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Vollendung - Thriller

Vollendung - Thriller

Titel: Vollendung - Thriller
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Raleigh, North Carolina, gewesen. Niemand würde je vergessen, was dort passiert war.
    Tatsächlich ging das Gerücht, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis Markham die Leitung der Verhaltensanalyseeinheit 2 beim National Center for the Analysis of Violent Crime übernehmen würde. Bill Burrell wusste allerdings, dass dies kein Posten war, auf den der vierzigjährige Markham mit aller Macht zustrebte. Nein, Markham war wie er – er fühlte sich im Außendienst wohler, stapfte lieber selbst in den Gräben herum. Wenn Burrell schon mit jemandem aus Quantico zusammenarbeiten musste, dann am liebsten mit Sam Markham.
    Nichtsdestoweniger konnte der fünfundfünfzigjährige Veteran nicht umhin, sich betrogen zu fühlen, weil der erste und einzige Durchbruch im größten Fall seiner Karriere Markham in den Schoß gefallen war; denn sosehr er diesen bewunderte, verteidigte Burrell instinktiv sein Territorium. Wie eine Bulldogge. Und das hier war sein Schrottplatz.
    Und aus genau diesem Grund war ihm der Anruf von Special Agent Rachel Sullivan, Burrells Verbindungsbeamtin zum NCAVC , so gewaltig gegen den Strich gegangen. Sein Techniker hatte ihn von der Unterhaltung mit ihr in Kenntnis gesetzt, sobald Burrell am Tatort eingetroffen war. Man hatte ihn vom Krankenbett seiner Mutter in New Hampshire geholt, denn es war ein Tatort, für den der hartgesottene Leiter des Büros persönlich in Watch Hill erscheinen musste. Und auch wenn Burrell zufrieden damit war, wie sein forensisches Team den Fundort der Leiche abgesichert hatte, war es schlicht nicht hinnehmbar, dass Markham seinen Männern Befehle erteilt hatte.
    Burrell stand am unteren Ende der gekiesten Zufahrt und rauchte stirnrunzelnd eine Zigarette. Er wagte es nur zu rauchen, wenn er an einem Fall arbeitete – wenn er wusste, er würde eine Weile nicht nach Hause kommen, sodass seine Frau den Rauch nicht an ihm riechen würde.
    Aber wie zum Teufel hat er sie hier hereingebracht? , fragte sich Burrell und ließ den Blick über das makellos gepflegte Grundstück schweifen.
    Das stattliche Haus gehörte dem wohlhabenden CEO einer Investmentfirma, der Dodd hieß und mit seiner Frau tief und fest geschlafen hatte, als sein Verwalter die Statue in der südöstlichen Ecke des Ziergartens mit den kunstvoll beschnittenen Bäumen entdeckte. Eine Reihe hoher Hecken trennte das Grundstück Dodds fast vollständig von dem seiner Nachbarn auf allen Seiten – außer im östlichen Bereich, wo es zum Strand hin abfiel. Genau dort entdeckte Burrells Spurensicherungsteam nach einer ersten groben Untersuchung des Fundorts selbst eine Reihe frischer Fußspuren im Sand, die vom Nachbargrundstück hin- und zurückliefen. Die Nachbarn auf dieser Seite waren nur im Sommer da – nicht das ganze Jahr über, wie Dodd und seine Frau –, und folglich stand das Haus außerhalb der Saison leer. Dies hatte der Mann gewusst, der die Spuren im Sand hinterlassen hatte. Doch der Mann, der die Fußspuren im Sand hinterlassen hatte, war außerdem so klug gewesen, etwas über seinen Schuhen zu tragen – wahrscheinlich Plastiktüten –, denn in all den Abdrücken war nicht ein Profil zu finden.
    »Ja«, flüsterte Burrell in ein Rauchwölkchen hinein. »Er muss das Fahrzeug nebenan abgestellt haben. Aber dann muss er Campbell und den Jungen immer noch hintenherum über den schmalen Streifen Strand und den mit Gras bewachsenen Hang hinaufgetragen haben. Das heißt, dieser Hurensohn ist ungewöhnlich stark und entschlossen.«
    Burrell trat seine Zigarette im Kies aus und überquerte die ausgedehnte Rasenfläche zum Skulpturengarten. Er schaute auf seine Armbanduhr. 12.58 Uhr.
    Wo zum Teufel ist Markham, dachte er und überflog das Meer der blauen FB I -Jacken.
    Der Skulpturengarten maß rund dreißig auf dreißig Meter und wurde von einem Ziegelweg mit einem Marmorbrunnen in der Mitte in vier Quadrate geteilt. Und bis auf die Seite, wo eine fast vier Meter hohe Hecke Dodds Anwesen vom Nachbargrundstück trennte, gaben Bogenfenster und -türen im Strauchwerk einen hübschen Blick auf das gesamte Grundstück frei – einschließlich dem Strand und dem Atlantik dahinter –, während man gleichzeitig abgeschlossen darin saß. Zusätzlich zu den klassischen Marmorskulpturen in den Bogenfenstern war das Innere des Gartens von einer Reihe vorzüglich getrimmter Baumskulpturen durchsetzt, darunter ein Bär, ein Elefant, eine Giraffe und ein Pferd.
    Es war in der äußersten Ecke des Gartens, wo
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