Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vollendung - Thriller

Vollendung - Thriller

Titel: Vollendung - Thriller
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
ja?«
    »Danke, Karen. Ja, natürlich wird unser Team hier vor Ort bleiben und Ihnen alles Neue sofort melden. Damit zurück zu Ihnen, Karen.«
    » Danke, Meghan. Tja, liebe Zuschauer, das war Meghan O’Neill mit einer Meldung, die sich zu der Geschichte des Jahres auswachsen könnte. Bleiben Sie bei Channel 9 für alle Neuigkeiten zu dieser offenbar tragischen Wendung in einem der bizarrsten Fälle der jüngsten Geschichte. Und für all jene, die gerade erst zugeschaltet haben, nun noch einmal …«
    Die Einspielung in Meghans Ohrstöpsel verstummte genau in dem Moment, in dem scheinbar die gesamte Polizei von Westerly mit blinkenden Lichtern und heulenden Sirenen um die Ecke bog.
    »Sie werden von diesem Tor weggehen müssen, Ma’am«, sagte der Polizeichef, nachdem er aus seinem Wagen gestiegen war. »Und schaffen Sie verdammt noch mal diesen Übertragungswagen hier fort.«
    Und während die Straße vor Dodds Grundstück abgeriegelt wurde und Meghan O’Neill und ihr Team darangingen, ihre Ausrüstung abzubauen, ahnte der Polizeichef nicht, dass im selben Moment die Produzenten von WNRI Channel 9 und eines halben Dutzends anderer Fernsehsender in Neuengland bereits ihre Hubschrauber startklar machen ließen.
    Nein, hier war von nun an nichts mehr unter Verschluss zu halten.
8
    Im Skulpturengarten beendete Bill Burrell inzwischen ein Telefongespräch mit Tommy Campbells Vater. Der Leiter der Special Agents hatte den bekannten Geschäftsmann persönlich angerufen, um ihn und seine Frau davor zu warnen, dass die Medien Wind von der Geschichte bekommen hatten, und sie deshalb erneut mit einem Rudel Reporter am Ende ihrer Zufahrt rechnen mussten. Er würde zwei seiner Leute hinüberschicken, um die Meute in Schach zu halten und später vorbeikommen, um persönlich zu kondolieren und zu sehen, ob er etwas für sie tun konnte.
    Ja, das war er ihnen schuldig.
    Thomas Campbell sen. und seine reizende Frau Maggie hatten eine Menge zu ertragen gehabt, seit ihr Sohn im Januar verschwunden war – noch das Geringste davon war der erste Ansturm von Reportern gewesen, die auf Schritt und Tritt hinter ihnen her waren. Eine Zeit lang war der ältere Campbell sogar als Verdächtiger im Zusammenhang mit dem Verschwinden seines Sohns geführt worden – ein unglückliches und inzwischen lachhaftes Detail der Ermittlung, dessentwegen Bill Burrell immer noch ein schlechtes Gewissen hatte. Er hatte Thomas und seine Frau ziemlich gut kennengelernt, hatte oft mit dem Paar auf deren Veranda gesessen, heiße Schokolade getrunken und auf Foster Cove hinausgeschaut – deren Wasser von Tauchern unzählige Male auf der Suche nach Tommy Campbells Leiche abgesucht worden waren.
    Aber das war nun alles vorbei. Nun, da man Campbells Leiche endlich gefunden hatte, empfand Burrell massive Schuldgefühle, weil er nicht vor Ort gewesen war, als die Eltern des Jungen bei Dodds Anwesen eintrafen, als sie ihren einzigen Sohn oder das, was aus ihm geworden war, eindeutig identifizierten.
    Und was genau war aus ihrem einzigen Sohn geworden?
    Burrell sah zu, wie sich sein forensisches Team an die düstere Aufgabe machte, Tommy Campbell und seinen jungen Begleiter von ihrem Standplatz in der Ecke des Skulpturengartens zu entfernen. Sein Blick ging hin und wieder zum Himmel hinauf, um nach den Hubschraubern der Nachrichtensender Ausschau zu halten, die unweigerlich jede Minute eintreffen mussten. Es erforderte drei seiner Männer, drei kräftige Männer, und sie brauchten zehn Minuten, um das verschleierte Tableau des Todes durch den Garten zu tragen und in den Transporter zu verfrachten, der außerhalb des Grundstücks wartete.
    Du meine Güte, dachte Burrell. Wer immer das war, er muss wirklich ein verflucht starker Hurensohn sein.
    Und als die schweren Metalltüren zufielen und der Transporter über den Rasen davonfuhr, seufzte Burrell erleichtert, weil es ihm gelungen war, die Leichen fortzuschaffen, ehe die Geier am Himmel zu kreisen begannen. Ja, das war wirklich sein einziger Erfolg in dem Fall bisher. Es bedeutete, dass der amtliche Leichenbeschauer in Ruhe arbeiten konnte und dass Burrells Büro keine Pressebilder vom Schauplatz kommentieren musste, bis die offizielle Todesursache feststand.
    Burrell zündete sich eine Zigarette an und rief seine Frau an, um ihr zu sagen, dass sie nicht vor dem späten Abend mit ihm rechnen sollte, vielleicht sogar erst morgen früh. Sie reagierte wie immer – ein leeres Ich lasse das Licht an mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher