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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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zuckte Maggie zusammen. Vor Anspannung verkrampfte sich ihr Magen. Zack öffnete die Tür und steckte den Kopf in den Wagen. »Hallo, meine Damen.« Er lächelte sie an, obwohl sie aus den Fenstern in die Dunkelheit starrten. »Bill und ich haben gerade festgestellt, wie schön es ist, dass eine Mutter und ihre Tochter sich so offen miteinander unterhalten können.«
    »Ist es jetzt sicher genug? Können wir endlich aussteigen?«, fragte Mel mürrisch.
    »Wahrscheinlicher sicherer, als wenn ihr beiden miteinander im Wagen sitzen bleibt.«
    Zack hatte bereits die Alarmanlage abgestellt; er und Bill brachten Maggie und Mel ins Haus, bevor sie zum Wagen zurückgingen und die Lebensmittel ausluden. Mel ging quer durch die Küche zum Flur.
    »Ich brauche deine Hilfe beim Einräumen der Lebensmittel«, sagte Maggie. Sie bemühte sich, ruhig zu klingen, obwohl sie nicht sicher war, dass ihr das jemals wieder gelingen würde. Sie musste verrückt gewesen sein, als sie zugelassen hatte, dass Mel hierblieb. Damit hatte sie ihr eigenes Kind einem großen Risiko ausgesetzt. Sie hätte das Mädchen sofort aus der Schule holen sollen, als Jamie ihr die Neuigkeiten berichtet hatte. Auch wenn Mel geschrien und um sich getreten hätte, hätte sie sie ins Auto packen und auf direktem Weg zu Cheryl bringen sollen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Hatte sie überhaupt richtig nachgedacht?
    Schweigend räumten Maggie und Mel im Schein einer großen Kerze und des Lichts über dem Herd die Einkäufe in die Schränke. Zack telefonierte im Wohnzimmer. Seine Stimme war so leise, dass sie nicht verstanden, was er sagte.
    »Kann ich jetzt in mein Zimmer gehen?«, fragte Mel, als sie fertig waren.
    »Erst, wenn du den Tisch gedeckt hast«, erwiderte Maggie.
    »Du willst jetzt kochen?«, fragte Mel.
    »Ja.« Maggie war fest entschlossen, ein warmes Abendessen auf den Tisch zu bringen, auch wenn es dafür schon reichlich spät war.
    »Ich habe keinen Hunger«, murrte Mel.
    »Dann sorgst du eben für ein interessantes Tischgespräch, während Zack und ich essen. Aber leg auch ein Gedeck für dich auf, falls du es dir doch noch überlegen solltest.« Maggie bemühte sich um ein freundliches Lächeln. So, als wäre alles perfekt, obwohl sie im Augenblick ein Musterbeispiel für eine zerrüttete Familie abgaben.
    Mel starrte sie einige Sekunden lang an. Schließlich ging sie zum Schrank und holte Teller und Salatschüsseln heraus. In Windeseile stellte sie sie auf den Tisch, legte das Besteck daneben und holte das Salatdressing. Dann verschwand sie ohne eine weiteres Wort in ihrem Zimmer.
    Maggie stellte einen großen Topf mit Wasser auf den Herd, holte eine Tüte mit geputztem Brokkoli aus dem Gefrierfach und legte sie zum Auftauen in die Mikrowelle. Dann suchte sie einen Brokkoliauflauf zusammen: fettfreien Käse, fettreduzierte Championcremesuppe und leichte Mayonnaise. Sie mischte alles und schob den Auflauf in den Backofen, den sie bereits vorgeheizt hatte.
    Zack kam herein, als sie gerade den Salat schleuderte. »Du kochst!«
    Maggie nickte lächelnd. »Mel war auch überrascht«, sagte sie. »Aber ich habe die Nase voll von Sandwiches. Es wird nicht lange dauern. Ich habe ein Grillhähnchen vom Supermarkt mitgebracht.«
    »Ist Mel in ihrem Zimmer?«
    »Ja. Wahrscheinlich erstellt sie gerade eine Liste mit Gründen, warum sie mich hasst. Oder sie führt ein Telefonat mit dem Jugendamt.«
    »Warum hasst sie dich denn?«
    »Außer, weil ich gemein bin und ihr keinen Spaß gönne? Wie ich sie morgen nach Charleston fahren werde, selbst wenn ich dafür einen Streifenwagen anfordern und sie in Handschellen legen lassen muss. Ich bin wütend auf mich selbst, dass ich so lange damit gewartet habe.«
    »Du gehst zu hart mit dir ins Gericht, Maggie.« Zack trat hinter sie und massierte ihr die Schultern. »Ich weiß, warum du sie nicht weggeschickt hast. Du wolltest sie im Auge behalten können. Falls ich es dir noch nicht gesagt habe: Du bist eine fantastische Mutter. Und …« Er hielt inne und grinste. »Mel ist eine fantastische Tochter.«
    »Das kann sie sein«, erwiderte Maggie leise. »Mel und ich hatten noch nie solche Schwierigkeiten miteinander, und ich glaube nicht, dass sie die Sache mit Carl Lee wirklich ernst nimmt. Vielleicht, weil wir schon so lange warten und einfach nichts passiert«, fügte sie hinzu.
    Zack trat zu ihr, fuhr mit seinen Fingern an ihrem Hals entlang bis zu ihrem Haaransatz und beschrieb mit seinen Daumen kleine

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