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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Jonesy zu befreien. »Die Gegend, in der sie wohnt, wird von Polizisten wimmeln. Und ich weiß, wie ich dich hineinschleusen kann.«
    Carl Lee knirschte mit den Zähnen. »Schnapp dir seine Brieftasche und sein Handy«, befahl er.
    »Ich soll Jonesy bestehlen?«
    Carl Lee packte Cook am Hemdkragen. »Riechst du das denn nicht, du Blödmann? Überall auf der Straße ist Benzin. Willst du hier verbrennen?«
    Cook sah ihn entsetzt an und verlor dann keine Zeit. Er zog Jonesy die Brieftasche aus der Hose und griff sein Handy, dann versetzte er ihm einen Stoß und zog seine Beine unter dem Mann hervor. Carl Lee zerrte ihn aus der Fahrerkabine. Sie hetzten an etlichen benommenen Autofahrern und schreienden Babys vorbei. Einige Männer und Frauen hatten bereits begonnen, anderen aus ihren Fahrzeugen zu helfen; ein Mann versuchte eine eingedrückte Tür mit einem Brecheisen aufzustemmen.
    »Pater!« Eine Frau mittleren Alters tauchte unvermittelt neben Carl Lee auf und packte ihn am Arm. »Mein Mann ist schwer verletzt«, schluchzte sie und deutete auf einen Wagen in der Nähe.
    Carl Lee sah sie verblüfft an – anscheinend hatte er vergessen, dass er als Priester verkleidet war. Er schüttelte den Kopf, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. »Ich werde Hilfe holen, Madam«, sagte er schließlich und riss sich los. Dann drehte er sich um und ging rasch weiter.
    Cook folgte ihm.
    In der Ferne heulten Sirenen.
    »Meine Hände sind blutig«, beklagte sich Cook. »Und aus deinen Koteletten läuft schwarze Schuhcreme.« Er griff in seine Hosentasche und zog einen Packen Papiertaschentücher heraus.
    »Das hier ist genauso beschissen wie der Knast«, knurrte Carl Lee und wischte sich das Gesicht an beiden Seiten ab. Sie gingen bis zur nächsten Ausfahrt und überquerten dort die Straße. Vor dem Eingang eines kleinen Supermarkts hatten sich einige Menschen versammelt und starrten auf den Tumult auf der Autobahn. Carl Lee öffnete die Eingangstür des Ladens. »Wasch dir die Hände«, befahl er Cook und schob ihn hinein. »Du hast zwei Sekunden Zeit.« Kaum hatte er den Satz beendet, erschütterte eine Explosion den Erdboden. Die Fenster des Ladens klirrten, und die Leute vor dem Eingang kreischten. Ein Angestellter rannte nach draußen.
    Cook stieß die Tür zum Waschraum auf. »Was war das?« Er warf einen Blick aus dem Fenster. »Meine Güte, sieh dir diesen Feuerball an!« Die Registrierkasse klingelte, und als er sich umdrehte, sah er Carl Lee dahinter stehen. »Was tust du da?«, fragte er stirnrunzelnd.
    »Stell keine dummen Fragen.« Carl Lee packte die Geldscheine und stopfte sie in seine Hosentasche. »Hier entlang«, befahl er.
    Sie verließen den Laden durch den Hintereingang und überquerten den Parkplatz, während etliche Feuerwehrwagen die Straße entlang zur Autobahn rasten.
    Maggie war erleichtert, als sie endlich das Redaktionsbüro verlassen konnte und mit Zack und Mel zu dem Kleinbus ging. »Ich hoffe, dass ich so etwas nie wieder durchmachen muss«, erklärte sie, als sie in den Wagen stieg und die Tür zuschlug.
    »Zumindest musstest du nicht den doofen Frosch durch Jamies Büro jagen«, murrte Mel auf dem Rücksitz. »Glaubst du, dass Jamie dir noch lange böse sein wird?«, fragte sie dann.
    Maggie zuckte die Schultern. »Wahrscheinlich hätte ich nicht lachen sollen, als sie erzählte, dass sie in den Froschteich gefallen ist. Ich werde sie nächste Woche zum Mittagessen in ein nettes Restaurant einladen, um es wiedergutzumachen .«
    »Falls wir nächste Woche noch am Leben sind«, meinte Mel düster.
    Zack runzelte die Stirn.
    »Bitte sag so etwas nicht«, mahnte Maggie, obwohl ihre Sorgen sie jetzt selbst wieder übermannten.
    »Wer hat Hunger?«, warf Zack ein und wechselte damit rasch das Thema.
    »Ich bin am Verhungern«, erklärte Mel.
    »Wohin wollt ihr gehen?«, erkundigte Zack sich. »Ihr könnt euch einen Laden aussuchen, egal welchen. Geld spielt keine Rolle – ich habe genug davon.«
    Maggie fragte sich, wie Zack es schaffte, bei dieser lauernden Gefahr so optimistisch zu klingen. Natürlich war er daran gewöhnt, mit gemeinen und gefährlichen Menschen umzugehen. Die einzige unangenehme Person, die sie kannte, war Henry Filbert. Vielleicht tat Zack nur so fröhlich und unbeschwert, damit sie und Mel sich nicht noch mehr ängstigten. Sie bemerkte, wie aufmerksam er war, wie genau er alles in ihrer Umgebung wahrnahm. Er schaute regelmäßig in den Rückspiegel und ließ die

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