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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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gebacken?«, erkundigte er sich.
    Die Frau sah ihn an, als hielte sie das für die dümmste Frage, die ihr jemals gestellt worden war. Sie zog das Tablett näher an sich heran, als wollte sie es verteidigen. »Nein.«
    »Diese Zuckerplätzchen sehen großartig aus«, meinte er.
    »Jeder erhält nur einen Keks und einen Gutschein. Und Sie haben bereits beides bekommen.«
    »Oh.« Er schwieg einen Moment lang. »Wenn Sie die Kekse nicht selbst gebacken haben, warum steht dann ›Bäcker‹ auf Ihrem Namensschild? Und auf den Packungen heißt es ›Kekse frisch vom Bäcker‹?«
    »Das ist ein Zufall«, erklärte sie ihm. »Außerdem wurde mein Name falsch geschrieben. Mein Name schreibt sich mit zwei ›k‘s‹.«
    »Ich verstehe.« Er blieb vor dem Tisch stehen, und als er Mel einen kurzen Blick zuwarf, sah sie ihn hoffnungsvoll an. »Also werden die beiden Namen nicht einmal gleich ausgesprochen«, sagte er. »Ihr Name klingt ganz anders, wenn er richtig ausgesprochen wird.«
    »Nein«, entgegnete sie in scharfem Ton. »Beide Namen werden genau gleich ausgesprochen. Sie bekommen keinen zweiten Keks.«
    »Wir sollten jetzt gehen«, warf Mel ein.
    »Aber wir haben die Erdnussbutter noch nicht probiert.«
    »Sie hatten die Wahl, wie alle anderen Kunden auch. Meine Vorschriften lauten, dass jeder Kunde, der durch diese Tür kommt, nur einen Keks bekommt.«
    »Und wenn wir jetzt hinausgehen und dann wiederkommen?«, wollte Zack wissen.
    Die Frau verzog wütend das Gesicht. »So läuft das nicht«, erklärte sie so laut, dass sich einige Umstehende nach ihr umdrehten. »Wenn Sie noch einen Keks essen möchten, können Sie Ihren Gutschein dazu verwenden, sich eine Packung davon zu kaufen. Und jetzt verschwinden Sie!«
    »Belästigt dich dieser Mann, Großmama?« Ein junger Sicherheitsbeamter kam auf sie zu. An seiner Uniform steckte ein Namensschild mit der Aufschrift »Bakker«.
    »Ja! Du solltest ihm mit deinem Knüppel eins überbraten. Und ihn dann wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses einbuchten. Außerdem wollte er Kekse stehlen«, rief sie.
    Der Wachmann wandte sich Zack zu und runzelte die Stirn. »Sie haben sich soeben eine Menge Ärger eingehandelt, Mister.«
    Maggie ließ den Blick über die große Auswahl an Kuchen in der Backwarenabteilung gleiten, entdeckte eine Schokosahnetorte und griff rasch danach, bevor sie ihr jemand wegschnappen konnte. Sie hoffte nur, dass Bill sie dabei nicht beobachtet hatte. Obwohl sie üblicherweise immer die Auflistung der Zutaten las, machte sie jetzt eine Ausnahme. Wenn es um Schokolade ging, waren ihre Regeln bezüglich gesunder Ernährung null und nichtig. Als sie sich zu ihrem Wagen umdrehte, entdeckte sie Lydia Green in der Delikatessenabteilung und ging rasch zu ihr. »Hi, Lydia«, grüßte sie die Frau.
    Lydia zuckte zusammen. Sie presste eine Hand auf ihre Brust, als hätte sie Angst, dass ihr Herz in die Kühltruhe mit Aufschnitt fallen würde. »Meine Güte, Maggie, du hast mich beinahe zu Tode erschreckt! Schleich dich nie wieder so an mich heran!«
    Lydias barscher Ton verblüffte Maggie. »Es tut mir leid«, entschuldigte sie sich bei ihrer Freundin, die sich offensichtlich nur mit Mühe wieder beruhigen konnte. Maggie hatte sie noch nie so verängstigt gesehen. Sie hob eine Hand, um sie beruhigend auf Lydias Arm zu legen, doch dann hatte sie das Gefühl, dass es Lydia im Augenblick nicht recht sein würde, und gab stattdessen vor, sich ihr Haar zurückzustreichen. »Du kaufst eine Menge Lebensmittel«, sagte sie leichthin, um die Situation aufzulockern. Sie wollte nicht einfach weitergehen, solange Lydia so beunruhigt wirkte. »Gibst du eine Dinnerparty?« Sie lächelte. »Warum habe ich keine Einladung bekommen?«
    Lydia starrte sie einige Sekunden lang an. Sie öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder.
    Maggie sah die Panik in ihren Augen. »Lydia, was ist los? Stimmt etwas nicht? Wo ist Ben?«
    Die Frau blinzelte heftig. »Er ruht sich aus – er fühlt sich nicht gut.«
    »Heißt das, du bist allein hier? Du bist nicht in der Verfassung, mit dem Wagen zu fahren. Du wirst jetzt deine Einkäufe bezahlen, und dann fahre ich dich nach Hause.«
    »Nein!«
    Jetzt beschloss Maggie, sie doch zu berühren, und nahm Lydias Hand in ihre. Sie fühlte sich eiskalt an. »Atme tief durch.«
    Lydia befolgte ihren Rat. »Es geht mir gut«, erklärte sie, obwohl Tränen in ihren Augen schimmerten. »Ich bin wütend auf Ben. Sehr wütend. Vorhin habe ich seine leere

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