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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nä­her. Nie­mand wun­der­te sich, und miß­traui­sche Bli­cke wa­ren von vorn­her­ein aus­ge­schlos­sen. Hier wuß­ten sie al­le, daß nur ein­wand­freie Leu­te die Ro­botsper­re pas­sie­ren konn­ten. Es spiel­te nun kei­ne Rol­le mehr, wel­ches Ge­sicht sich un­ter der Mas­ke ver­barg.
    Scheu­ning grüß­te kurz, et­was geis­tes­ab­we­send. Ich hör­te den Rest sei­ner Aus­füh­run­gen:
    »… un­vor­stell­ba­rer Tech­ni­fi­zie­rung. Es gibt kei­ne Meß­ge­rä­te, mit de­ren Hil­fe die Funk­tio­nen der tau­send­fäl­ti­gen Schal­tun­gen rich­tig er­kannt wer­den kön­nen. Das ist ei­ne vollen­de­te Po­sitro­nik, je­doch auf ei­ner to­tal frem­den Ebe­ne. Wis­sen Sie, Ge­ne­ral, wenn Sie ein Glas­ge­fäß zer­stö­ren wol­len, so kön­nen Sie es leicht mit ei­nem schwe­ren Ge­gen­stand zer­schla­gen. Das ist die pri­mi­ti­ve Me­tho­de. Soll­ten Sie ein be­son­de­res Ge­fühl der Äs­the­tik be­sit­zen und au­ßer­dem einen ge­schul­ten Ver­stand, so wer­den die üb­rig­blei­ben­den Glas­scher­ben Sie stö­ren. Ihr tech­ni­sches Ver­ständ­nis wird Ih­nen sa­gen, daß die Ar­beit des Hin­weg­räu­mens in ei­nem Ar­beits­gang be­wäl­tigt wer­den könn­te. Al­so wer­den Sie das Glas­ge­fäß in ei­nem ato­ma­ren Flammo­fen ver­ga­sen. Sie wer­den zu­ge­ben, daß bei­de Ver­nich­tungs­me­tho­den er­heb­lich dif­fe­rie­ren. Im Fal­le der Ro­bot­po­sitro­nik sind wir die Pri­mi­ti­ven mit dem Ham­mer, die Un­be­kann­ten die Leu­te mit dem ato­ma­ren Flammo­fen. Es gibt vie­le We­ge, um ein Ziel zu er­rei­chen.«
    Er schwieg er­schöpft. Mei­ne un­ein­ge­schränk­te Auf­merk­sam­keit galt dem Ge­spräch. Der Al­te biß sich bald die Lip­pen wund.
    »Da ha­ben wir es«, wand­te er sich ab­rupt an mich. »Das Ding ist ein­fach nicht zu ei­ner als ver­nünf­tig an­zu­se­hen­den Hand­lung zu be­we­gen.«
    »Sei­en Sie glück­lich, daß wir über­haupt den ein­fa­chen Be­we­gungs­me­cha­nis­mus in Gang ge­bracht ha­ben«, er­klär­te Scheu­ning säu­er­lich. An­schei­nend fühl­te er sich et­was in sei­ner Eh­re ge­kränkt.
    Ich sah auf Re­lings bors­ten­ar­ti­ge, graue Haa­re hin­un­ter. Er war mit­tel­groß und von un­ter­setz­ter Ge­stalt. Dann fing ich einen Blick von ihm auf, der mir zu schaf­fen mach­te.
    »Ach so«, mein­te er, »Sie wis­sen ja noch gar nicht, wo­von wir spre­chen. Ha­ben Sie Ih­re neue Ther­mo-Rak-Pis­to­le bei sich?«
    Ich nick­te, in­ner­lich auf­ge­wühlt.
    »Schal­ten Sie mal ein, Dok­tor«, rief er ei­nem Mann mit blas­sem Ge­sicht und ent­zün­de­ten Au­gen zu.
    Der An­ge­spro­che­ne ging lang­sam auf ei­ne ge­wal­ti­ge Schalt­ta­fel zu. Die Leu­te schie­nen hier al­le un­ter großer An­span­nung zu ste­hen.
    »Auf­pas­sen«, for­der­te mich Re­ling auf. »Ich zei­ge Ih­nen nicht die ge­heims­te An­la­ge der GWA, weil man viel­leicht er­war­ten könn­te, Sie hät­ten Ih­re Freu­de dar­an. Be­ach­ten Sie die Bild­schir­me.«
    Das Licht dun­kel­te et­was ab. Da­für leuch­te­ten die großen Flä­chen auf. Ich er­kann­te die An­la­ge ei­nes großen Schieß­stan­des, des­sen flan­kie­ren­de Wan­dun­gen je­doch nur aus wuch­ti­gen Tur­bo­ge­blä­sen, und schen­kel­star­ken Rohr­schlan­gen zu be­ste­hen schie­nen. Sie wa­ren mit di­cken Schnee­kris­tal­len be­deckt. Es sah so aus, als herrsch­te in­ner­halb die­ses selt­sa­men Stan­des ei­ne Mi­nu­stem­pe­ra­tur, die ei­nem Men­schen in we­ni­gen Se­kun­den­bruch­tei­len den Tod brin­gen muß­te.
    Me­ter­star­ke Be­ton­wän­de muß­ten uns von dem In­nen­raum tren­nen, aber das merk­te man nicht.
    Wei­te­re Schein­wer­fer leuch­te­ten auf. Plötz­lich sah ich das Ge­bil­de. Die Ge­räusch­auf­nah­me schal­te­te sich ein. Ein dump­fes, un­heim­li­ches Tap­sen drang aus den Laut­spre­chern.
    Han­ni­bal stieß einen er­stick­ten Laut aus. Ich griff un­will­kür­lich zur Waf­fe.
    Der Al­te zeig­te ein bis­si­ges Lä­cheln.
    »Das dürf­te Ih­nen we­nig nüt­zen, HC-9! Da­mit be­zwin­gen Sie ihn nur in ei­nem ganz be­stimm­ten Fall, den Sie nun ein­mal aus­pro­bie­ren sol­len. Des­halb sind Sie hier.«
    Der Klei­ne be­gann

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