    »Verdammt«, entfuhr es Cook, und er bekreuzigte sich rasch.
    Carl Lee stieß eine Reihe wüster Flüche aus.
    Jonesy verlor die Kontrolle über das Fahrzeug, und das Priestermobil geriet ins Schleudern. Vor ihnen rissen einige Autofahrer die Türen ihrer Wagen auf und schafften es gerade noch wenige Sekunden vor dem Aufprall, sich am Straßenrand in Sicherheit zu bringen. Der Sattelschlepper krachte in einen Geländewagen und zog eine Kettenreaktion nach sich. Von hinten prallte ein großer Pick-up in die Fahrerseite. Jonesy stieß einen lauten Schrei aus, bevor sein Kopf mit einem knackenden, knirschenden Geräusch auf das Lenkrad schlug und dann zurück gegen den Sitz geschmettert wurde. Dann fiel er quer über Cooks Schoß.
    »Scheiße!«, brüllte Cook und starrte entsetzt auf die klaffende Wunde an Jonesys Stirn. »Glaubst du, dass er tot ist?« Er versuchte verzweifelt, den Mann von sich wegzuschieben.
    »Ich werde nicht lange genug hierbleiben, um das herauszufinden« , erklärte Carl Lee und zerrte an dem Türgriff. Mit der Schulter drückte er die Tür auf und kletterte aus der Fahrerkabine. Er griff rasch nach der Tasche, in der sich ihre Habseligkeiten befanden, unter anderem auch ihre Waffen; Jonesy hatte ihnen nicht erlaubt, sie am Leib zu tragen, während sie als Priester verkleidet waren.
    »Lass mich nicht im Stich«, wimmerte Cook und griff nach den Henkeln, um Carl Lee daran zu hindern, die Tasche mitzunehmen.
    »Lass los!«, brüllte Carl Lee.
    »Du brauchst mich!«, rief Cook und versuchte noch einmal, sich von

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