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Vollidiot

Vollidiot

Titel: Vollidiot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Jaud
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auf den Tisch klopft. Das Starbucks-Mädchen schäumt immer noch Milch. Unsere Kinder wären der Hammer, davon bin ich überzeugt. Ich meine, der liebe Gott ist ja nicht schwul, und schon deshalb würde ein großer Teil ihrer umwerfenden Schönheit in unseren gemeinsamen Genpool fließen.
    »Simon, wir können das auch ganz anders regeln. Die Tatsache, dass ich mit dir rede, bevor dieser peinliche Vertrag in die Zentrale geht, ist schon ein enormes Entgegenkommen von mir! «
    Ohhhhh ... danke schön! Die Tatsache, dass ich die Eule noch nicht neben ihre »Managerin des Jahres 99«-Urkunde gepinnt habe, ist ein enormes Entgegenkommen von MIR!
    »Simon? Hörst du mir überhaupt zu?«
    »Jaaaahaaa!«
    »Was ist denn los mit dir in letzter Zeit?«
    Was mit mir los ist? SIE fragt MICH, was mit MIR los ist? Die hat Nerven.
    »Kann ich jetzt gehen?«
    »Nein! «
    Oha! Herzlichen Glückwunsch zu ihrem erstklassigen Machtspielchen. Simon Peters darf nicht gehen! Simon Peters befindet sich in der Gewalt der Rote Eule Fraktion! »Tag 387« steht auf seinem Pappschild.
    »Ich möchte, dass du das mit diesem Vertrag regelst und das Fotohandy zurücknimmst, bevor wir die Eltern hier im Laden stehen haben. Und zwar heute! Was hast du dir überhaupt dabei gedacht? Mal abgesehen davon, dass der Vertrag sowieso nichtig ist, weil Achtjährige nicht geschäftsfähig sind. Man kann keinen Jahresvertrag mit einer Achtjährigen machen. In Timbuktu vielleicht, aber in Deutschland nicht!«
    »Die wollte das halt haben, das Handy!«
    »Klar wollte die das haben! Mein Gott!«
    »Ach, leck mich doch ...«
    »Was?«
    »Nix! «
    »Simon, jetzt mach's mir doch nicht schwerer, als es ohnehin schon ist. Ich bin nun mal deine Chefin. Was soll ich denn machen?«
    Der Staat ist machtlos. Die Rote Eule Fraktion schlägt zu, wo immer es ihr passt. T-DSL hier, Zweikanal-ISDN da. Die Polizei ist immer die entscheidende Sekunde zu spät. Kawummmms! Bekennerbrief der REF. Und wieder ein Internet-Breitbandzugang mit Wireless LAN und Zwei-Megabit-Flatrate ausgerechnet bei einem sabbernden Rent-nerehepaar aus Bottrop.
    »Simon?«
    »Ja! «
    »Simon, hast du eine Idee, wie du das regeln willst?«
    »Ja, ich weide die Eltern aus und verticke die Fotos an perverse Nekrophile im Netz!«
    »Also, in letzter Zeit machst du mir Angst!«
    Prima. Ich nehme den Handyvertrag entgegen, nicke der kopfschüttelnden Eule zu und schlurfe die Treppe nach unten in den Aufenthaltsraum unseres Shops. Ein winziges Zimmer mit beigen Tapeten, die irgendwann einmal weiß waren, einer zehn Jahre alten Severin-Kaffeemaschine und einem Radio mit abgebrochener Antenne. Die Einrichtung besteht aus einem verdreckten Billyregal, einer ebenso verdreckten Kochnische und einem großen Plastiktisch mit fünf Rattanstühlen, von denen schon zwei kaputt sind, weil Kollege Flik immer fetter wird. Sieht also nicht gerade aus wie der Aufenthaltsraum eines Unternehmens, das mit seiner Technologie die Welt verändern will. Schon allein deswegen muss ich hier raus. Raus und mein eigenes Ding machen. Beweisen, dass ich's draufhabe. Oder hat irgendjemand schon mal etwas von einem T-Punkt-Verkäufer mit einer Villa in der Karibik gehört? Nein? Eben!
    Simon Peters hat mal im T- Punkt gearbeitet? Was?? Der Millionär, der mit diesem nymphomanischen Supermodel auf den Virgin Islands wohnt?
    Genau der! Mir war ja immer klar, dass der nicht lange Verkäufer bleibt.
    Wäre doch gelacht, wenn ich das nicht hinbekäme! Noch stehe ich allerdings in einem beschissenen Telefonladen in einer Stadt ohne Meer. Und das mit fast dreißig. Generation Golf, keine Inspektion. Ist da wer liegen geblieben? Gibt es denn keinen Karriere-ADAC, der einen auf die nächste Stufe schleppt, wenn einem der Elan ausgeht? Ich muss hier raus, irgendwas machen, das steht fest. Und wach werden wäre auch nicht schlecht. Weil ich zu faul zum Abspülen bin, kippe ich mir den Kaffee in eine ungespülte Tasse von Freitag. Wie sich herausstellt, ist auch der Kaffee von Freitag. Angewidert spucke ich ihn in die Spüle.
    Heute, das hab ich irgendwie im Gefühl, ist nicht wirklich mein Tag. Ich überlege, mit welchem Gegenstand ich meine Wut abreagieren könnte, und entscheide mich blitzschnell für einen Korbstuhl, den ich mit lautem Gedöhns gegen die Heizung trete. Haben wir jetzt also noch exakt zwei ganze Stühle. Dafür fühle ich mich sofort so gut, dass ich meine erste Kippe rauchen kann.
    »Hey, Simon! Alles klar? Da war so 'n

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