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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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zu hus­ten, wäh­rend ich wei­ter auf das et­wa drei Me­ter große Mon­s­trum aus MA-Me­tall starr­te. Der Ro­bo­ter war eckig und we­nig form­schön kon­stru­iert, aber wir wuß­ten lei­der, wie vor­züg­lich die­se hoch­wer­ti­gen Ma­schi­nen ih­ren vor­be­stimm­ten Dienst er­füll­ten.
    »Ein Kampfro­bo­ter vom vier­ten Pla­ne­ten der Son­ne De­neb«, er­klär­te Re­ling sach­lich. »Acht da­von konn­ten nach dem An­griff der Ver­ei­nig­ten Raum­trup­pen ge­bor­gen wer­den. Ei­ni­ge wa­ren me­cha­nisch tot, an­de­re stampf­ten un­un­ter­bro­chen im Krei­se her­um. Es war ein Pro­blem, die enorm leis­tungs­fäl­li­gen Kampf­ma­schi­nen zur Er­de zu brin­gen, zu­mal sie auch in den Raum­schif­fen ih­re selt­sa­me Wan­de­rung nicht auf­ga­ben. Die­ser Bur­sche da –« er deu­te­te flüch­tig auf den Bild­schirm – »muß­te in ei­ner Spe­zi­al­hal­te­rung auf­ge­hängt wer­den, da er sonst die Schiffs­wän­de zer­trüm­mert hät­te. Das po­sitro­ni­sche Me­cha­no-Ge­hirn ist bei dem An­griff mit den mar­sia­ni­schen Strahl­waf­fen an­schei­nend durch Hit­ze­ein­wir­kung be­schä­digt wor­den. Es ar­bei­tet nur noch teil­wei­se. Be­son­ders scheint es den Be­we­gungs­me­cha­nis­mus zu steu­ern.«
    »Aber nicht zu kon­trol­lie­ren«, fiel Scheu­ning ein. »Wir kön­nen den Ro­bot mit dem bes­ten Wil­len nicht ab­schal­ten. Völ­lig fremd­ar­tig. Bei den er­starr­ten Ex­em­pla­ren konn­ten wir we­nigs­tens ei­ni­ge Klap­pen öff­nen. Sie kön­nen sich das Mo­dell nach­her ein­mal an­se­hen, Sir.«
    Ich nick­te be­ein­druckt. Im­mer noch lag das un­heim­li­che Tapp-Tapp der ge­wal­ti­gen Ma­schi­ne in der Luft. Ich muß­te dar­an den­ken, daß sie vor un­denk­li­chen Zeiträu­men er­baut wor­den war. Es gab je­doch nichts, was das un­glaub­lich sta­bi­le MA-Me­tall an­grei­fen konn­te. Ei­ne Ab­nut­zung ein­zel­ner Tei­le war aus­ge­schlos­sen, und die Ener­gie­ver­sor­gung schi­en für al­le Zei­ten ge­si­chert zu sein.
    »Wenn der Kerl an­fängt, mit sei­nen ein­ge­bau­ten Ener­gie­waf­fen in die Ge­gend zu feu­ern, dann …«
    Han­ni­bal schwieg. Der Al­te dreh­te lang­sam den Kopf.
    »Dann hät­te er es frü­her tun müs­sen. Die­se Chan­ce ist vor­bei. Der Schieß­stand ist spe­zi­ell zur Er­pro­bung der mar­sia­ni­schen Hit­ze­waf­fen ein­ge­rich­tet wor­den. Zur Zeit ist ein Strah­ler auf den Ro­bot ge­rich­tet. Ei­ne falsche Hand­lung – und er wird auf­ge­löst. Mit den auf­tre­ten­den Tem­pe­ra­tu­ren wer­den wir fer­tig. Se­hen Sie sich die Ge­blä­se und Kühl­schlan­gen an.«
    Ich steck­te mei­ne Ther­mo-Rak-Pis­to­le lang­sam zu­rück. Im­mer wie­der muß­te ich an die Be­waff­nung die­ser Ma­schi­ne den­ken.
    »Der Ef­fekt ›Ro­tes Leuch­ten‹ ist auch da­bei«, mein­te Scheu­ning, der mei­ne Über­le­gun­gen zu er­ra­ten schi­en. »Wir be­mü­hen uns, die un­be­kann­te Strah­lung an­nä­hernd zu be­stim­men. Er­war­ten Sie aber nicht, daß wir Ih­nen vor Jah­res­frist ei­ne si­che­re Aus­kunft ge­ben kön­nen. Auch von ei­nem über­durch­schnitt­lich in­tel­li­gen­ten Lai­en kann man nicht ver­lan­gen, daß er die Funk­ti­on ei­nes Plas­ma­trieb­wer­kes in vol­lem Um­fang ver­steht. Wir kom­men ein­fach nicht mehr mit.«
    Re­ling schi­en einen Au­gen­blick zu über­le­gen, ehe er frag­te:
    »Pro­fes­sor, mit dem wild­ge­wor­de­nen Ro­bo­ter kön­nen Sie wohl kaum noch et­was an­fan­gen, oder?«
    »Rich­tig. Ei­nem mei­ner Leu­te wur­den die Glie­der zer­schla­gen, als er den Ver­such un­ter­nahm, an die vor­de­re Klap­pe her­an­zu­kom­men. Es wä­re mir lie­ber, die Ma­schi­ne wä­re be­we­gungs­un­fä­hig.«
    Mir be­gann der Schweiß auf die Stirn zu tre­ten, als ich sei­ne su­chen­den Au­gen be­merk­te.
    »Chef, sa­gen Sie nur nicht, ich soll­te das Mon­s­trum …«
    »Doch, das sol­len und müs­sen Sie.«
    »Aber, Sir, MA-Me­tall kann von kei­nem Ge­schoß durch­schla­gen wer­den.«
    »Sie sol­len auch nicht auf den Kör­per schie­ßen. Ich will das Ex­pe­ri­ment so­fort er­le­ben. Sie und MA-23 wer­den es aus­füh­ren. Ich ken­ne Ih­re

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