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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Insulinampulle im Mülleimer im Badezimmer gefunden. Er hat also seine morgendliche Dosis nicht gehabt, und glaubst du, er hätte mir Bescheid gesagt? Glaubst du, er hätte seinen Arzt angerufen und ihn um ein neues Rezept gebeten?
    »O je. Ist bereits eine Ketoazidose eingetreten?«, fragte Maggie rasch. »Sollte er nicht besser ins Krankenhaus gebracht werden?«
    »Ich habe sein Medikament bei mir«, sagte sie. »Ich habe es kurz vor Ladenschluss noch in die Apotheke geschafft. Sobald ich zu Hause bin, gebe ich ihm seine Spritze.«
    Maggie starrte auf Lydias Einkaufswagen. Warum um alles in der Welt kaufte sie Lebensmittel ein, wenn Ben dringend sein Medikament brauchte? Als sie die süßen Brötchen, einen Kuchen und eine Schachtel mit Keksen entdeckte, fiel ihr beinahe die Kinnlade herunter. Lydia hatte sonst nie Süßigkeiten im Haus. Hatte sie den Verstand verloren? »Ich werde Zack bitten, mit den Sachen für dich zur Kasse zu gehen, und ich fahre dich jetzt nach Hause, wie ich dir bereits angeboten habe.« Sie sah sich bereits nach Zack um.
    »Ich bin durchaus in der Lage, mich selbst um meinen Mann zu kümmern!«, fuhr Lydia sie an. »Warum kümmerst du dich nicht um deinen eigenen Kram?« Maggie war so fassungslos, dass sie einige Sekunden lang kein Wort hervorbrachte. »Ich wollte dir nur helfen«, sagte sie schließlich.
    »Ich brauche deine Hilfe nicht, und ich habe keine Zeit, mit dir zu streiten. Bitte, lass mich einfach …« Sie schüttelte den Kopf. »Ich muss jetzt gehen.«
    Maggie trat einen Schritt zurück, als Lydia ihren Einkaufswagen anschob. Beinahe hätte sie den Kasten Bier unter Lydias Einkaufskorb übersehen. Bier! Nur wenige Leute wussten, dass Ben trockener Alkoholiker war und seit dreißig Jahren regelmäßig die Treffen der Anonymen Alkoholiker besuchte. Es gab nie Alkohol im Haus der beiden. Maggie konnte sich nicht vorstellen, dass Ben nach all den Jahren einen Rückfall erlitten hatte, aber das würde natürlich Lydias Verhalten erklären. Vielleicht hatte sie gelogen, was Bens versäumte Insulinspritze betraf. Möglicherweise war es ihr peinlich, und sie wollte deshalb, dass Maggie sich heraushielt.
    Maggie rief sich ins Gedächtnis, dass Ben oft mitten in der Nacht losgefahren war, um einem anderen Alkoholiker beizustehen, wenn dieser Hilfe brauchte. Lydia hatte sicher jemanden, den sie jetzt anrufen konnte. Sie wusste besser als Maggie, was zu tun war. Vielleicht versuchte die arme Frau, mit ihrem Schock und ihrer Enttäuschung fertigzuwerden. Maggie presste eine Hand an die Stirn. Ihr Gehirn schien sich in Rührei verwandelt zu haben.
    Als Zack und Mel erschienen, hatte sie erst einige wenige Sachen in ihren Einkaufswagen gelegt. Sie konnte sich kaum konzentrieren und erinnerte sich nur mit Mühe daran, wo welche Lebensmittel in dem Laden zu finden waren.
    Mel schien aus dem Nichts aufzutauchen. »Wird das noch lange dauern?« Sie warf einen enttäuschten Blick auf den fast leeren Einkaufswagen.
    »Stimmt etwas nicht?«, erkundigte sich Maggie. Sie fragte sich, wie es möglich war, dass im Augenblick wirklich alles in ihrem Leben schiefging.
    »Zack wäre beinahe verhaftet worden, weil er eine alte Dame belästigt hat.« Mel verdrehte die Augen zur Decke.
    »Was?« Maggie starrte Zack an.
    »Ich habe sie nur auf den Arm genommen«, verteidigte er sich. »Ich konnte ja nicht wissen, dass sie so empfindlich ist.«
    Mel hatte den Blick immer noch an die Decke gerichtet. »Ich werde diesen Laden nie wieder betreten, so lange ich lebe«, erklärte sie. »Ich wünschte, ich wäre mit Oma und Opa in Ägypten. Ich wünschte, ich würde in Ägypten leben.«
    »Ja.« Auch Maggie hielt Ägypten für einen herrlichen Ort, an dem sie jetzt gern wäre. Sie und Mel könnten sich in einer Grabstätte verstecken, bis die Polizei Carl Lee geschnappt hatte. »Warum holt ihr euch nicht einen Einkaufswagen .und helft mir?«, schlug sie vor. »Dann sind wir in null Komma nichts hier fertig. Du weißt ja, welche Artikel ich bevorzuge.« Sie riss die Liste in der Mitte durch und reichte einen Teil ihrer Tochter. Mel sah genauso drein, wie sie es getan hatte, als sie beim Zahnarzt erfahren hatte, dass sie eine Zahnspange brauchte.
    Max und Jamie saßen an einem kleinen Tisch in Donnie Maynards Sandwichladen und kosteten seinen neuen Wrap mit Brie und Truthahn, während er atemlos auf ihr Urteil wartete. Immer wieder warf er einen Blick auf die Eingangstür. Sie war verschlossen, und die Jalousie war

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