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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Schuß­leis­tun­gen.«
    Han­ni­bal stieß einen Seuf­zer aus. Ich fühl­te mei­ne Hand­flä­chen feucht wer­den. So war das al­so! Des­halb hat­ten wir die neu­en Waf­fen so schnell er­hal­ten. Wel­chen Sinn soll­te es aber ha­ben, auf einen of­fen­sicht­lich er­heb­lich ge­stör­ten Ro­bo­ter zu schie­ßen?
    Ich er­fuhr es bald.
    Das Fern­bild wur­de ver­grö­ßert. Ich sah nur noch den brei­ten, et­was ge­quetscht wir­ken­den Me­tall­schä­del der Ma­schi­ne.
    »Se­hen Sie die sechs leuch­ten­den Punk­te? Das sind die op­ti­schen Auf­nah­me­ge­rä­te des me­cha­ni­schen Seh­zen­trums. Da­zu kommt na­tür­lich noch ei­ne ta­del­los funk­tio­nie­ren­de Or­tung nach dem Ra­dar­prin­zip. Schie­ßen Sie auf die Bild­or­ga­ne. Wir wer­den se­hen, was sich er­eig­net. Ich will wis­sen, wie man einen sol­chen Ko­loß mit nor­ma­len Waf­fen un­schäd­lich ma­chen kann.«
    Man gab uns Spe­zi­al­an­zü­ge mit di­cken Heiz­dräh­ten und ei­ner eben­falls tem­pe­rier­ten Sau­er­stoff­an­la­ge. In un­se­rer ein­fa­chen Klei­dung wä­ren wir drin­nen so­fort er­starrt. Die Luft konn­te man auch nicht at­men, weil eben kei­ne vor­han­den war. Der selt­sams­te Schieß­stand der GWA lag im Va­ku­um, was sich bei der Er­pro­bung der mar­sia­ni­schen Hit­ze­strah­ler als vor­teil­haft und le­bens­wich­tig er­wie­sen hat­te. So konn­ten sich we­nigs­tens kei­ne Ga­se er­wär­men und ex­plo­si­ons­ar­tig aus­deh­nen.
    Zwei Tech­ni­ker kon­trol­lier­ten sorg­fäl­tig den Sitz un­se­rer Druck­hel­me. Dann schob mir der Chef die neue Ther­mo-Rak-Pis­to­le in die Hand.
    »Funk­test«, er­tön­te ei­ne hei­se­re Stim­me in mei­nem Helm­laut­spre­cher. Es konn­te nur Han­ni­bal sein, des­sen Blick starr auf die Bild­flä­che ge­rich­tet war.
    Ich über­prüf­te die Waf­fe. Das Spe­zial­ma­ga­zin war zur Hälf­te mit Ther­mo­ni­tal­ge­schos­sen ge­la­den. Zwölf Schuß be­stan­den aus nor­ma­ler Ex­plo­siv­mu­ni­ti­on.
    »Ver­su­chen Sie es erst mit han­dels­üb­li­cher Ma­gnum-Mu­ni­ti­on«, drang die Stim­me des Al­ten aus dem Ge­rät. Er hielt das Ver­bin­dungs­mi­kro­phon in der Hand. »Wenn der Bur­sche wild wer­den soll­te, zie­hen Sie sich so­fort zu­rück. Kein un­nö­ti­ges Ri­si­ko ein­ge­hen. Es mag sein, daß Sie durch einen even­tu­el­len Fehl­schuß das me­cha­ni­sche Ge­hirn zu un­er­war­te­ten Re­ak­tio­nen rei­zen. Sie ha­ben ver­stan­den, Ma­jor, in dem Fall so­fort zu­rück­kom­men, oder so in De­ckung ge­hen, daß wir den Hit­ze­strah­ler ein­set­zen kön­nen. Wir wei­sen Sie ein. En­de.«
    Ich nick­te ihm noch­mals zu, ehe wir in die Luft­schleu­se ge­scho­ben wur­den. Auch hier wa­ren die Wän­de mit Kühl­schlan­gen ver­klei­det. Die Pum­pen setz­ten ein; da­mit fiel auch die Tem­pe­ra­tur.
    Dicht über mei­nen Au­gen, im in­ne­ren Helm­rand, wa­ren die Meß­in­stru­men­te ein­ge­baut. Die Strom­bank be­gann durch die Ther­mo­stat­schal­tung so­fort zu ar­bei­ten. Die Heiz­dräh­te er­wärm­ten sich. Lan­ge konn­te man es in die­sen Spe­zial­mon­tu­ren nicht aus­hal­ten, da sie kei­ne ei­ge­ne Kli­ma­an­la­ge be­sa­ßen. Es konn­te ge­sche­hen, daß man in der ei­ge­nen Kör­per­feuch­tig­keit un­an­ge­neh­me Au­gen­bli­cke er­leb­te.
    Über dem zwei­ten Schleu­sen­tor flamm­te die grü­ne Lam­pe auf. Ich hat­te schon längst ge­fühlt, daß wir drau­ßen kei­nen Druck mehr hat­ten. Der Kunst­stoff der Schutz­an­zü­ge wölb­te sich un­ter dem In­nen­druck brett­hart nach au­ßen.
    »Hin­ter mir blei­ben, Klei­ner«, sprach ich ins Mi­kro­phon. »Wenn wir drin sind, gehst du an die rech­te Wand. Ich neh­me die an­de­re. Fer­tig, Sir.«
    Das galt dem mit­hö­ren­den Al­ten. Gleich dar­auf schwang das Stahl­luk zu­rück, und wir be­tra­ten den lan­gen, hel­ler­leuch­te­ten Stand.
    Mei­ne Sichtschei­be be­schlug et­was, wur­de je­doch bald wie­der klar. Hier muß­te ei­ne ei­si­ge Tem­pe­ra­tur herr­schen.
    Weit vorn, et­wa fünf­zig Me­ter ent­fernt, stampf­te der de­ne­bi­sche Kampfro­bo­ter im Krei­se her­um. Manch­mal ruck­ten die stäh­ler­nen Ar­me nach oben. Dann wur­den

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